Damenhandball-Bundesliga / Erster Spieltag Saison 2020/21
Überwiegend erwartbare Endgerbnisse/ Nur die TusSies aus Metzingen stolpern überraschend in Oldenburg
Die Favoriten setzten sich mit Ausnahme von TuS Metzingen am ersten Spieltag durch. Dortmund feierte einen erwarteten und standesgemäßen Kantersieg in Buchholz-Rosengarten, wo der Aufsteiger gegen den Meisterschaftsfavoriten mit 21:34 unter die Räder kam , wobei es zur Pause noch ganz ordentlich aussah (12:16). Aber dann schwanden die Kräfte und Buchholz08-Rosengarten musste abreißen lassen. Die Debüts der Neuzugänge Louise Cronstedt und der Jugennationalspielerin Maj Nielsen gäben Hoffnung, so jedenfalls der Geschäftsführer der Luchse.
Hinweggespült wurden auch die Mainzer Ladies, die diese Saison ohne Larissa Platen und Alicia Soffel bestehen müssen, die sich Richtung Vipers und Flames verabschiedet haben. Schon zur Pause war das Debakel greifbar, denn Bensheim führte mit 19:10. Alicia Soffel spielte stark auf und steuerte gleich mal 5 Treffer zum Sieg bei. Im nächsten Match Samstag in Wildungen gegen die Vipers geht es für die Mennzerinnen gleich mal um die Wurst und wichtige Punkte, ein 4-Punkte-Spiel ist angesagt. Bensheim könnte bei entsprechend hohem Sieg gegen die Luchse aus Buchholz-Rosengarten die Tabellenspitze übernehmen. Dortmunds Torverhältnis ist um einen Treffer besser.
Über die Kurpfalz-Bärinnen versus Thüringen siehe Bericht unter Wochenblatt Mannheim Sport online.
Knapp ging es zu im Match der Buxtehuder Mädels gegen die Neckarsulmer Sport Union, wo Buxtehude davon profitierte, dass die NSU schwach und unkonzentriert startete und anschließend das ganze Spiel über auf Aufholjagd war und bis am Ende dran blieb. Neuzugang Carmen Moser brauchte ca. 20 Minuten bis sie in Fahrt kam. Am Schluss standen mit 5/2 Treffern ein ordentliches Debüt. Sie wird eine Verstärkung für Neckarsulm werden.
Anika Lott mit 6 Treffern und die überragende Gestalterin Caroline Müller-Korn 8/5 , vom BVB gekommen, waren mitentscheidend dass die NSU knapp niedergerungen werden konnte. Eine Augenweide und ruhender Pol auf Linksaußen die Buxtehuder Legende Lone Fischer, die auch mal das Tempo rausnahm, wenn die jungen Wilden zu viel wollten.
In der Halle übrigens 366 Zuschauer, 430 wären möglich gewesen. Corona lässt grüßen...
Einen klaren Sieg fuhr das Überraschungsteam der letzten Saison die HSG Blomberg-Lippe mit 26:24 in der riesigen EWS Arena von Frisch Auf Göppingen ein, in die schlappe 250 Zuschauer rein durften, was surreal wirkte.
Frisch Auf spielte eigentlich ganz munter mit, war aber in der den entscheidenden Phasen der zweiten Halbzeit in der Defensive zu schläfrig bzw. nicht bei der Sache, denn Neuzung Anne Bocka hielt mehrfach phantastisch, aber die Abpraller fischten sich stets die Mädels von Blomberg-Lippe und netzten entschlossen ein.
Stark bei FAG Linksaußen Iris Andjic und im Rückraum links Roxana Ioneac, beide mit 6 Treffern.
Am Samstag (12.9.) geht es für Frisch Auf Göppingen versus Neckarsulm, und zwar in der Ballei.
Beide Teams brauchen dringend die Points, es dürfte ein enges Spiel werden, wenn die Frisch-Auf-Mädels Torfrau Anne Bocka besser unterstützen und die Abpraller besser sichern.
