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Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
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  • Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an.
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Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit nicht reif wurden. Der Klimawandel tut dem Wein also auch gut. Doch damit das auch so bleibt, muss ein Umdenken stattfinden. "Winzer kommen nicht umhin das Ökosystem Weinberg in den Fokus zu rücken. Die Rebsortenstruktur wird sich durch die extremen Wetterlagen weiterverändern und das Wassermanagement wird eine immer größere Rolle spielen", erklärt Simone Gutting, die das Bioweingut Mohr-Gutting in Duttweiler in nunmehr dritter Generation leitet. Für sie liegt das Thema Zukunftsweine auf der Hand.

Der Klimawandel beschäftigt uns Menschen. Er hat weitreichende Auswirkungen auf unser Leben hier auf der Erde und ohne tiefgreifende Anpassungsstrategien und die Umsetzung drastischer Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen sind die Aussichten gelinde gesagt nicht ganz so prickelnd wie ein Sekt oder Secco aus dem Mohr-Gutting Weinkeller.

Die Veränderung der Atmosphäre trifft nicht nur uns Menschen auf physischer Ebene stark, auch unser Lebensraum wird zunehmend bedroht durch starke Trockenperioden, Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Stürme und Überschwemmungen. Die extremen Wetterverhältnisse, die Erwärmung der Atmosphäre, die Veränderungen der Niederschlagsmuster, die Veränderungen der Ökosysteme, das alles bereitet uns Sorgen. Sorgen, denen man nicht nur in der Pfalz, sondern weltweit gerne mit einem Gläschen Wein begegnet.

Der Weinbau steckt im Klimawandel - Einfluss der extremen Wetterlagen in der Pfalz

Die Herausforderungen sind offensichtlich: Obwohl der Pfälzerwald als Schutz vor extremem Wetter für die Weinstraße dient, treten immer häufiger heftige Wetterbedingungen auf. Die Anzahl der Tropentage, an denen die Temperaturen deutschlandweit für große Hitze sorgen und über 30 Grad steigen, wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln. Zusätzlich zu diesen extremen Temperaturen kommt es vermehrt zu Starkregen und Hagel, die Pflanzen schädigen und verheerende Spätfolgen nach sich ziehen können. Zwischen diesen Extremen bleibt auch in der Pfalz wenig Raum für gemäßigtes Wetter, was zu Problemen wie abgeschlagenen Trieben und zunehmender Trockenheit führt. Diese klimatischen Veränderungen können mit ihren wilden Wetterbedingungen wie z.B. Trockenheit über einen längeren Zeitraum auch eine erhöhte Gefahr für regionale Weinreben darstellen. Um den Boden ausreichend zu bewässern, sind mindestens zwei Wochen gleichmäßiger Regen erforderlich. In Trockenperioden mit geringem Niederschlag nehmen die Reben außerdem weniger Mineralien auf, was zu Sonnenbrand an den Trauben führen kann. Betroffene Landwirte müssen ggf. mit wirtschaftlichen Schäden rechnen.

Auswirkungen des Klimas auf die Rebsorten

Da der Klimawandel das Wetter, die Bodenbedingungen, die Wasserressourcen und die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten beeinflusst, spielt er eine tragende Rolle für die Landwirtschaft und auch für den Weinanbau in unserer Region. Aufgrund des milderen Klimas verschieben sich die optimalen Anbaugebiete für bestimmte Rebsorten und der Sortenspiegel verändert sich. Nicht alle Rebsorten kommen mit den extremen Bedingungen und den Hitzeperioden zurecht. Das spielt beim Anbau und der Neupflanzung eine Rolle. Höhere Temperaturen in der Pfalz können dazu führen, dass der hiesige Weinbau vermehrt auf Rebsorten setzen muss, die besser zu diesem maritimen Klima passen - hier ist der Riesling leider der Verlierer.

