Neubau Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt
Keine halbe Stunde nach Frankfurt
Mannheim. Eine neue Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt wird die Fahrzeit von heute 38 auf dann 29 Minuten verkürzen und eine Verdopplung der Verbindungen zulassen. Doch diese Vision benötigt Zeit. Die Planungen haben bereits 2016 begonnen und mit der Fertigstellung ist erst in gut zehn Jahren zu rechnen. Im November hat der Projektbeirat den Streckenverlauf festgelegt. Jetzt wird der Streckenverlauf präzisiert, das Planfeststellungsverfahren vorbereitet und durchgeführt sowie ein Finanzierungsvertrag mit dem Bund abgeschlossen. Mit dem Bau kann nach heutiger Einschätzung nicht vor Mitte der 2020er-Jahre begonnen werden, heißt es auf der Infoseite der Deutschen Bahn (DB). Der Bau wird noch einmal fünf bis sechs Jahre dauern, so das Unternehmen.
Bahnstrecke an Autobahn und durch Tunnel
Mit dieser Streckenführung werden die wenigsten Menschen von Schienenlärmbelastet. Die Neubaustrecke verläuft von Zeppelinheim bis Lorsch entlang der
Autobahnen A5 und A67 und bündelt damit zwei Infrastrukturen, sodass
Neuzerschneidungen der Landschaft vermieden werden. Hinzu kommt, dass
der Bau der Neubaustrecke mit dem Ausbau der A67 im Bereich Darmstadt bis
Lorsch kombiniert wird, um bauliche Beeinträchtigungen möglichst gering zu
halten. Von Lorsch geht es weitgehend im Tunnel weiter über Lampertheim bis nach Mannheim-Waldhof.
Neubau schafft zusätzliche Kapazitäten auch für ÖPNV
Die Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim schafft neueKapazität für den Fern-, Nah- und Güterverkehr. Das Fernverkehrsangebot
zwischen Frankfurt und Mannheim kann mit hundert zusätzlichen Verbindungen
verdoppelt und auch der Nahverkehr deutlich ausgebaut werden. Die
Streckenführung macht die kurze Fahrzeit von 29 Minuten zwischen Frankfurt und
Mannheim möglich. Damit kann hier der
Deutschlandtakt eingeführt werden. Dadurch, dass die bestehenden Gleise der Riedbahn und der Main-Neckar-Bahn vom Fernverkehr entlastet werden, kann
auch der Nahverkehr ausgeweitet werden. Nachts werden die
Anwohner an den Bestandsstrecken Riedbahn und Main-Neckar-Bahn vonGüterverkehr entlastet, da dieser auf die Neubaustrecke geleitet wird. Die Neubaustrecke schließt außerdem eine Lückezwischen den Schnellfahrstrecken Köln–Rhein/Main und Mannheim–Stuttgart/Karlsruhe-Basel.
Beteiligungsforum begleitet Planung
Über den besten Verlauf der neuen Gleise hat sich die Deutsche Bahn in den letzten vier Jahren in einem Beteiligungsforum mit verschiedenen Interessenvertretern der Regionen ausgetauscht. Mehr als 30 mögliche Streckenführungen wurden gemeinsam besprochen und hinsichtlich ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet. Die Streckenvariante II.b hat sich in Summe aller Bewertungskriterien als die beste Variante erwiesen. Das Beteiligungsforum begleitet die Planungen auch weiterhin. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.