Sportwagen Weltmeisterschaft
Porsche triumphiert beim Saisonauftakt in Qatar
Mit einem ungewöhnlichen Rennformat startete am gestrigen Samstag die Sportwagen Weltmeisterschaft in die Saison 2024. Die 1812 KM von Qatar waren das erste von insgesamt 8 Langstreckenrennen die im Rahmen der WEC - World Endurance Championship - ausgetragen werden. Während die restlichen Läufe über die in der Langstrecke klassischen Distanzen von 1000 KM, 6, 8 oder 24 Stunden gehen war die Renndistanz von Qatar eher ungewohnt und soll eine Verbindung zum Nationalfeiertag von Qatar herstellen der am 18. Dezember eines jeden Jahres gefeiert wird. Eine weitere Neuerung betrifft die Fahrzeugklassen die in der Saison 2024 zugelassen sind. Waren es bis zum Ende der vergangenen Saison 4 Kategorien die um Siege und Pokale kämpfte - Hypercar , LMP2, LMGTPro und LMGTAm - werden ab dieser Saison nur noch 2 Klassen zugelassen. Die Topklasse in der WEC sind die Hypercars mit 680 PS Maximalleistung und einem Mindestgewicht von 1030 KG wobei deren Antrieb aus Verbrennungsmotor und Elektromoter bestehen muss. 8 Hersteller - Alpine, BMW, Cadillac, Ferrari, Lamborghini, Peugeot, Porsche, Toyota und der private Isotta-Fraschine brachten am Samstag insgesamt 19 Hypercars an den Start. Die Sportwagen nach GT3 Reglement wurden von 9 Herstellern genannt, darunter Porsche 911 GT3 RS, Aston Martin GT3, Ferrari 296 GT3 und Corvette Z06, also Fahrzeuge die es auch in einer Strassen- Version zu kaufen gibt. Einzig bei den 24 Stunden von Le Mans werden die LMP-2 Rennwagen nochmals eingesetzt werden dürfen.
Das Rennen das am Samstag morgem 09:00 Uhr europäischer Zeit gestartet wurde begann turbulent indem bereits in der ersten Kurve der Cadillac durch einen Dreher für Unruhe im Feld sorgte und dadurch der Ferrari 499P mit Miguel Molina die Führung übernehmen konnte. Nach gut einer halben Stunde übernahm dann zur großen Überraschung der Peugeot 9X8 mit der #94 die Spitze was man dem Fahrzeug auf Grund seiner bisher gezeigten Perfomance nicht zugetraut hatte. Doch wie schon oft in der Saison 2023 konnte der futuristisch aussehende 9X8 auch diesmal seine Leistung nicht bis ins Ziel bringen. In der vorletzten (!) Runde wurde das Fahrzeug, inzwischen an zweiter Stelle liegend, langsamer und konnte die letzten Kilometer nur noch mit wenig Motorleistung fahren um letztlich dann 1 Runde vor Schluss noch auszufallen. Für die enttäuschten Franzosen blieb somit nur die Erkenntnis dass sich das Fahrzeug erstaunlich gut bis dahin geschlagen hat. Eitel Sonnenschein herrschte dagegen bei Porsche. Nachdem die Dauersieger von Toyota zu keinem Zeitpunkt des Rennens ihre Stärke zeigen konnten und nur auf Plätzen 6 und 9 ins Ziel kamen brannten die Porsche 963 von Penske Porsche Motorsport und Team Hertz Jota ein Feuerwerk an der Spitze ab das nach 335 Runden und einer Fahrzeit von 9 Stunden 55 MInuten mit einer Dreifachsieg von Lotterer/Estre/Vanthoor #6 vor Stevens/Illot/Nato # 12 und Campell/Christensen/Makowiecki # 5 - alle auf Porsche 963 - endete. Bester Ferrari wurde der 499P mit Kubica/Shwartzmann/YeY von Team AF Corse auf Platz 5, Mick Schumacher brachte den Alpíne bei seinem ersten Renneinsatz in der WEC zusammen mit seinen Teamkollegen Lapierre und Vaxiviere auf Platz12. Der beste BMW M Hybrid V8 landete auf Platz 11, war jedoch von der Spitze ein Stück weit entfernt. Als Neueinsteiger in die WEC ist hier noch Entwicklungsarbeit angesagt was aber bei dem vorhandenen Potential auch bereits so geplant war. Vervollständigt wurde der Porsche Triumph durch den Sieg in der kleineren Kategorie der GT3 Klasse - hier gewann das Fahrzeug von Manthey Purerxing vor 2 Aston Martins. Die Sportwagen-WM fährt ihr nächstes Rennen am 21 April bei den 6 Stunden von Imola.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto, BMW
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.