Der Abgang eines ganz Großen: Uwe Gensheimer verlässt die Platte
Handball. Das letzte Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesligasaison 2023/2024 wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben und das nicht nur weil der SC Magdeburg durch den 34:21 (19:11)-Auswärtssieg in der Mannheimer SAP Arena endgültig die letzten Zweifel am Meistertitel beseitigte, nachdem der amtierende Champions League-Sieger aus Sachsen-Anhalt in dieser Saison schon den Weltpokal und den DHB-Pokal holen konnte.
Am bevorstehenden Wochenende hat der SCM beim Final Four der Champions League in Köln zudem die Chance, seinen Titel in der europäischen Königsklasse zu verteidigen.
Die Mehrzahl der 12.233 Zuschauer in der SAP Arena bewegte aber ein anderer Moment, beendete mit Uwe Gensheimer doch ein Spieler seine Karriere, der wohl wie kein anderer für die Rhein-Neckar Löwen steht, woran auch sein zwischenzeitliches Engagement bei Paris Saint-Germain nichts ändern konnte. Eigentlich hätte der von einer Knieverletzung geplagte gebürtige Mannheimer in seiner letzten Bundesligasaison schon früher wieder für die Rhein-Neckar Löwen auflaufen sollen, doch zumindest im letzten Bundesligaheimspiel war es dem 37-Jährigen noch einmal vergönnt in seiner Heimatstadt auf der Platte zu stehen und sich mit vier Treffern von Mannschaft und Fans der Rhein-Neckar Löwen zu verabschieden, die dem ehemaligen Nationalspieler viel zu verdanken haben, der auch dafür steht, wie die Gelbhemden es schafften zu einer Topadresse im deutschen Handball zu werden.
In der nun abgelaufenen Saison hatte das Team von Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze allerdings nichts mit den Spitzenplätzen in der Liga zu tun, belegt man nach der abschließenden 24:29 (14:16)-Auswärtspleite am vergangenen Sonntag beim SC DHfK Leipzig in der Bundesligatabelle am Ende doch nur Platz zwölf.
Dass man aktuell mit Mannschaften wie dem SC Magdeburg nicht mithalten kann, war an Fronleichnam in der SAP Arena aber nicht das Thema, sondern Uwe Gensheimer der sich 2003 der damaligen SG Kronau/Östringen anschloss, aus der 2007 die Rhein-Neckar Löwen wurden. Den Löwen hielt der Mannheimer seither fast dauerhaft die Treue, nur die Spielzeiten 2016/2017, 2017/2018 und 2018/2019 verbrachte er beim französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain. 2013 gewann er mit den Löwen den EHF Pokal und wurde mit ihnen 2016 deutscher Meister und 2023 DHB-Pokalsieger. In seiner Zeit in Paris wurde er dreimal französischer Meister und einmal französischer Pokalsieger. Im DHB-Trikot ist die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 und Platz vier bei der Handball-WM 2019 in Deutschland und Dänemark noch in frischer Erinnerung. Von 2011 bis 2014 wurde Uwe Gensheimer viermal in Folge in Deutschland mit der Auszeichnung Handballer des Jahres geehrt und es gibt noch mehr Auszeichnungen, die man an dieser Stelle aufzählen könnte.
So wird dem dann 38-jährigen im kommenden Jahr denn auch noch eine besondere Ehre zuteil, denn am 4. Februar 2025 findet um 19.03 Uhr in der Mannheimer SAP Arena das Abschiedsspiel für Uwe Gensheimer statt, bei dem die Rhein-Neckar Löwen auf Uwes Allstars treffen. Ganz geht Uwe Gensheimer den Löwen aber nicht verloren, wird der ehemalige Löwen- und Nationalmannschaftskapitän doch zur Saison 2024/2025 schrittweise den Posten als Sportlicher Leiter bei den Kurpfälzern übernehmen. va
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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