Faustball Klub-WM: TSV Dennach und die Tigers Vöcklabruck gewinnen
Faustball. Nach der Herren-Weltmeisterschaft 2023 stand Mannheim vom 18. bis 21. Juli erneut im Blickpunkt der Faustball-Welt, fanden doch im Mannheimer Rhein-Neckar-Stadion die World Tour Finals 2024 des Faustballweltverbandes IFA (International Fistball Association) statt.
Bei der Klub-WM der acht besten Vereinsteams bei den Damen und Herren kürten sich in der Damenkonkurrenz der TSV Dennach aus der in der Nähe von Pforzheim gelegenen Stadt Neuenbürg und die Tigers Vöcklabruck aus Oberösterreich zu den neuen Champions. Beide Finalspiele waren dabei echte Thriller.
So zeigten in der Heimat des Fußball-Oberligisten VfR Mannheim die Damen bereits am Samstagabend, 20. Juli, ein Endspiel, das nichts für schwache Nerven war. Dabei stand den Damen aus Dennach mit dem TV Jahn Schneverdingen nicht nur der amtierende deutsche Meister, sondern auch der Titelverteidiger gegenüber. Im ersten Satz wurde denn auch gleich die Maximalanzahl an Punkten ausgereizt. So müssen beim Faustball eigentlich zwei Punkte Vorsprung vorliegen, bei 15 Punkten ist allerdings Schluss und gegen den IFA World Finals-Sieger 2023 aus Niedersachsen gewannen die Damen aus Dennach Satz Nummer eins mit 15:14. Satz zwei ging mit 12:10 aber an Schneverdingen. Die Sätze drei und vier gingen mit 11:9 und 11:4 wieder an Dennach. Im Normalfall hätten die Damen aus Baden-Württemberg hier schon gewonnen, doch wenn es um Medaillen geht, dann wird auf vier Gewinnsätze gespielt. Im fünften Satz kam der TSV Dennach dem Titelgewinn schon sehr nahe, hatten die Baden-Württembergerinnen beim Stand von 10:7 doch drei Matchbälle, aber Schneverdingen drehte den Satz noch zum 12:10 und es stand nur noch 3:2. Im sechsten Satz hatten die Norddeutschen sogar einen Satzball zum 3:3-Ausgleich, doch letztlich war es die Dennacher Kapitänin Sonja Pfrommer die um 21.22 Uhr den fünften Matchball für den TSV zum umjubelten 4:2-Sieg nutzte und damit den Titelverteidiger aus Schneverdingen entthronte.
„Es ist natürlich ein unglaubliches Gefühl, diesen Punkt zu machen, und dass wir uns hier den Sieg holen konnten. Beide Teams kennen sich ja sehr gut und wir könnten uns am kommenden Wochenende schon bei der DM-Endrunde wieder im Halbfinale gegenüberstehen. Dafür müssen wir aber erst einmal unser Qualifikationsspiel gewinnen“, blickte eine überglückliche Sonja Pfrommer schon auf das bevorstehende Wochenende in Stuttgart-Stammheim voraus, wenn sowohl bei den Damen als auch bei den Herren die Deutschen Faustballmeister 2024 gesucht werden. Während Schneverdingen bereits für das Halbfinale gesetzt ist, müssen die Damen aus Dennach am Samstag erst noch die Viertelfinalhürde MTV Wangersen nehmen.
Bei den Herren waren die Tigers aus Vöcklabruck schon als frisch gebackener österreichischer Meister 2024 in die Kurpfalz angereist. Das Team aus Vöcklabruck bekam es dabei schon im Halbfinale mit dem Titelverteidiger Sociedade Ginastica Novo Hamburgo aus Brasilien zu tun, der knapp mit 3:2 (11:8, 9:11, 11:9, 9:11, 11:4) besiegt wurde. Im Finale trafen die Tigers erneut auf den amtierenden deutschen Meister TSV Pfungstadt, dem man in der Gruppenphase mit 0:3 unterlegen war. Die Südhessen mussten sich, wie schon im Vorjahr in Brasilien, im Endspiel erneut geschlagen geben, denn nach einem Marathonmatch über die volle Distanz von sieben Sätzen, bejubelten die Oberösterreicher mit dem 4:3 (11:7, 11:6, 4:11, 7:11, 4:11, 11:8, 12:4)-Finalsieg zum ersten Mal den Titel bei der Klub-WM.
Für die von Verletzungen geplagten Gastgeber des TV Käfertal reichte es in der Endabrechnung nur zu Platz acht. Dabei hatte man in der Vorrunde beim 1:3 gegen den ewigen Rivalen TSV Pfungstadt im ersten Satz mit 11:5 noch angedeutet, was vielleicht möglich gewesen wäre. „Da waren wir richtig gut, aber dann musste Marcel Stoklasa verletzt raus und ich selbst bin gerade erst von einer Verletzung wiedergekommen“, wusste Weltmeister Nick Trinemeier, dass es nicht das Turnier der Käfertaler war, die zuletzt dann auch auf Stoklasa und Trinemeier verzichten mussten.
Bleibt zu hoffen, dass beide am Wochenende wieder fit sind, bekommt es der TVK doch bei der DM-Endrunde in Stuttgart am Samstag, 27. Juli, im Viertelfinale mit dem TV Brettorf zu tun. Der Sieger dieses Spiels trifft im Halbfinale auf den gesetzten TSV Pfungstadt. va
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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