Bayer Leverkusen, dass die drei Rode-Sisters abgeben musste ( Jennifer Rode zum BVB, Joana Rode zur Neckarsulmer Sport Union, Elaine Rode zum BSV Zwickau), brauchte eine ganze Halbzeit, bis es sich auf die Wildcats aus Halle eingestellt hatte. Nach 25 Minuten hatte Halle durch einen Treffer von Neuzugang Alexandra Mazzucco sogar mit 11:9 geführt. Bis zur Pause ging Bayer dann wieder in Führung und in der zweiten Halbzeit spielten die Mädels von Trainer Biegler dann den Handball,für den Bayer steht. Wichtig die 34jährige mehrfache Nationalspielerin Svenja Huber, nicht nur wegen ihrer 4 Treffer von der RA-Position. Herausragten der Neuzugang aus Frankreich Fanta Keita mit 5 Treffern, LA Zoe Sprengers von VOC Amsterdam nach Leverkusen gewechselt und Nationalspielerin Mia Zschocke im linken Rückraum. Am Schluss dann ein sorgenfreies 26:16 und erstes Lehrgeld für die Wildcats aus Halle, die am 12.9. zu Hause in der Erdgas-Arena auf die Buxtehuder treffen werden. Danach wird man das Team schon besser einschätzen können.
Die Überraschung des ersten Spieltages war die knappe Niederlage der TusSies in Oldenburg, wo Kathrin Pichlmeier, Jenny Behrend (RA) und Merle Carstensen (RM/ Transfer von Nord-Harrislee) auf dem Feld und Julia Renner im Kasten die blutjunge Frauenschaft zum Sensationssieg führten, wobei Kathrin Pichlmeier gegen Ende der zweiten Halbzeit von Krämpfen geschüttelt wurde, aber in der Crunchtime wieder zur Verfügung stand. Mit 12/5 Goals war sie die überragende Shooterin und nach dem ersten Spieltag auch die Nummer eins in der Torjägerliste.
Bei Metzingen dauerte es bis in die zweite Halbzeit, bis die Leistung halbwegs stimmte, die Defensive Zugriff bekam und man 5 Minuten vor dem Ende zum ersten mal in Führung ging, die aber durch Fehler im Angriff ( zum Bp. ein überflüssiges Offensivfoul der 16jährigen Rebecca Rott) und eine überragende Julia Renner in der Crunchtime wieder verlor, mit zwei Toren zwei Minuten vor Schluss in Rückstand geriet und nur noch auf 25:26 verkürzen konnte.
Bietigheim-Bissingen, das gegen die Vipers aus Bad Wildungen mit nur 8 Feldspielerinnen über die Runden kommen musste, siegte letzten Endes souverän. 16:11 hieß es zur Pause, nach einem 19:14 in der zweiten Halbzeit summa summarum 35:25, wobei die Vipers in der zweiten Halbzeit einmal auf 23:27 dran waren, aber die individuelle Klasse der Bietigheimerinnen war letzten Endes zu groß.
Die Neuzugänge Smits und Maidhof zeigten ihre Klasse, Julia Maidhoff, von den Flames aus Bensheim gekommen, steuerte gleich mal 8/5 Treffer bei und auch die Halblinke Xenia Smits zeigte sich nach langwieriger Schulterverletzung mit 5 Treffern von ihrer besten Seite.
Am 9.9. kommt es zum Showdown gegen den Thüringer HC, der mit den Bietigheimerinnen das Heinmrecht getauscht hat. Eine der beiden Mannschaften wird sich nach dem Spiel zunächst mal von der Tabellenspitze verabschieden. Bietigheim sagt man ja nach, dass sie die einzig ernstzunehmende Konkurrenz für die übermächtigen Dortmunderinnen seien. Warten wir es ab.
Der BVB spielt parallel zu Hause versus den Überraschungssieger des ersten Spieltags, den VfL Oldenburg. Das dürfte für Kelly Dulfer und Company kein Problem sein, trotz der Oldenburger Hoffnungsträger Merle Carstensen und Kathrin Pichlmeier und Jenny Behrend und Julia Renner (TW).
Wolfgang Merkel
Autor:Wolfgang Merkel aus Haßloch |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.