TIGERs Mannheim sind wieder Weltmeister - Roboterfußball-Team der DHBW holt zum 4. Mal Gold
Mannheim. Ohne Gegentor zum WM-Titel – was unmöglich klingt, hat die Roboterfußball-Mannschaft der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim dieses Jahr bereits zum zweiten Mal geschafft. Mit ihren intelligenten Robotern dominierten sie alle Spiele in der Small Size League des RoboCups 2024, der von 17. bis 21. Juli, in Eindhoven/Niederlande stattfand. Nach glorreichen Erfolgen gegen Spitzenteams aus aller Welt, hieß es am Sonntag: Die TIGERs Mannheim sind zum vierten Mal in Folge Weltmeister.
2022 in Thailand, letztes Jahr in Frankreich und jetzt in den Niederlanden: Wo die TIGERs an den Start gehen, warten Erfolge. Schon in der Vorbereitung auf die Roboterfußball-Weltmeisterschaft 2024 war das Team der DHBW Mannheim nicht zu stoppen.
1. Platz bei den Schubert Open in Crailsheim, 1. Platz bei den German Open in Kassel. Ihr Erfolgsrezept: Trotz zahlreicher Siege arbeiten sie unermüdlich weiter: Daten auswerten, die zugrundeliegende Künstliche Intelligenz (KI) verbessern, Hardware optimieren, Neues ausprobieren. Und genau das ist die Idee des Wettbewerbs. Mit Freude am Spiel und Technik-Leidenschaft den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich Robotik und KI in einer internationalen Community vorantreiben und der Forschungswelt zur Verfügung stellen.
Durchmarsch vom ersten Tag an
Bereits am vergangenen Sonntag waren die TIGERs in Eindhoven angereist und kümmerten sich um den letzten Feinschliff für den Wettkampf, von Wartungsarbeiten, über Coding, hin zu Anpassungen an den Teppich nach dem Feldtest. Am Mittwochabend startete der RoboCup mit dem wissenschaftlichen Teil, zu der die Opensource-Präsentation und die Black and White Hull Challenge gehörte.
Ab Donnerstag begann dann das eigentliche Turnier mit zwei Spielen in der Gruppenphase gegen die Immortals (Deutschland) und das RoboTeam Twente (Niederlande), die beide mit 10:0 gewonnen wurden. Am Donnerstagvormittag fand außerdem die Pass Tec Challenge statt, bei der es darum ging, möglichst viele Pässe gegen einen Gegner (4 gegen 4) zu spielen. Diese Challenge konnten die TIGERs für sich entscheiden. Am Freitag stand das letzte Spiel der Gruppenphase gegen die RoboDragons (Japan) auf dem Programm, welches die TIGERs ebenfalls mit einem 10:0 gewannen und so die Gruppenphase als Gruppenerster abschließen konnten. Am Samstag konnte durch zwei Siege in der KO-Phase (9:0 gegen ER Force (Deutschland) / 3:0 gegen ZJUNlict (China)) der Einzug ins Finale gesichert werden. Mit einem 4:0 katapultierte sich das Mannheimer Team in einem erneuten Spiel gegen ZJUNlict auf das Siegertreppchen der WM.
Vier weitere Aus- zeichnungen für Sportsgeist und Fachwissen
Know-how, eine hervorragende Strategie und der besondere Teamgeist der Mannheimer Mannschaft zeigt sich auch in den weiteren Auszeichnungen, die das Team von der WM mit nach Hause brachte: Für bemerkenswerte Erfolge auf dem Spielfeld, die Bereitschaft, Wissen mit anderen Teams zu teilen, Sportlichkeit, Fairness und Fachwissen wurde ihnen noch der Excellence Award, der Open Source Award, der Best TDP Award und der Most Helpful Team Award verliehen.
Rektor Prof. Dr. Georg Nagler, der das Spiel im Internet live verfolgte, war tief beeindruckt: „Bereits jetzt sind die TIGERS in der Anwendung von KI Weltspitze – ein riesiger Ansporn für unsere ganze Mannheimer Hochschulfamilie“. Stolz und Freude auch bei Prof. Dr. Nathan Sudermann-Merx, Professor in der Studienrichtung Informatik mit Ausrichtung Künstliche Intelligenz, der das Studierendenprojekt seit 2021 als wissenschaftlicher Leiter begleitet und tatkräftig unterstützt. Mit dem Abschluss des Highlight-Events der TIGERs beginnt die Vorbereitung auf eine erneute Titelverteidigung in Salvador de Bahia in Brasilien im Jahr 2025.
Zum Hintergrund
Die Small Size League ist eine der ältesten RoboCup-Fußballligen. Bei einem Spiel in dieser Liga treten zwei Teams mit jeweils elf Robotern gegeneinander an. Dabei muss jeder den konkret vorgeschriebenen Abmessungen entsprechen, d. h. 18 cm im Durchmesser und nicht höher als 15 cm. Die Roboter spielen Fußball mit einem orangefarbenen Golfball auf einem grünen 12 x 9 m großen Teppichfeld. Während des Spiels werden alle Objekte auf dem Spielfeld von einem standardisierten Bildverarbeitungssystem erfasst, das die Daten von zwei Kameras verarbeitet, die an einer sechs Meter über der Spielfläche angebrachten Kameraleiste befestigt sind. Auf außerhalb des Spielfelds befindlichen Computern der Teams werden die Daten in Echtzeit verarbeitet, die für die Koordination und Steuerung der Roboter erforderlich sind. Die Kommunikation erfolgt drahtlos über herkömmliche Funksender und -empfänger. Alle Baupläne der Roboter sowie die zugehörige Software werden als Open Source frei zur Verfügung gestellt. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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