SPD tauscht sich mit Jugendlichen aus
Von Fenstern und Nazi-Stickern
Es sind einige Vorschläge, die die Schülerinnen und Schüler mitgebracht hatten. Bei einem Termin von Schülervertreterinnen und -vertretern und der Engagierten Jugend Neustadt (EJN) mit der SPD in Neustadt in der vergangenen Woche kamen dabei nicht nur Forderungen zur Schulsituation zur Sprache, auch zu gesellschaftlichen Entwicklungen wurde diskutiert. Wie in jedem Jahr hatte die SPD Neustadt, vertreten durch Claus Schick, Carina Manger und Andreas Böhringer, zu Neustadter und Landesthemen eingeladen.
Die Vertreter der Engagierten Jugend Neustadt brachten eine alarmierende Analyse mit der Bitte um Unterstützung mit: Es sei eine deutliche Zunahme von rechtsradikalen Aufklebern und Schmierereien im öffentlichen Raum zu beobachten. Engagierte Jugendliche dokumentieren seit einigen Jahren das Auftreten dieses Vandalismus. Hakenkreuze und Aufkleber, z. B. mit Bezug zum Ku-Klux-Klan oder mit dem Slogan "White life matters", nähmen aber seit einigen Monaten stark zu. In einem nächsten Schritt soll nun die Auswertung dieser Analyse öffentlich gemacht werden, um die Neustadterinnen und Neustadter für dieses Thema zu sensibilisieren.
Im Gespräch zu Neustadter Themen war die Schulinfrastruktur ein wichtiger Punkt. Sehr zufrieden zeigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der digitalen Ausstattung der Schulen. Das Förderprogramm des "Digitalpakts" und seine Umsetzung in Neustadt habe gut geklappt. Was die Nutzung von privaten Handys und Tablets angeht, gibt es durchaus unterschiedliche Vorgehensweisen an den Neustadter Schulen. Manche schalten in der Pause das WLAN aus, andere geben das WLAN frei und in einer privaten Schule ist die Nutzung untersagt. "Medienkompetenz kommt aber nicht von alleine, es muss auch gelehrt werden", regten die Jugendlichen auf Nachfrage des Landtagsabgeordneten Schick an. Hier könnten manche Lehrkräfte noch besser unterstützt werden. Weniger positiv fällt die Bewertung der Gebäudesituation aus. Die Heizungen seien nicht richtig regulierbar und ineffizient, erfahren die Stadträte Schick und Böhringer. Auch seien viele Fenster undicht. Die Vertreterinnen des Leibniz-Gymnasiums kritisieren die Situation in den Umkleideräumen der Turnhallen. Verbesserungspotential gebe es auch bei den Wasserspendern, sagen die Schülerinnen und Schüler.
Ein weiteres Gesprächsthema war die Verkehrspolitik der Stadt Neustadt. Fahrradfahren sei weiterhin gefährlich und wenig komfortabel, dies hatten die Jugendlichen bereits im vergangenen Jahr kritisiert. Ein Lob bekommt das Angebot von Mobility on Demand, das Jugendliche gerne nutzen.
Schick und Böhringer informierten anschließend über die Arbeit im Stadtrat und erläuterten die Herausforderungen der Stadt, z. B. bei der Sanierung der Schulgebäude, die durch den Denkmalschutz nicht erleichtert werde. Für die Planung des Verkehrs in der Stadt erarbeite die Stadt aktuell ein Mobilitätskonzept, so Böhringer. Auf seine Nachfrage erfuhr er, dass die wichtige Gruppe der Neustadter Schülerinnen und Schüler nicht bei der Erstellung des Mobilitätskonzept beteiligt würden.
Autor:Andreas Böhringer aus Neustadt/Weinstraße |
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