Interview mit Christoph Kettenring
Abenteuer- und Erlebnissporttage

Christoph Kettenring wirbt für die Inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage in Lachen-Speyerdorf.  Foto: Pacher
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  • Christoph Kettenring wirbt für die Inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage in Lachen-Speyerdorf. Foto: Pacher
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Von Markus Pacher

Lachen-Speyerdorf.Sein Herz schlägt für den Erlebnissport. Seit zwei Jahren organisiert Christoph Kettenring federführend die Abenteuer- und Erlebnissporttage in Lachen-Speyerdorf, in diesem Jahr das erste Mal unter Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Markus Pacher sprach mit dem studierten Wirtschaftsingenieur über die außergewöhnlichen Angebote des TuS Lachen-Speyerdorf 1910 e.V., die jenseits unserer Leistungs- und Ellbogengesellschaft einfach nur Spaß am Sport vermitteln wollen.

??? Herr Kettenring, „Inklusive Abenteuer- und Erlebnissporttage“ - um was geht es da eigentlich genau, welche Idee steckt dahinter?
Christoph Kettenring: Es geht uns vor allem um das Ganzheitliche. Wir wollen, dass alle dabei sind, dass alle mitmachen können. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen. Und damit meinen wir nicht nur körperliche Behinderungen. Unser Angebot richtet sich zum Beispiel auch an Menschen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten. Wir möchten helfen, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln, wir wollen Ängste überwinden, Vertrauen in der Gruppe aufbauen, das Miteinander fördern. Kindern mit gesundheitlichen Defiziten wollen wir nicht mit Leistungssport begegnen, sondern mit Aktionen, die Spaß machen. Im Falle unserer Airtrack-Veranstaltungen im November wird es vor allem für unsere Trainer eine spannende Sache. Die meisten kommen ja nicht aus der Pädagogik.

??? Stichwort „Airtrack“: Was muss man sich darunter vorstellen?
Christoph Kettenring: Dabei handelt es sich um eine mit Luft gefüllte Matratze mit dem Maßen 15 x 2,8 Meter, die wir kürzlich angeschafft haben. Sie erlaubt jeden, sportliche Übungen zu machen, eben auch Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Schöne daran: Es ist keinerlei Können oder Vorwissen erforderlich.

??? Ihren Projekten, darunter auch der mobile Klettergarten, sind ja sehr material- und zeitintensiv. Wie sieht es aus mit Fördergeldern?
Christoph Kettenring: In der Tat, unsere Aktionen sind nicht ganz billig. Für das AirTrack-Projekt haben wir insgesamt 18.500 Euro kalkuliert. Finanziell unterstützt werden wir von der „Aktion Mensch“, dem Rotary-Club und einigen Sponsoren aus dem Gewerbegebiet „Altenschemel“.

??? Wie ist die Resonanz auf die im November über die Bühne gehenden Abenteuer- und Erlebnistage, liegen schon Anmeldungen vor?
Christoph Kettenring: Vor drei Tagen haben wir Flyer in den Schulen verteilt - und sind jetzt schon zur Hälfte ausgebucht. Lachen-Speyerdorf verfügt ja über eine Schwerpunktschule (August-Becker-Schule) und über die Integrative Kindertagesstätte Regenbogen der Lebenshilfe. Wir bieten 7 Termine à 3 Stunden an. Hätten wir mehr Ehrenamtliche, könnten wir noch mehr Termine anbieten. Pro Veranstaltung benötigen wir zehn Leute. Wir kommen also insgesamt auf rund 300 Stunden.

??? Wie groß ist ihr Team und welche Kompetenzen legen die ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in die Waagschale?
Christoph Kettenring: Es besteht aus 25 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zwischen 19 und 60 Jahren. Was das jeweilige Können anbelangt, sind wir sehr breit aufgestellt. Wir haben Leute, die im Hauptberuf bei der Lebenshilfe arbeiten, wir verfügen über Sportlehrer, über drei Studenten der Sonderpädagogik mit Spezialbereich Sport etc.. Grundsätzlich befinden wir uns noch in der Findungsphase.

??? Welche Konsequenzen hat bzw. hatte Covid 19 auf ihre Arbeit?
Christoph Kettenring: Unter anderem mussten wir die Projekttage verschieben. Körperkontakt versuchen wir weitgehend zu vermeiden. Und natürlich haben wir für den Ordenswald ein strenges Hygienekonzept erstellt. Ansonsten beeinflusst uns die Pandemie relativ wenig. Es ist meines Erachtens sehr wichtig, dass es solche Veranstaltungen für Kinder gibt. Sie sollten nicht dem Virus zum Opfer fallen.

??? Welche Wünsche für die Zukunft verbinden Sie mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit?
Christoph Kettenring: Mit dem Gelände des TuS Lachen-Speyerdorf kann man sehr viel anfangen, das ist einfach spitze! Ich wünsche mir, dass unser Projekt selbstständig laufen lernt und auch ohne mich funktioniert. Daher bewerben wir uns zurzeit für eine FSJ-Stelle. Darüber hinaus behalten wir langfristig die Einrichtung einer festen angestellten pädagogischen Kraft im Auge.

Herr Kettenring, ich danke Ihnen für dieses außerordentlich interessante Gespräch!

Zur Person

Christoph Kettenring ist seit 1997 Mitglied in der Turnabteilung des TuS Lachen-Speyerdorf. Frühzeitig widmete er sich im Ehrenamt der Jugendarbeit und war in diesem Bereich auch bei anderen Trägern aktiv. Der studierte Wirtschaftsingenieur verfügt über die B-Übungsleiter-Lizenz für Abenteuer- und Erlebnissport.

Infos, Termine, Anmeldung

Inklusive Abenteuer- und Erlebnissporttage für die ganze Familie im Sportpark Lilienthal, Conrad-Freytag-Straße 19, am 2., 4. und 5. November von 16-19 Uhr, am 6. November von 15-18 Uhr; am 9., 11. und 12. November von 16-19 Uhr.
Auf dem Programm stehen 1,5 Stunden Spaß auf dem Airtrack (ab 6 Jahren); Jonglage mit Drainage; Infos über Inklusion und Integration; Suppe und ausgewählte alkoholfreie Getränke.
Anmeldeformular: www.abenteuer.tus1910, abenteuer@tus1910.de. Man kann auch auf gut Glück kommen - manchmal werden kurzfristig Plätze frei.
Weitere Infos unter Telefon 0170 2217440.

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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