5. Juni im Bibelmuseum Neustadt
Demokratie, Neustadt und die Bibel
Was hat die Bibel mit der Demokratie und mit Neustadt zu tun? Das Pfälzische Erlebnis-Bibel-Museum, Stiftstraße 23 in Neustadt an der Weinstraße, bietet hierzu am Mittwoch den 5. Juni 2024, 19:00 Uhr, einen Vortrag mit Führung durch seine Schatzkammer an. Im Zentrum werden dabei Texte der Bibel selbst stehen, zum anderen aber auch die Zeit der Bibelübersetzungen, besonders die der Reformationszeit. Den Vortrag wird Michael Landgraf gestalten, Bibelbeauftragter der pfälzischen Landeskirche und Leiter des Bibelmuseums. "Spannend ist, dass es bereits im Alten oder Ersten Testament immer wieder Kritik an allzu hierarchischen Strukturen gab und dass sich im Neuen oder Zweiten Testament ein Gemeindeideal entwickelte, das symbolisch die Gemeinschaft aller `Glieder´ betonte", erläutert Landgraf. Einen besonderen Schwerpunkt wird er auf die Bedeutung der Bibelübersetzung für die demokratischen Prozesse im 16. Jahrhundert legen, wo es sowohl evangelische, als auch katholische Bibelübersetzungen ins Deutsche gab. Welche Rolle Neustadt dabei spielte, wird Landgraf am Beispiel der ab 1579 hier gedruckten Harnisch-Bibeln erläutern, durch die die Verszählung der Bibel verbreitet wurde. Dabei wird er auch auf die Bedeutung der Professoren an der Neustadter Hochschule Casimirianum eingehen, besonders auf Franz Junius, der die europäische Demokratiegeschichte mit prägte. "Neustadt hatte bereits im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Demokratiegeschichte inne, die gemeinsam mit dem Hambacher Fest 1932 und der Revolution 1848-1849 das runde Bild einer traditionsreichen Demokratiestadt ergibt." Dies gelte es besonders hervorzuheben, da derzeit Trommelaufmärsche, bei denen auch Antidemokraten und Rechtsextreme Flagge zeigen und aufs Hambacher Schloss ziehen, an Wochenenden auch am Bibelmuseum vorbeimarschieren. Der Eintritt ins Bibelmuseum ist an diesem Abend frei.
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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