Kultur und Kulinarik pur beim Loblocher Weinzehnt in Gimmeldingen
Gimmeldingen. Auch in diesem Jahr feiern die Loblocher in Gimmeldingen über die Pfingstfeiertage ihr Weinfest mit historischem Hintergrund: den Loblocher Weinzehnt. Von Freitag 17. Mai, bis Dienstag, 21. Mai, laden sieben Ausschankstellen zum Genießen und Verweilen auf die Festmeile in der Loblocher- und Kurpfalzstraße ein.
Eröffnet wird das Weinfest am Freitagabend um 18 Uhr vor der Nikolauskapelle, bei der die Loblocher Schauspielgruppe ihr kleines Mundart-Theaterstück aufführen wird, um an den historischen Hintergrund des Weinfestes zu erinnern. Neben den Grußworten der Mandelblütenhoheiten und der Ortsvorsteherin Claudia Albrecht, wird die Eröffnung musikalisch untermalt vom Mandelblütenexpress und dem Gesangverein Gimmeldingen.
Danach laden die Ausschankstellen ein. Geboten wird neben den klassischen Pfälzer Gerichten auch viele Besonderheiten, verschiedene Tagesessen und Live-Musik. So spielt im Weingut Ferckel am Samstagabend die Band Ampra und am Pfingstmontag singt zum Mittag Claudia Albrecht mit Frank Markus an der Gitarre. Für musikalische Unterhaltung bestens gesorgt ist auch im Weingut Estelmann. Dort dürfen sich am Samstag die Weinfestgäste auf Live-Musik im mediterranen Innenhof freuen.
Am Dienstagabend öffnet noch einmal das Weingut Ferckel. Es spielt zum Kehraus der Mandelblütenexpress und das Theaterstück der Loblocher Schauspielgruppe wird nochmals aufgeführt. mp/red
Zum Hintergrund des Loblocher Weinzehnt
Alljährlich feiern die Loblocher übber Pfingsten ihr Loblocher Weinzehnt. Besonders deshalb, weil es das Dorf Lobloch amtlich gar nicht mehr gibt und zweitens, weil der Weinzehnt bereits 1798 abgeschafft wurde. Beides soll kurz erklärt werden.
Lobloch hat eine lange Geschichte, die damit begann, dass hier 325 von den Römern ein Mithras-Heiligtum gebaut wurde, ganz in der Nähe der Loblocher Kapelle. Später hatte Lobloch drei Mühlen am Mußbach, und in der Lage Meerspinne wurde Wein angebaut. Von diesem mussten die Winzer den Zehnten abliefern, etwa an das Spital Branchweiler in Winzingen, wo Kranke und Gebrechliche gepflegt wurden und an das Nonnenkloster St. Lambrecht, das allerdings 1551 vom Papst aufgehoben wurde, womit das klösterliche Leben erlosch.
1798 wurden unter der Herrschaft der Franzosen Zins und Zehnt abgeschafft. 1750 befahl Kurfürst Karl Theodor, das kleine Lobloch dem größeren Gimmeldingen einzuverleiben. Und 1952 wird der Doppelname Gimmeldingen-Lobloch aufgehoben und die Gemeinde heißt nur noch Gimmeldingen. Reinhard Kermann
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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