Neu-Trainer Pavel Gross und sein Team haben genau Vorstellungen von der kommenden Spielzeit
Die Adler Mannheim - Neu aufgestellt und ambitioniert in eine erfolgreiche Zukunft
Eishockey. „Neue Männer braucht das Land“, so lautet ein weithin bekannter Gassenhauer der deutschen Schlagersängerin Ina Deter aus dem Jahre 1982. Das haben sich auch die Verantwortlichen der Adler Mannheim auf ihre Fahnen geschrieben nach dem Ende der Spielzeit 2017/2018 und einer insgesamt nicht sonderlich befriedigenden Saison.Mit der Verpflichtung von Pavel Gross als Chefcoach sowie seinem langjährigen Freund und sportlichem Weggefährten Mike Pellegrims als Co-Trainer haben die Adler schon wenige Wochen nach dem Ausscheiden im Play-off-Halbfinale personell die wichtigsten Weichen gestellt. In enger Absprache mit dem neuen Duo, welches ja in der Quadratestadt weithin bekannt und beliebt ist, folgten auch die Neuzugänge. Perfektioniert wurde das Duo mit dem Schweden Jan-Alex Alavaara als Sportmanager und zuletzt mit einem weiteren Co-Trainer, dem Finnen Pertti Hasanen. So aufgestellt wollen die Adler Mannheim nun völlig neu angreifen. „Die Jahre in Wolfsburg waren eine sehr schöne Zeit für mich. Es war eine kleine aber feine Zeit, aber nach dieser Zeit war der Schritt nach Mannheim für mich folgerichtig der nächste. Die Adler zu trainieren, ist eine sehr reizvolle Aufgabe“, machte der einstige Filigrantechniker Pavel Gross keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf die neue Aufgabe. „Wir haben viele neue Leute geholt, sowohl im Trainer- wie auch im Spielerbereich, um in beiden Bereichen neu durchzustarten. Wir schauen nicht zurück, sondern nur nach vorne“, strotzt der gebürtige Tscheche vor Tatendrang.
Mit Brendan Mikkelson haben die Adler die Kaderplanungen abgeschlossen. Der 31 Jahre alte Verteidiger wechselt aus der schwedischen SHL nach Deutschland und erhält bei den Adlern einen Einjahresvertrag. „Brendan verfügt über einen starken Willen und ist ein absoluter Charakterspieler. Er ist ein guter Skater und agiert in der Defensive äußerst stabil. Damit vereint Brendan genau die Eigenschaften, die wir in Mannheim haben wollen“, ist Manager Jan-Axel Alavaara vom jüngsten Neuzugang überzeugt.
Mit neun Verteidigern und vierzehn Stürmern ist der Kader der Adler sehr proper bestückt, doch Abgänge wird es keine mehr geben und für Pavel Gross ist die Kadergröße gar kein Thema: „Eishockey ist ein harter, schneller und robuster Mannschaftssport, da brauchst du diese Tiefe im Kader. Zudem entwickelt sich so ein gesunder Konkurrenzkampf, also die Zahl von 23 Spielern ist kein Problem“. Und welche Ziele setzt sich der neue starke Mann hinter der Bande? „Wir sollten uns schon zu den Favoriten zählen. Ich kann ja nicht hierherkommen und sagen, also die Playoffs sollten wir schon erreichen“. Doch der 50-Jährige, geboren im nordböhmischen Ort Ústí nad Labem hat sowohl als Spieler wie auch als Trainer schon genug erlebt, um zu wissen, wie steinig der Weg nach oben sein kann. „Ob wir schon im September unser bestes Eishockey spielen, kann ich heute noch nicht sagen, aber ich weiß, wir werden uns steigern. Da bin ich mir sicher“ und dann wird er sogar ein wenig sportphilosophisch: „Manchmal ist es auch gut zu verlieren, weil nur dann sieht man, was man verbessern muss“. Als Spieler und Trainer hat er viel gelernt von seinen Ausbildern, seinen (Mit)Spielern und so war es Pavel Gross immer wichtig, sich weiter zu entwickeln. „Stillstand ist Rückschritt und das soll es in Mannheim nicht geben. Wir wollen erfolgreich sein und natürlich haben wir auch den Anspruch Deutscher Meister zu werden. Das ist in Mannheim keine überraschende Ansage“.
Großen Wert legt Gross auch auf die Einbindung junger, hungriger und talentierter Nachwuchsspieler. Mit dem amerikanischen Scoutduo Todd Hlushko und Bill Stewart sowie den hervorragenden Kontakten von Jan-Alex Alavaara haben die Adler Wert darauf gelegt, sich ein sehr homogenes Netzwerk aufzubauen.
Mit dem Kooperationspartner, den Heilbronner Falken sowie dem zur Zeit stattfindenden „Prospect Camp“ wollen die Adler ihre Zukunft auf sichere Füße stellen. „Unser Ziel ist es, mehr junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die DEL Mannschaft zu integrieren“, so Teamleiter Youri Ziffzer. Mit den Torwarttrainern Benedikt Weichert, Rostislav Haas sowie dem Athletiktrainer Patrick Höhberg wurde der Trainerstab prominent erweitert. Jan-Alex Alavaara, lange Jahre auch Scout des NHL-Clubs Buffalo Sabres, ist ein starker Befürworter eines starken Nachwuchsbereiches. „Die sportliche Weiterentwicklung junger talentierter Spieler ist für mich ein ganz wesentlicher Bestandteil kluger Vereinsarbeit. Man muss Vertrauen und Glaube in die jungen Spieler investieren und dann bekommt man auch etwas zurück“. Stand Juli 2018: Mit neuem Personal, neuer Energie und vielen guten Ideen wollen die Adler in eine erfolgreiche Eishockey-Zukunft starten. pete
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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