Mannheim: Atlantis- und Odeon-Kino gerettet

Mannheim. Die Mannheimer Programm-Kinos Atlantis und Odeon sind gerettet. Die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter sind abgeschlossen und ab 1. November übernimmt der neue Betreiber die Geschäfte nahtlos, teilt die Kino Atlantis Mannheim GmbH mit.

Nach einer Nachzahlung der MVV mussten die traditionsreichen Mannheimer Programmkinos Insolvenz anmelden. Während des vergangenen Insolvenzverfahrens gab es für die Besucher keine merklichen Auswirkungen im Spielbetrieb, doch im Hintergrund wurde aktiv auf die Erhaltung der traditionsreichen Kinos hingearbeitet. Mit Erfolg. Der neue Geschäftsführer Wolfgang Traber blickt
voller Enthusiasmus und mit Erleichterung in die Zukunft. „Die Übernahme war sicherlich kein einfaches Unterfangen, doch jetzt ist alles in trockenen Tüchern und wir freuen uns sehr, dass die Mannheimer Kino-Tradition erhalten bleibt“, sagte Traber, „wir sind bereit für ein neues großartiges Kapitel für Mannheim.“
Traber selbst ist kein Unbekannter in der Kino-Branche. Er betreibt aktuell mehrere Kinos in Süddeutschland und auch das gerade im Bau befindliche Kino auf den Planken gehört in das Portfolio. „Wir machen Kino aus Leidenschaft und die Mission ist klar: Mannheim bekommt eine vielfältige und starke Kino-Kultur, die es auch verdient“, so der neue Geschäftsführer.

Team von Atlantis und Odeon erleichtert

Dass mehr als ein Jahr nach dem überraschenden Versterben des bisherigen Inhabers und Geschäftsführers Hans Laumann nun endlich eine vielversprechende Zukunftsperspektive für die beiden traditionsreichen Lichtspielhäuser gegeben ist, erleichtert und erfreut auch das gesamte Team von Atlantis und Odeon. "Dass die nun zum Zuge kommenden Investoren die ganze Zeit über trotz
vieler rechtlicher Komplikationen interessiert geblieben sind an einer Übernahme der Kinos, zeugt von Entschlossenheit und echtem Kino-Enthusiasmus", so Erdmann Lange, der seit 2004 das Programm der Arthouse-Kinos verantwortet und dies auch weiter tun soll. Mit dieser Perspektive sei es möglichgewesen, das Mitarbeiterteam nahezu komplett zu halten. Für ihre Loyalität in schwierigen Zeiten dankte Lange den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch die Zusammenarbeit mit der Kanzlei Rochade und Rechtsanwalt Wellstein als vorläufigem Insolvenzverwalter sei stets konstruktiv und lösungsorientiert gewesen, so Lange. Und auch die Stadtverwaltung, namentlich Kultur- und Wirtschafts-Bürgermeister Thorsten Riehle, hatte mehrfach ein offenes Ohr für die Lage der Kinos. Auch für die Vermieter der beiden Kinos und des Büros hatten sich offen gezeigt. "Es war spürbar, dass der Erhalt der Kinos nicht nur von uns selbst gewollt wird", so der Programm-Verantwortliche.

Atlantis und Odeon: Moderne Technik geplant

Für die Besucher ändert sich vorerst nichts, der Spielbetrieb wird wie gewohnt aufrechterhalten. Auch Institutionen wie die sonntägliche Matinee werden weitergeführt, die Struktur der Eintrittspreise wird vorerst bestehen bleiben. Der neue Betreiber plant jedoch in den Kinos nach und nach die Technik zu modernisieren. „Natürlich kann es hier und da bei einer solchen Übernahme mal
kurz haken“, schmunzelt Wolfgang Traber, „aber auch da haben wir gemeinsam mit dem Team vor Ort ausreichend Erfahrung, dass jeder in den wohlverdienten Kino-Genuss kommt.“ rko/red