Viereckige Kaubonbons mit langer Tradition dürfen bei keinem Faschingsumzug fehlen
Viereckige Kaubonbons. Es gibt Süßigkeiten, die mehr sind als nur eine kleine Nascherei – sie sind Erinnerungen, ein Stück Kindheit, ein Hauch von Nostalgie. Die viereckigen Kaubonbons von Böhme gehören für mich genau in diese Kategorie. Schon als Kind liebte ich es, die bunten, glänzenden Bonbons aus ihrer Verpackung zu holen und die feine Mischung aus Fruchtigkeit und sahnigem Karamell auf der Zunge zergehen zu lassen. Wie die Dinger hießen, war uns Kindern allerdings immer recht egal, Hauptsache sie schmeckten. Die quadratischen Kaubonbons mit fruchtigem Geschmack sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der deutschen Süßwarenlandschaft und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Comedian Ole Waschkau hat das Rätsel um ihren Namen vor einiger Zeit auf Twitter gelüftet: Sie heißen Böhme Fruchtkaramellen und werden in Delitzsch, Sachsen, hergestellt. Darren Ehlert, Geschäftsführer der Delitzscher Schokoladenfabrik und Vorstand der Schwesterfirma Halloren, nennt sie liebevoll "Frukas" – ein Name, der vielen Naschkatzen bis heute in Erinnerung geblieben ist.
Wenn es "Frukas" vom Umzugswagen regnet, dann ist Fasching
Früher wurden die beliebten viereckigen Kaubonbons für Umzüge am liebsten gleich im Kilogramm Beutel gekauft. Doch die Zeiten haben sich geändert. Karneval feiern ohne das beliebte Wurfmaterial ist fast unvorstellbar, dennoch gibt es Städte und Gemeinden, die das Werfen von Süßigkeiten aufgrund verschärfter Sicherheitsrichtlinien untersagen. In vielen Städten gibt es Vorschriften, die das Werfen von Gegenständen auf Straßen oder in die Öffentlichkeit ganz verbieten, um Unfälle oder unnötige Verschmutzung zu vermeiden. Es ist daher ratsam, sich immer vorher über lokale Vorschriften zu informieren.
Die Verbindung zwischen Delitzscher, Böhme und Halloren
Die Geschichte der deutschen Süßwarenindustrie ist geprägt von traditionellen Marken, wechselnden Besitzverhältnissen und einem stetigen Wandel. Ein interessantes Beispiel dafür ist die Verbindung zwischen der Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH, der Marke Böhme und der Halloren Schokoladenfabrik AG.
Die Ursprünge: Delitzscher und Böhme
Die Delitzscher Schokoladenfabrik wurde 1894 in Delitzsch, Sachsen, gegründet und entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem bekannten Hersteller von Schokoladen- und Zuckerwaren. Eine der bedeutendsten Marken aus diesem Hause war Böhme, unter der eine Vielzahl von Süßwaren produziert wurde, darunter Schokoladenprodukte und die berühmten Fruchtkaramellen. Besonders in der DDR erfreuten sich Böhme-Produkte großer Beliebtheit.
Viereckige KaubonbonsGeschichte der Böhme Fruchtkaramellen
Die Geschichte dieser kleinen Köstlichkeiten reicht weit zurück. Die Marke Böhme wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland gegründet und machte sich mit handwerklichem Können und Liebe zum Detail einen Namen. Besonders in der DDR-Zeit waren die Fruchtkaramellen eine beliebte Leckerei, die in vielen Haushalten nicht fehlen durfte. Auch nach der Wiedervereinigung blieben sie ein Klassiker, der Generationen begleitet hat.
Die Böhme Fruchtkaramellen, oft liebevoll "Frukas" genannt, kamen in den späten 1950er Jahren auf den Markt. Ursprünglich wurden sie von der Firma Wissoll in Mülheim an der Ruhr entwickelt und produziert. In den 1980er Jahren ging Wissoll in den Besitz der Stollwerck AG über, wodurch die Fruchtkaramellen unter deren Dach weitergeführt wurden.
Nach der Wende wurde die Delitzscher Schokoladenfabrik 1992 von Stollwerck übernommen, wodurch die Produktion der Fruchtkaramellen nach Delitzsch verlagert wurde. Seither wurden sie unter der Marke Böhme weitergeführt.
In den folgenden Jahren wechselte das Unternehmen mehrmals den Besitzer, bis es 2014 von der Halloren Schokoladenfabrik AG aufgekauft wurde. Damit gelangten auch die Böhme Fruchtkaramellen in das Portfolio von Halloren.
2017 wurde Delitzscher von Halloren wieder ausgegliedert und agiert seitdem eigenständig. Das Unternehmen produziert unter anderem Royal Mints, Schokoladencreme-Tafeln und weiterhin die Böhme Fruchtkaramellen, die nach wie vor zu den Bestsellern gehören. Die Geschichte zeigt den Wandel und die Anpassung traditionsreicher Süßwarenmarken an wirtschaftliche Veränderungen.