Höhere Temperaturen sind durchaus positiv für Rotweinsorten

Zudem liegt es in der Natur, dass nicht alle Trauben eines Rebstockes zur gleichen Zeit reif werden, manche brauchen länger andere kürzer. Wärmere Temperaturen können zu einer Beschleunigung des Reifeprozesses führen. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Zum Beispiel könnten Trauben schneller reifen und einen höheren Zuckergehalt erreichen, was zu einem potenziell höheren Alkoholgehalt im Wein führt. Auf der anderen Seite könnten schnellere Reifeprozesse zu einem Verlust an Säure und Aromen führen, was die Qualität des Weins beeinträchtigen könnte. Genau deshalb ernten die Winzer beim Bioweingut Mohr-Gutting nicht mehr von Hand, sondern nachts bei kühlen Temperaturen bzw. in den frühen Morgenstunden mit dem Vollernter.
"Durch den Klimawandel hat der Vollernter eine ganz neue Bedeutung bekommen. Mit ihm können wir heute viel besser auf die Wetterverhältnisse während der Weinlese eingehen - ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssteigerung", so Gutting.

Die Trauben für die Lagenweine gedeihen in den ältesten und besten Weinbergen, umgeben von der natürlichen Schönheit der Pfalz. Ein besonderes Merkmal der Duttweilerer-Winzer sind vor allem ihre Zukunftsweine, die aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten hergestellt werden. „Unsere Piwi-Weine benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an“, erklärt Simone Gutting.

Verantwortungsvoller und zukunftsorientierter ökologischer Weinbau

Das Bioweingut ist zudem Mitglied bei ECOVIN, dem Bundesverband für ökologischen Weinbau. Dieser legt das Augenmerk vor allem auf die ganzheitliche und ökologische Weinkultur. Zur Philosophie des Weingutes zählen damit nicht nur der Bioweinbau an sich, sondern auch die anderen zahlreichen Aspekte wie erneuerbare Energien, nachhaltigere Lösungen für Verpackungen und soziale Verantwortung, die für einen verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Umgang mit der Natur wichtig sind.
Bio ist für das Weingut in Duttweiler ein gelebtes Versprechen. "Für uns ist bio nicht nur ein Modewort. Wir leben "bio" nicht nur in mit unserem Wein, sondern in unserem ganzen Tun und Wirken", betont Simone Gutting. 

Umgang im Weinbau mit Klimawandel - Wie können sich WinzerInnen auf klimatische Veränderungen einstellen? 

Simone Gutting weiß, dass es in Zukunft noch wichtiger sein wird, das Ökosystem Weinberg in den Fokus zu rücken, um die Reben zu stärken und in ein Gleichgewicht zu bringen. Neue Rebzüchtungen (sogenannte PiWis (pilzwiderstandsfähige Rebsorten) bzw. Zukunftsweine) helfen hier bei der Anpassung an das Klima, da sie von Haus aus robuster und hartschaliger sind, als manche auf Ertrag gezüchtete Sorten. Außerdem können Sie helfen, Pflanzenschutzmittel weiter zu reduzieren und den Klimaschutz in der Landwirtschaft voranzutreiben. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft. 

"Stetige Qualitätssteigerungen sind im biologischen Weinbau Teil eines natürlichen Prozesses. Die oftmals überraschende Vielfalt von Aromen entsteht bei uns durch das naturbelassene Zusammenspiel von gesunden Böden, besonderen Lagen und umsichtigen Weinbau-Maßnahmen. Indem wir Nützlinge fördern und auf einen blühenden Weingarten setzen, leben wir den Terroir Gedanken voll aus, und verzaubern Kunden im ganzen Land immer wieder mit unseren atemberaubenden Geschmackserlebnissen und Sinneseindrücken."

