Imbrothersation auf der Bühne
Das Präludium schlägt zurück
Philippsburg: ..ein Motto, das beim begeisterten Publikum voll eingeschlagen hat. Das Sahnehäubchen des Jubiläumsjahr des Konzertvereins Philippsburg gab es in der Festhalle mit Gregor und Raphael Mayrhofer. „Imbrothersation“ nennt sich Programm der musikalisch hochklassigen Brüder aus Bayern. Schon zu Beginn sah man in verwunderte Gesichter der Zuschauer, als Raphael den glänzenden Flügel und einen Teil der Bühne mit Abflussrohren aus grauem PVC ausstaffierte. Im Laufe der Show sollten diese noch eine wichtige Rolle spielen – doch die unwissenden Zuhörer wurden ohne Programm von einem zerstreuten Gregor, der, rennender und stolpernder weise, auf der Bühne erschien begrüßt mit einer augenscheinlich improvisierten Komposition. Es folgten fast slapstickartige Einlagen von Raphael am Schlagzeug, welches er während der kreativ arrangierten Stücke erst zusammensetzte. Die Stilrichtungen waren aus Jazz, Blues, 20er Jahre Songs und modernen Auszügen aus Film und Fernsehen so abwechslungsreich, dass die Zeit nur so verflog. Immer wieder zeigte sich das blinde Zusammenspiel der Brüder, die nicht nur instrumental sondern auch gesanglich eine breite Palette Ihres Könnens zum Besten gaben. Immer gekonnt gezeigt – dass es wie spontan erschien.
Einen Philippsburg-Blues komponierten sie aus den Namen von fünf Besuchern, die mit einem Buchstaben aus der Tonleiter begannen, völlig frei.
Improvisiert wurde noch weiter: das Publikum durfte Begriffe, Gefühle und Körperteile benennen aus denen nach der Pause eine Oper entstand: eine Prinzessin, Prinz und Nikolaus – alle Rollen besetzt von Raphael, die Begriffe des Publikums eingebaut und das Ganze untermalt von herrlicher Klaviermusik: fertig ist der Welterfolg.
Viele Lacher gab es noch über besondere Stimmeinlagen diverser Quietsch-Figuren wie einer Ente, einem Schwein, ein Huhn und anderer malträtierter Figuren.
Den grauen Abflussrohren entlockte Raphael außerdem noch passende Töne zum gutgelaunten (auch mit klassischen Auszügen gespickten) Spiel auf dem Flügel von Gregor. Immer wieder besondere Lacher schafften die beiden Probanden mit besonderen Einlagen als sich kabbelnde Geschwister – ob vierhändig am Klavier oder als Schauspieler, die um ihr Solo buhlten. Ein rundum gelungener Abend mit begeistertem Publikum und den Brüdern Mayrhofer, die Improvisation und musikalische Meisterklasse miteinander vereinten.
A. Nachtigal
Autor:Alexandra Nachtigal aus Philippsburg |
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