Adler Mannheim: Kommentar
Soweit hätte es nicht kommen müssen
von Peter Engelhardt
Eishockey. Es hat alles mal ganz verheißungsvoll angefangen und es hätte auch und gerade in dieser Spielzeit ganz großartig weitergehen können. Die sportlichen Voraussetzungen für die Adler Mannheim zu Saisonbeginn waren gegeben. Der Kader las sich nominell beeindruckend. Aber es kam, wie es nicht hätte kommen müssen. Pavel Gross, zweifelsohne ein Trainer mit sehr viel Fachverstand, war es gewohnt, dass sich grundsätzlich alles und jeder noch so widrige Umstand seiner ganz eigenen (Eishockey)-Philosophie unterordnet. Das lästige Dauerthema Corona war für ihn ein Störfaktor, der so gar nicht in seine Erfolgsspur passen wollte. Notwendigen Maßnahmen gegenüber zeigte er sich uneinsichtig.
Als er schließlich im Dezember mit seinem Verhalten die klare Ausrichtung der Adler-Organisation verbal unterwanderte kam es zum ersten, tiefen und wohl richtungsweisenden Zerwürfnis. Adler-Chef Daniel Hopp fühlte sich von den Aussagen seines „Angestellten“ persönlich getroffen. Der öffentliche und deutliche Rüffel für den Erfolgstrainer war der Anfang vom Ende. Auch die Kabine blieb von diesem Szenario nicht unberührt. Die verletzungs- und pandemiegeplagten Adler, der unrhythmische Spielplan, die zwangsläufige Olympia-Pause brachte die bis Ende Dezember sehr gut laufende Erfolgsmaschine Adler im neuen Jahr mehr und mehr ins Stottern. Zuletzt blieb die Zündung völlig aus. Und so endete eine im Sommer 2018 gemeinsam angedachte Vision, eine neue erfolgreiche Ära einzuleiten. Hatten Gross und Pellegrims ihre Verträge im vergangenen Jahr noch hoffnungsvoll und mit ehrgeizigen Ambitionen um drei Jahre verlängert, ist das (vorhersehbare) Ende dieser vermeintlichen Traumehe umso bedauerlicher. Aber aus dieser Mannschaft kann und muss man mehr rausholen. Auf die nächsten vier Wochen darf man gespannt sein ...
Mehr zu den Adler Mannheim unter www.wochenblatt-reporter.de/adler
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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