Bundesweiter Vorlesetag
Zum Krieg erzogen
Der Krieg und seine Folgen sind uns nahe, wie in den letzten 70 Jahren nicht. Das wissen besonders die Schülerinnen und Schüler der Realschule Plus in Neustadt. Einige der Jugendlichen kamen aus den Kriegsgebieten in Syrien oder aus der Ukraine hierher. Dass der Krieg auch zum Alltag in Neustadt an der Weinstraße und in Deutschland gehörte, macht das Buch "Felix zieht in den Krieg" des Neustadter Autors Michael Landgraf deutlich. Mit diesem wurde er beim bundesweiten Vorlesetag am 18. November, der von der Stiftung Lesen, der ZEIT sowie der Stiftung Deutsche Bahn verantwortet wird, in die zehnte Klassenstufe der Schule eingeladen. Im Zentrum stand das Kapitel "Zum Krieg erzogen." Darin macht der Schriftsteller deutlich, wieso viele Schüler sich vor dem Ersten Weltkrieg freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatten und mit dem Ruf "Hurra - endlich Krieg" losgezogen waren. Neben der Erziehung zu Hause spielte damals vor allem die Prägung durch die Schule eine Rolle. Neben seinem Buch hatte der Autor auch Originalgegenstände, Feldpostkarten sowie ein Gramophon dabei, das Musik aus der Zeit vor 100 Jahren spielte. Zum Dank für den ehrenamtlichen Einsatz erhielt er eine Urkunde. "Unsere Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt, dass es auch bei uns eine Zeit gab, in der der Krieg das Leben bestimmte", bilanziert Schulleiterin Kerstin Ellerwald. "Wenn sie das nächste Mal am Kriegerdenkmal in der Fußgängerzone mit den rund 500 Namen getöteter Menschen vorbeigehen, werden sie sich bestimmt an die Lesung erinnern."
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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