Das bedeutet: Wenn du heute ein Böhme Fruchtkaramell genießt, hältst du nicht nur ein leckeres Bonbon in den Händen, sondern auch ein Stück süße Geschichte aus Delitzsch, die über viele Jahrzehnte hinweg erhalten geblieben ist.
Fruchtkaramellen schmecken heute noch wie damals
Jede Sorte hat ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack – mal frisch und fruchtig, mal angenehm süß. Doch das Besondere an diesen kleinen Köstlichkeiten ist die Kombination aus weicher Karamellmasse und fruchtiger Füllung, die mit jedem Bissen ein wohliges Gefühl auslöst.
Böhme bietet seine Fruchtkaramellen in einer breiten Palette an Geschmacksrichtungen an. Besonders beliebt sind die klassischen Sorten Kirsche und Himbeere – aber auch die sauren Varianten kommen gut bei den Verbrauchern an, was man von dem Versuch der Produzenten das Erscheinungsbild oder die Verpackung zu modernisieren nicht behaupten kann. Einige Kunden drohten im Internet sogar, sie nicht mehr zu kaufen, sollte sich etwas ändern. "Die enge Verbindung der Kunden zu den Fruchtkaramellen ist beeindruckend", sagte Geschäftsführer Darren Ehlert in einem Interview. Er vermutet, dass die Bonbons starke nostalgische Emotionen wecken, da sie oft mit prägenden Momenten oder Kindheitserinnerungen verknüpft sind.
Inhaltsstoffe der viereckigen Kaubonbons
Die Fruchtkaramellen von Böhme bestehen aus Zucker, Glukosesirup, pflanzlichen Fetten (Palmöl), Magermilchpulver, Butterreinfett und Molkenerzeugnissen. Zudem enthalten sie Fruchtsaftkonzentrate (z. B. Apfel, Orange, Zitrone oder Erdbeere), Säuerungsmittel wie Zitronensäure sowie natürliche und naturidentische Aromen. Um die Bonbons in Form zu halten, wird modifizierte Stärke eingesetzt, und für die leuchtenden Farben sorgen verschiedene Farbstoffe wie Carotin oder Pflanzenkohle. Durch diese Zutaten entsteht die typische Kombination aus süßem Karamellgeschmack und fruchtiger Frische, die die Fruchtkaramellen so besonders macht.
Herstellung der Fruchtkaramellen
Die Fruchtkaramellen von Böhme werden nach traditionellen Verfahren hergestellt, die auf einer sorgfältigen Handwerkskunst basieren. Die Grundlage für diese Bonbons bildet eine klassische Karamellmasse, die aus Zucker, Glukosesirup, Butter und weiteren Zutaten besteht. Diese wird vorsichtig erhitzt, um die perfekte Karamell-Textur zu erreichen.
Nach der Herstellung des Karamellgrundteigs wird das Fruchtaroma hinzugefügt. Bei Böhme setzt man auf eine Kombination aus natürlichen Fruchtextrakten und sorgfältig ausgewählten Aromen, die die Karamellen mit einer intensiven, aber ausgewogenen Fruchtnote versehen. In den letzten Produktionsschritten werden die Karamellen dann in die typische Form gebracht und verpackt.
Die besondere Herausforderung bei der Herstellung liegt in der Balance zwischen der Süße des Karamells und der Frische der Fruchtaromen, die es Böhme gelingt, in ihren Fruchtkaramellen perfekt umzusetzen.
Die Karamellen sind einzeln verpackt und in verschiedenen Verpackungsgrößen erhältlich, von kleinen Beuteln bis hin zu größeren Kilogramm Packungen, die für den Genuss zu Hause oder für die Weitergabe als Geschenk geeignet sind.
Viereckige Kaubonbons von Böhme gehören nach wie vor zu den Bestsellern
Fruchtkaramellen von Böhme haben aufgrund ihrer hohen Qualität und dem ausgewogenen Geschmack in Deutschland und darüber hinaus einen sehr guten Ruf. Sie sind nicht nur in klassischen Süßwarengeschäften erhältlich, sondern auch in Supermärkten, Feinkostläden und Online-Shops. Die Nachfrage bleibt bis heute stabil. Ob als kleine Belohnung zwischendurch oder als Wurfmaterial auf großen Faschingsumzügen – die viereckigen Kaubonbons mit langer Tradition sind immer ein Genuss und dürfen bei keinem Faschingsevent fehlen.
Sie zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus und sind eine ideale Wahl für eine kleine, süße Auszeit zwischendurch. Sie sprechen sowohl Kinder als auch Erwachsene an und sind aufgrund ihres fruchtigen Geschmacksprofils eine erfrischende Alternative zu traditionellen Karamellen. Die Fruchtkaramellen von Böhme sind ein hervorragendes Beispiel für die Kombination von Tradition und Innovation im Bereich der Süßwarenproduktion.
Der anhaltende Erfolg der Böhme Fruchtkaramellen beruht auf einer treuen Fangemeinde, der Kraft gemeinsamer Kindheitserinnerungen und ihrer festen Verankerung in der Karnevalstradition. In einer Welt, die sich ständig wandelt, bleiben sie ein süßes Stück Beständigkeit und Nostalgie. [bev]
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Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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