Liederabend „Megumi – Eine Auswahl japanischer Kunstlieder“
Neustadt. Am Samstag, 21. September findet um 18 Uhr ein Liederabend „Megumi – Eine Auswahl japanischer Kunstlieder“ mit Rie Mattil (Sopran) & Yorika Kimura (Klavier) in der protestantischen Kirche Haardt, Mandelring 58, statt.
Die seit einigen Jahren in Neustadt an der Weinstraße wohnhafte Sängerin Rie Mattil tritt regelmäßig mit unterschiedlichen Programmen in der Region auf. Nun widmet sie zum ersten Mal einen Liederabend ausschließlich der Musik ihres Heimatlandes. Genauer gesagt werden japanische Kunstlieder aus dem 20. und 21. Jahrhundert zu Gehör gebracht werden. Diese Gattung entstand einige Jahre nach der Landesöffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts, als westliche Einflüsse gezielt in allen Bereichen der japanischen Kultur übernommen wurden. Einige Japaner studierten sogar in Berlin und anderswo in Deutschland, der damaligen Wiege der klassischen Musik. So vernimmt man manchmal starke Anklänge an die klassische europäische Musiktradition, aber stets aus östlicher Perspektive. Aber auch die in Japan typische Pentatonik (Fünftonmusik) ist bei etlichen Stücken erkennbar und mal mehr, mal weniger direkt auf die westliche Harmonik übertragen worden. Die Ästhetik ist in allen Stücken erkennbar japanisch – elegant, zurückhaltend, manches im Unklaren lassend, dann aber mitunter auch fröhlich oder ausgelassen.
Als Mitstreiterin und exzellente Kennerin der japanischen Seele hat sich Rie Mattil ihre Freundin und ehemalige Kommilitonin Yorika Kimura dazu geholt. Diese belegte mehrere Studiengänge in Liedgestaltung und ähnlichen Fächern und ist damit eine ausgezeichnete und erfahrene Musizierpartnerin. Sie unterrichtet momentan unter anderem an der Folkwang Universität der Künste in Essen und konzertiert solistisch, im Duo und kammermusikalisch in Europa, Japan, Taiwan und China.
Im August 2020 hatten die beiden Künstlerinnen die „Corona-Pause“ genutzt, um gemeinsam eine CD aufzunehmen, die sie „Megumi – Eine Auswahl japanischer Kunstlieder“ nannten. Nun präsentieren sie etwa die Hälfte der eingespielten Lieder sowie etliche weitere live im Rahmen der Reihe „Kulturkirche Haardt“. Darunter befinden sich Beiträge der ersten Komponisten-Generation – z. B. von Taki Rentaro (1879-1903), Motoori Nagayo (1885-1945) und Yamada Kōsaku (1886-1965) – sowie der zweiten: Fukui Fumihiko (1909-1976), Takata Saburō (1913-2000) und Nakada Yoshinao (1923-2000). Deutlich moderner muten der Avantgarde- und Filmmusikkomponist Takemitsu Toru (1930-1996) sowie der wilde Aufruf zu einem mittelalterlichen Fest von Masumoto Kikuko (*1937) an. Mit Beiträgen von Chihara Hideki (*1957), Obara Takashi (*1960) und Yamanaka Chikako (*1983) werden schließlich Vertreter der aktuellen japanischen Klassik-Szene vorgestellt. Selbstverständlich wird auch Japans inoffizielle Nationalhymne „Sakura Sakura“ (Kirschblüte) zu hören sein. Und schließlich wird das Programm noch einige Überraschungen bereithalten.
Die meisten Lieder werden in der Originalsprache vorgetragen, aber zum besseren Verständnis kurz auf Deutsch erläutert werden. Beim Vortrag eines alten Fischerliedes werden mehrere Kinder sogar noch einen besonderen Tanz aufführen. Zur Abrundung bietet sich in der Pause und nach dem Konzert die Möglichkeit, traditionelle japanische Spiele (Origami, Kendama, Otedama, …) an Mitmachstationen selbst auszuprobieren.
Die Veranstaltung wird am Samstag, 21. September 2024 um 18 Uhr in der protestantischen Kirche Neustadt-Haardt stattfinden. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten. Eine Reservierung ist nicht notwendig. bev/red
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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