Mit neuem Konzept und dem neuen Moderator Michel Friedman
Demokratie-Forum Hambacher Schloss
Hambach. Das Demokratie-Forum Hambacher Schloss ist nach langer Pause zurück, mit neuem Konzept und neuem Moderator: Michel Friedman. Diskutiert wird am 6. März ab 19 Uhr das Thema „Die entfesselte Gesellschaft - Wie Hate Speech und Fake News die Demokratie vergiften“.
Das Demokratie-Forum ist eine Kooperation der Stiftung Hambacher Schloss und des SWR.
Respektlos, verächtlich, beleidigend, voller Gift, voller Lügen. Befeuert auch durch die Anonymität der sozialen Medien, werden Konflikte in unserer Gesellschaft zunehmend so ausgetragen, dass sie dem Miteinander, der Demokratie schaden. Gräben werden vertieft, Mauern höher, die Grenzen des Sagbaren verschieben sich nach rechts. Und viele bestätigen sich in ihren Filterblasen zunehmend nur noch selbst, nehmen Argumente anders Denkender gar nicht mehr wahr, geschweige denn ernst.
Was sind die Ursachen? Wie sollen wir mit Hasskommentaren umgehen? Was macht es mit der Demokratie, wenn Politiker bewusst Hasskommentare oder Lügen verwenden? Und welche Verantwortung tragen die sozialen Medien selbst, wo greift der Rechtsstaat? Kurz: Wie kann unsere Gesellschaft zum konstruktiven, zivilisierten Streit zurückkehren? Denn den braucht die Demokratie, um sich immer wieder zu erneuern.
Darüber diskutiert Michel Friedman mit: Hans-Ulrich Jörges, Sternkolumnist und ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des Stern; er sagt: „Um User zu ködern und zu halten, wird immer mehr mit den Methoden des Boulevards gearbeitet: Emotionalisierung, Skandalisierung und Personalisierung. In diesem Dreieck der Oberflächlichkeit verändern sich Gesellschaft und Politik.“
Prof. Dr. Christian Schertz, Rechtsanwalt und Honorarprofessor für Persönlichkeits-, Presse- und Medienrecht an der TU Dresden; er sagt: „Der Wutbürger verhält sich inzwischen ganz ungeniert unter Klarnamen, die Sprachkultur verwahrlost, wie ich es in den 30 Jahren vorher nicht erlebt habe.“
Prof. Dr. Werner Josef Patzelt, Politikwissenschaftler, Professor am Institut für Politische Systeme und Systemvergleich, TU Dresden; er sagt: „Die Union darf niemals eine Repräsentationslücke rechts von sich aufkommen lassen; und ist das... dennoch einmal geschehen, dann muss die Union die Repräsentationslücke durch eine Korrektur ihres eigenen Politikangebots schließen.“
Interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer können live dabei sein, wenn sie sich über Demokratieforum@hambacher-schloss.de anmelden (Teilnahme nur nach Bestätigung möglich).
Außerdem lässt sich die Veranstaltung auch im Livestream verfolgen, unter swr.de/demokratieforum. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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