Demokratieforum Hambacher Schloss
#armutsbetroffen – Was ist gerecht?
Hambach. Das Demokratie-Forum Hambacher Schloss am Mittwoch, 5. Oktober, 19 Uhr trägt den Titel „#armutsbetroffen – Was ist gerecht?“ Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90 / Grüne) und der Bundestagsabgeordnete Jens Teutrine (FDP) im Gespräch mit Michel Friedman.
Die Preise für Lebensmittel und Energie steigen, die Inflation ist so hoch wie lange nicht und immer mehr Menschen machen sich Sorgen darum, wie sie über die Runden kommen sollen. Auf Twitter machen Menschen, die in Armut leben, mit dem Hashtag „#armutsbetroffen“ auf ihre Situation aufmerksam. Laut dem kürzlich erschienenen Armutsbericht des Paritätischen sind 13,8 Millionen Menschen einkommensarm. Aber auch Menschen mit geringen und mittleren Einkommen haben angesichts der explodierenden Energiepreise Sorgen. Politiker*innen diskutieren darüber, wie die Menschen angesichts der aktuellen Entwicklungen entlastet werden können.
Was ist gerecht? Davon haben Parteien unterschiedliche Vorstellungen. Gerecht soll es dabei zugehen, darüber besteht Einigkeit. Aber: Was ist eigentlich gerecht? Darüber diskutiert Michel Friedman mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90 / Grüne) und dem Bundestagsabgeordneten Jens Teutrine (FDP) im Rahmen der Gesprächsreihe „Demokratie-Forum Hambacher Schloss“.
Armut wird oft vererbt. Die aktuelle wirtschaftlich schwierige Lage löse man besser mit Steuersenkungen als mit Steuererhöhungen und Entlastungspaketen, meint Bundestagsabgeordneter Jens Teutrine (FDP). Der Staat müsse den Menschen weniger wegnehmen – das wäre der Kern der Entlastung. Für ihn werde Armut viel zu häufig vererbt: „Wieso gab es noch nie ein Sondervermögen für Bildung? Eine Frage, über die man sprechen kann, weil es um die wichtigste Zukunftsaufgabe unserer Gesellschaft geht“, sagt der FDP-Politiker. In der Debatte gehe aber eines manchmal verloren: „Nämlich, dass Aufstieg nicht mit 50 Euro mehr oder weniger im Monat entschieden wird. Es geht um soziales Kapital, den Zugang zu Bildung, zu Sportvereinen, zu gesellschaftlicher Teilhabe. Es ist nicht nur eine finanzielle Frage, sondern auch die Frage, wie organisiere ich Gesellschaft.“
Nicht nur Armut an Geld, sondern auch Armut an Chancen. Katrin Göring-Eckardt macht darauf aufmerksam, dass zu viele Kinder in Deutschland in Armut leben. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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