Motorrad Weltmeisterschaft
Francesco Bagnaia gewinnt Krimi in Jerez
Der 4. Grand Prix der MotoGP im Rahmen der Motorrad Weltmeisterschaft fand am Wochenende in Andalusien statt. Der Circuito di Jerez Angel Nieto inmitten der bekannten Sherry-Metropole war zum 39. mal Austragungsort eines Motorrad-WM Laufes und ist damit einer der traditionsreichsten Strecken im gesamten WM-Kalender. Da zum offiziellen Europa Auftakt der WM auch einige Wildcardpiloten von den Teams gemeldet wurden standen 25 PiIoten am Start, unter Ihnen mit Stefan Bradl auch wieder ein deutscher Teilnehmer. Der 34-jährige Honda Testfahrer sollte nicht nur neue Teile im Rennen erproben sondern auch das Werksteam mit Joan Mir und Luca Marini nach Kräften unterstützen. Neben Bradl kamen als weitere Wildcardpiloten neben den Stammfahrern Lorenzo Savadori bei Aprilia und Dani Pedrosa bei KTM zum Einsatz.
Besonders Pedrosa zeigte dann im Sprintrace am Samstagnachmittag zu was ein Testfahrer in der Lage ist. Von Startposition 16 aus ging der ehemalige 250 ccm- Weltmeister ins Rennen und nach einem äußerst turbulenten Rennverlauf über 12 Runden konnte sich der Spanier über die Medaille für Platz 3 freuen, hinter Jorge Martin und dem Wunderknaben Pedro Acosta. Neben einer fehlerfreien und schnellen Fahrt halfen Pedrosa aber auch die Kollegen kräftig mit, nicht weniger als 15 Piloten stürzten im Verlauf des Rennens, konnen zwar bis auf einige Wenige das Rennen wieder aufnehmen, jede Chance auf eine vernünftige Platzierung war aber vorbei. Zudem kam dazu dass nach der Sprintrennen auf Grund eines Regelverstoßes im Bezug auf den vorgeschriebenen Reifenluftdruck 5 Piloten Zeitstrafen erhielten und im Klassement so weiter nach hinten rutschten.
Der Grand Prix am Sonntag wurde von einem hochklassigen Duell Francesco Bagnaia gegen Marc Marquez dominiert. Altmeister Marquez, 6-facher MotoGP-Weltmeister, den vermeintlich schon viele im Herbst seiner Karriere sehen und "Pecco " Bagnaia, als 2-facher MotoGP-Titelträger sein legitimer Nachfolger lieferten sich einen großen Kampf. Was die beiden Ducatipiloten über die Renndistanz von 25 Runden zeigten war Motorradrennsport bester Manier, hochdramatisch, spannend und von beiden Fahrern mit viel Herz und Mut vorgeführt. Das Duell an der Spitze elektrisierte die Zuschauer dermaßen dass die restlichen Duelle im Feld nahezu untergingen. Die grosse Bagnaia/Marquez-Show begann in Runde 9 in der sich der bis dahin führende Jorge Martin mit Sturz aus dem Rennen verabschiedete. Zunächst noch als Trio mit Bezzecchi an der Spitze unterwegs setzten sich die beiden in Runde 14 vom restlichen Feld ab und fochten Rad an Rad um jeden Meter auf der Piste. Mehrere Positionswechsel, Ausbremsmanöver und sogar Körperkontakt bei einem der Überholmanöver rissen die Zuschauer von den Sitzen. Die schnellsten Runden wechselten stetig zwischen dem Ducati Werksfahrer Bagnaia und dem Piloten vom Gresini Kundenteam - Marquez. In die letzte der 25 Runden ging dann der Italiener mit 5/10 Sekunden Vorsprung die dem spanischen Multiweltmeister die Chance nahmen nochmals einen Angriff auf die Spitze zu unternehmen. Im Stil eines Weltmeisters beendete Bagnaia dann nach 40.58.053 Minuten das Rennen, 0,372 Sekunden vor Marquez und 3,9 Sekunden von Marco Bezzecchi. Das alle drei Fahrer auf einer Ducati saßen spricht für die Stärke der Maschinen aus Bologna die die MotoGP derzeit beherrschen. Wildcard Fahrer Stefan Bradl fuhr als 16. nur ganz kanpp an einem WM-Punkt vorbei.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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