Sportwagenweltmeisterschaft WEC
Die Sieger mussten nachsitzen
Die Sportwagenweltmeisterschaft WEC gastierte am Wochenende in Spa-Francorchamps wo der dritte Lauf zur diesjährigen WM ausgetragen wurde. Nach den 1812 KM von Qatar und den 6 Stunden von Imola stand in den belgischen Ardennen ein weiteres 6 Stundenrennen auf dem Programm. Spa hat seit Jahren bei den Teams einen hohen Stellewert, ist es doch das letzte Rennen vor dem Saisonhöhepunkt der WEC, den 24 Stunden von Le Mans. Es können also zum letzten mal unter Rennbedingungen die Fahrzeuge getestet und die Boxencrew trainiert werden ehe der Klassiker über die 24 Stunden auf dem Programm steht. In der Topklasse der Hypercars waren 19 Fahrzege gemeldet die sich auf 5 Porsche 963, 3 Ferrari 499P, 2 BMW M Hybrid V8, 2 Alpine A424, 2 Peugeot 9X8, 2 Toyota GR010-Hybrid, einen Cadillac V-Serie.R, einen Lamborghini SC63 und einen Isotta-Fraschini Tipo6-C aufteilten. In der Klasse der LMGT-3 Fahrzeuge, der Klasse der Sportwagen nach GT-3 Reglement, nannten die 9 Hersteller Aston Martin, BMW, Ferrari, Mclaren, Ford, Lexus, Lamborghini, Corvette und Porsche jeweils 2 Rennfahrzeuge so dass das Starterfeld insgesamt 37 Fahrzeuge umfasste. Im Training setzte sich bei der Hypercars, Fahrzeuge die mit Verbrenner und E- Motor zusammen 520 KW oder 700 PS bei 1030 KG Mindestgewicht haben, zunächst der Ferrari # 50 mit Fuoco/Molina/Nielsen durch und eroberten die Pole Position. Am späten Freitag Abend wurde der Ferrari dann wegen Unterschreitung des Mindestgewichts disqualifiziert und auf den 19. und damit letzten Startplatz der Hypercarklasse gesetzt. Die Pole ging somit an den Porsche # 5 mit Campell/Christensen/Makowiecki vom Team Penske Motorsport. In der LMGT-3 KLasse ging die Pole an die Damenmannschaft der Iron Dames die ihren Lamborghini Huracan Evo-2 mit Sarah Bovy auf den besten Startplatz in ihrer Klasse stellten.
Am Samstag Mittag um 13:00 Uhr ging das Feld dann mit rollendem Start auf die 6 Stundenreise um den 6,9 KM langen Kurs. Typisch für Langstreckenrennen gab es auf Grund der unterschiedlichen Boxenstrategien und verschiedenen Gelblichtphasen mehrere Fahrzeuge die das Felld abwechselnd anführten, klar wurde aber nach einer Rennstunde dass der Sieg wohl zwischen Ferrari und Porsche ausgemacht wird während der Cadillac # 2 in Lauerstellung mit Kontakt zur Spitze war. Und genau dieses Fahrzeug sorgte dann mehr oder weniger für Sieg und Niederlage in diesem Rennen.
Nach 4 Stunden 16 Minuten Renndauer wollte der Cadillac mit Eart Bamber am Steuer in einem sehr gewagten Überholmanöver im schnellen Streckenabschnitt Kemmel sowohl am Porsche #99 als auch am LMGT-3 BMW von Sean Gelael vorbei als es zwischen dem BMW und dem Fahrzeug von Bamber eine Berührung gab und beide Boliden spektakulär in die Leitschienen krachten. Das Rennen wurde mit der roten Flagge sofort gestoppt und die Rennfahrzeuge auf der Start und Zielgeraden angehalten, die am Unfall beteiligten Piloten konnten unverletzt aus ihren Autos befreit werden. Allerdings mussten die Leitplanken repariert werden ehe es zu einer Fortsetzung des Rennens kam. Bei Ferrari gab es dazu sehr entspannte Gesichter da der Ferrrai #50 zu dem Zeitpunkt der Unterbrechung in Führung lag und es schnell klar wurde dass die Reparatur über die als Renndauer veranschlagte Zeit von 6 Stunden hinausgehen würde. So waren sich die Ferraristi sicher das Rennen - stehend auf der Start und Zielgeraden - gewinnen zu können. Doch kurz bevor die Uhr auf 19:00 tickte wurde von der Rennleitung bekannt gegeben dass die Unterbrechung, mittlerweile waren es 1 Stunde 44 Minuten, mit einem Neustart an die ursprüngliche Renndauer angehängt und damit nachgeholt wird. Das brachte dann eine Veränderung der Situation mit sich da die beiden Posche von Hertz-Jota #12 und Penske Motorsport # 6 kurz vor dem Unfall getankt hatten und somit einsatzbereit waren während der führende Ferrari diesen Boxenstopp nach erfolgtem Neustart erst noch hinter sich bringen musste. Damit waren die Siegchancen dahin und der 499P konnte trotz guter Rundenzeiten nur noch Platz 3 einfahren. Im Kampf und den Sieg zeigte sich der privat eingesetzte Hertz-Jota Porsche mit Stevens/Ilott dem Werkswagen mit Lotterer/Estre/Vanthoor überlegen und holte sich den Sieg vor dem Werkskauto. Abgerundet wurde der Porsche Erfolg durch den Doppelsieg der beiden 911 GT-3 R Fahrzeuge von Manthey Racing.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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