Zwischenbegrünung fördert die Biodiversität im Weinberg, sorgt für Artenvielfalt und die Gesunderhaltung der Reben. | Foto: Mohr-Gutting
  • Zwischenbegrünung fördert die Biodiversität im Weinberg, sorgt für Artenvielfalt und die Gesunderhaltung der Reben.
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Die Biodiversität im Weinberg wird durch verschiedene Maßnahmen gefördert, wie beispielsweise die Zwischenbegrünung. Dadurch entsteht ein vielfältiges Ökosystem, das den Reben im Frühjahr die benötigte Energie liefert. Diese nachhaltigen Praktiken tragen nicht nur zur Steigerung der Artenvielfalt bei, sondern auch zur Gesunderhaltung der Reben und zur Qualität der Weine.
Des Weiteren beugen diese Maßnahmen der Verdichtung und Erosion des Bodens vor. Gerade im Hinblick auf zunehmenden Starkregen, ist es wichtig, dass in Trockenperioden, das Wasser auch verwertet werden kann. Das heißt, dass der Boden aufnahmefähig bleibt und Wasser gut einsickern kann und nicht einfach abperlt.

Zukunftsweine (PiWis) - was ist das eigentlich und schmeckt das überhaupt?

Die sogenannten Zukunftsweine sind Neuzüchtungen von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, kurz Piwi. Die neuen Reben werden gekreuzt aus einer wilden, kraftvollen Rebe mit hoher Widerstandsfähigkeit und einer Kulturrebe für den vollen Geschmack. Zukunftsreben sind von Natur aus robust und benötigen deutlich weniger Pflanzenschutz und sind somit besonders umweltschonend. Außerdem passen sich diese Sorten besser an veränderte Klimabedingungen an und garantieren so auch in Zeiten des Klimawandels eine nachhaltige Weinproduktion. Neben der eigenen hohen Widerstandsfähigkeit glänzen aber auch die Früchte mit vollem Geschmack - wie zum Beispiel der Cabernet Blanc - was äußerst wichtig ist für die Akzeptanz beim Verbraucher, denn Wein soll vor allem schmecken. Dank den neuen Rebsorten lässt sich der ökologische Fußabdruck der Weinwelt erheblich reduzieren.

"So können wir unsere Umwelt schützen, fruchtbare Böden bewahren und trotzdem leckeren Wein trinken", so Simone Gutting.

Ob Liter-Weine, Gutsweine, Lagenweine, Riesling, Burgunder, Sekt, Secco, Wein-Aperitiva, Weinbrände oder Traubensaft – in Sachen Weinbau setzt die Familie Mohr-Gutting auf biologisch und ökologisch und begegnet dem Klimawandel vorausschauend mit Blick in eine vollmundige Wein-Zukunft. Aktuelle Zukunftsweine im Sortiment sind Souvignier gris trocken, Cabernet blanc trocken und Cabernet blanc feinherb.

Zukunftsweine im Biowein-Sortiment vom Bioweingut Mohr-Gutting in Duttweiler. | Foto: Mohr-Gutting
  • Zukunftsweine im Biowein-Sortiment vom Bioweingut Mohr-Gutting in Duttweiler.
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Jetzt das Zukunftswein-Sortiment und Biowein-Sortiment entdecken - auch direkt im Shop auf der Website des Bioweingut Mohr-Gutting

Ökologischer Weinbau, Anpassung, Nachhaltigkeit und Qualität

Weingut Mohr-Gutting
Dudostraße 44 - 46
67435 Neustadt a. d. Wstr./Duttweiler
Tel.: 06327 97520
Fax: 06327 - 975210
E-Mail: mail@mohr-gutting.de
Website: https://mohr-gutting.de/

Öffnungszeiten
November - März:
Montag bis Freitag: 9 - 17 Uhr Samstag: 10 - 16 Uhr
April - Oktober:
Montag bis Freitag: 9 - 18 Uhr Samstag: 10 - 16 Uhr
Sonntags und an Feiertagen geschlossen

Auch außerhalb der Öffnungszeiten ist das Weingut Mohr-Gutting gerne nach vorheriger telefonischer Vereinbarung für Kunden da. [bev]

Anfahrt

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Autor:

Bioweingut Mohr-Gutting aus Neustadt/Weinstraße

Dudostraße 44-46, 67435 Neustadt an der Weinstraße
+49 6327 97520
mail@mohr-gutting.de
Webseite von Bioweingut Mohr-Gutting
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