Eine WM, die unvergesslich bleibt: Deutsche Faustball-Mannschaft holt sich den Titel
Mannheim. Die Faustball-Weltmeisterschaft der Männer 2023 in Mannheim wird in der Geschichte des Faustballsports stets eine besondere Rolle einnehmen und das nicht nur, weil sich die deutschen Faustballer bei der 16. WM zum bereits 13. Mal den Titel sichern konnten.
Im auf vier Gewinnsätze gespielten Finale schlug das Team von Bundestrainer Olaf Neuendorf Österreich mit 4:0 (11:7, 11:3, 15:14, 11:7). „Den Titel auf deutschem Boden zu gewinnen ist schon etwas ganz Besonderes“, freute sich Neuendorf denn auch riesig, dass die angestrebte Titelverteidigung ohne Satzverlust gelang. Denn nachdem Deutschland schon in der Vorrunde im Rhein-Neckar-Stadion keinen Satz abgegeben hatte, wurde dort auch Chile im Viertelfinale mit 3:0 (11:5, 11:7, 11:1) ebenso glatt besiegt, wie am Freitag im Halbfinale Brasilien, als das WM-Turnier schon in die SAP Arena umgezogen war. Auf dem eigens in der Multifunktionshalle verlegten Naturrasen wurde der zweimalige Weltmeister Brasilien letztlich ebenfalls mit 3:0 (11:9, 11:8, 11:7) bezwungen, der sich am Samstag in einem packenden Spiel um Platz drei, das ebenso wie das WM-Finale auf vier Gewinnsätze gespielt wurde, mit 4:1 (10:12, 11:9, 14:12, 11:7, 14:12) gegen die Schweiz durchsetzte. Die Eidgenossen hatten am Freitag das Halbfinale gegen Österreich mit 0:3 (8:11, 9:11, 8:11) verloren.
„Die Kulisse war ja am Freitag im Halbfinale gegen Brasilien schon groß, da konnten wir uns schon etwas an diese sensationelle Atmosphäre gewöhnen, jetzt war es dann ja noch mehr“, strahlte Lokalmatador Nick Trinemeier vom TV 1880 Käfertal nach dem gewonnen WM-Finale. Nachdem am Freitag schon um die 8000 Zuschauer in der SAP Arena weilten, was es so im Faustball bisher noch nicht gegeben hatte, wurde diese Zahl im Endspiel noch einmal getoppt, als 10000 Zuschauer das Finale vor Ort verfolgten und damit im Faustballsport für ein neues Superlativ sorgten, nachdem im Rhein-Neckar-Stadion schon stets über 2000 Zuschauer die Freiluftspiele des deutschen Teams verfolgt hatten.
Bei der zuvor letzten Faustball-WM in Deutschland hatte sich 2007 in Oldenburg Österreich seinen bisher einzigen Weltmeistertitel gesichert. „Deutschland ist verdient Weltmeister geworden, da spricht das 0:4 schon eine klare Sprache. Trotzdem hat meine Mannschaft gut gespielt und wir haben den Faustballsport in Österreich bei dieser WM gut vertreten“, gab sich der österreichische Cheftrainer Siegfried Simon als fairer Verlierer, dessen Team die deutschen Herren im dritten Satz des Finales beim 15:14 dank eines starken Karl Mühllehner so in Bedrängnis bringen konnte, wie noch kein anderes Team bei dieser WM. In dieser Phase hieß die Lebensversicherung der deutschen Faustballer Patrick Thomas, denn der überragende Angreifer vom deutschen Faustballmeister TSV Pfungstadt ließ sich auch in dieser Phase nicht aus der Ruhe bringen. So war es denn auch kein Wunder das der Final-MVP Patrick Thomas im vierten Satz gleich den ersten Matchball zum 11:7 verwandelte und die deutschen Faustballer am Ziel ihrer Träume waren.
Wie ein Traum fühlten sich die Auftritte aber auch für die anderen Teams an, die Spiele in der SAP Arena bestreiten durften, doch selbst die Teams die ihr Turnier bereits im Rhein-Neckar-Stadion beendet hatten, durften die fantastische Atmosphäre in der SAP Arena genießen, als sie vor der Siegerehrung zur Schlussfeier in die Multifunktionsarena einliefen.
Als letztes der 16. Teams war schließlich Deutschland an der Reihe und nachdem es zunächst die Goldmedaillen gab, reckte schließlich gegen 17.15 Uhr der deutsche Kapitän Fabian Sagstetter (TV Schweinfurt-Oberndorf) vor seinen Jungs den WM-Siegerpokal in die Höhe und krönte damit eine Woche Faustball-WM in der Quadratstadt die für diejenigen die dabei waren, wohl stets unvergesslich bleiben wird. va
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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