Superbikeweltmeisterschaft
Toprak ist der neue Superbikestar
Seit 2009 engagiert sich BMW mit der M1000RR in der Superbikeweltmeisterschaft. Als Werkseinsatz kamen ab 2009 namhafte Fahrer wie Troy Corser, Ron Haslam, Marco Melandri oder Chaz Davies zum Einsatz die hin und wieder Podestplätze oder sogar Siege für den Münchner Motorradhersteller erzielten. Am erfolgreichsten war bislang der Italiener Marco Melandri der 2012 mit 6 Laufsiegen und weiteren guten Platzierungen den 3. Platz im WM-Endklassement erreichen konnte. Da der WM-Titel jedoch aus BMW-Sicht in weiter Ferne lag wurde der Werkseinsatz 2013 beendet und erst 6 Jahre später wieder aufgenommen. Hier waren es dann Fahrer wie Michael van der Mark, Tom Sykes, Scott Redding oder Jonas Folger die, ähnlich wie die Kollegen Jahre zuvor, einzelne Tageserfolge herausfahren konnten aber vom Gewinn des WM-Titels meilenweit entfernt waren. Dieses Bild hat sich 2024 komplett verändert. Mit der Verpflichtung des türkischen Superbikeweltmeisters des Jahres 2021, Toprak Razgatlioglu, kam eine bisher nicht bekannte Dynamik in das BMW-Team, deutliche Entwickliungsfortschritte wurden bei der M1000RR verzeichnet und Razgatlioglu hat sich in kürzester Zeit auf die BMW so gut eingestellt dass der Konkurrenz Hören und Sehen vergeht. Spätestens seit dem Rennen in Misano Mitte Juni, wo der Türke alle 3 Rennen am Wochenende für sich entscheiden konnte ist der Knoten endgültig geplatzt und BMW gehört mit ihrem türkischen Vorzeigefahrer zum engsten WM-Favoritenkreis. Dies zeigte sich auch beim Superbikemeeting im englischen Donington am Wochenende. Im Training holte sich "El Turco " die Pole Position um diese dann in Lauf eins zu einem lupenreinen Start/Ziel-Sieg umzusetzen.
Sein Vorsprung im Ziel liess die Konkurrenz ratlos zurück. Der zweitplatzierte Alex Lowes büsste über 11 Sekunden auf den Sieger ein, Alvaro Bautista auf Rang drei lag 13 Sekunden zurück. Im Superpole-Race dann ein ähnliches Bild. Der Start gelang zwar Nicola Bulega am besten und der Ducatipilot riss die Führung an sich, doch bereits in der dritten von zehn zu fahrenden Runden zog Razgatlioglu am Italiener vorbei und baute auf den restlichen 7 Runden einen Vorsprung bis ins Ziel von kanpp 5 Sekunden auf. Hinter Bulega sah man auf dem Siegerpodest einen alten Bekannten. Rekord-Champion Jonathan Rea erreichte als Yamaha -Pilot zum erstenmal einen Podestplatz und hofft dadurch seine seit Saisonstart andauernde Durststrecke beendet zu haben.
Es ist nicht ganz klar ob es auch im Türkischen das Sprichwort gibt dass aller guten Dinge drei sind, der BMW-Pilot jedenfalls nahm sich den Satz zu Herzen und lieferte eine blitzsaubere Kopie von Lauf 1 ab. Das Resultat war ein Start / Ziel-Sieg vor Ducatpilot Nicolo Bulega er diesmal mit 7 Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Beim Dritten Alex Lowes waren es dann schon 10 Sekunden die vergingen bis die giftgrüne Kawasaki des Briten den Zielstrich hinter Razgatlioglu überquerte. Bereits nächste Woche geht es in der Weltmeisterschaft im tschechischen Most mit dem Kampf um WM-Punkte bei den Superbikes weiter.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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