Interview mit Prinzessin Annika I. der Ramsteiner „Bruchkatze“

Prinzessin Annika I.   | Foto: Hans Schenkel/gratis

Ramstein-Miesenbach.Einmal Prinzessin sein! Dieser Traum geht gerade für Annika Degen in Erfüllung, die in der aktuellen Kampagne ihren Verein, die Ramsteiner „Bruchkatze“, als Prinzessin Annika I. repräsentiert. Die närrische Hoheit hat mit dem Wochenblatt über ihre Aufgaben und ihr Leben als Karnevalsprinzessin gesprochen.

???: Wurde Ihnen das Narrentum als Tollität eigentlich in die Wiege gelegt?

Annika I.: Ich komme tatsächlich aus einer närrischen Familie. Mein Papa war in der Homburger Narrenzunft tätig und auch ich habe dort angefangen, zu tanzen. Seit 2005 gehöre ich mittlerweile den „Bruchkatze“ an. Dort tanze ich bei den Grün-Weißen Funken und trainiere auch unsere Bambinis.

???: Wie wird man eigentlich zur Karnevalsprinzessin gekürt und geht mit dieser Aufgabe auch ein kleiner Traum in Erfüllung?

Annika I.: Die Entscheidung über dieses Amt liegt bei unserem Präsidenten Jürgen Lesmeister. Er kommt in der Regel auf die potenzielle Prinzessin zu und fragt, ob sie es sich vorstellen kann, den Verein zu repräsentieren. So war es auch bei mir.
Wenn man als kleines Mädchen die schönen Prinzessinnen sieht, hat man schon im Kopf, dass man diese Aufgabe eines Tages auch übernehmen könnte. Also geht aktuell wirklich ein Traum für mich in Erfüllung und es ist eine große Ehre für mich, meinen Verein als Prinzessin vertreten zu dürfen.

???: Als Tollität kommen viele Termine und Verpflichtungen auf Sie zu. Wie wird man auf diese besondere Zeit vorbereitet?

Annika I.: Jürgen Lesmeister hat mich Anfang des Jahres nochmals angesprochen, ob ich bereit bin, das Amt zu übernehmen. Im Anschluss gab es mehrere Treffen, bei denen ich gut vorbereitet wurde. Hier ging es unter anderem um die Veranstaltungen, die ich besuchen werde, und natürlich um die Ausarbeitung der Proklamation.

???: Kann die Proklamation frei von den Prinzessinnen gestaltet werden?

Annika I.: Ja, die Prinzessinnen haben maßgebliche Entscheidungsfreiheit bei der Proklamation. Natürlich werden wir auch beraten und es wird diskutiert, was umsetzbar ist. Insgesamt entsteht die Organisation in toller Teamarbeit, daher geht an dieser Stelle schon einmal ein großer Dank für die Unterstützung an meinen Verein.

???: Welcher Proklamationspunkt liegt Ihnen denn besonders am Herzen?

Annika I.: Mir sind natürlich alle Punkte wichtig, aber ich habe großen Wert darauf gelegt, dass die Kinder- und Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde unterstützt wird. In den kommenden Tagen können wir bereits einen Proklamationspunkt erfüllen, denn am 9. Dezember sind wir bei Edeka Jahke zu Besuch. Dort verkaufen wir Kekse, die ich gemeinsam mit den Bambinis, den Junioren und den Bruchkätzchen gebacken habe, und den Erlös spenden wir an das Haus der Jugend. Also kommt bitte alle vorbei und holt euch leckere Kekse für die Weihnachtszeit ab!

???: Sie sind bei vielen Termine der Kampagne mit dabei. Worauf freuen Sie sich am meisten?

Annika I.: Ich freue mich natürlich vor allem auf alle Veranstaltungen unseres Vereins, aber auch auf die WEFA, die seit langer Zeit endlich einmal wieder in Ramstein stattfindet. Das wird ein tolles Event und sicher auch ein großer Tag. Besonders schön wird es aber auch sein, so viele Menschen und auch andere Prinzessinnen kennenzulernen, bei vielen Gastvereinen zu Besuch zu sein und einfach eine gute Zeit zu haben.

???: Bleiben diese Kontakte auch nach der laufenden Kampagne erhalten?

Annika I.: Ganz bestimmt. Gerade wir Prinzessinnen sind gut vernetzt und haben auch eine eigene Gruppe gegründet, in der wir uns austauschen und mit Updates versorgen. Wenn man sich so oft sieht und so viel Zeit miteinander verbringt, wächst man zusammen und es entstehen auch Freundschaften.

???: Trotzdem müssen auch viele Menschen in Ihrem Leben oft auf Sie verzichten. Wie ist Ihr Amt mit Ihrem „bürgerlichen“ Leben und Ihrem Beruf vereinbar?

Annika I.: Das stimmt, im November war ich jedes Wochenende ausgebucht und auch das kommende Jahr wird sicher stressig. Meine Familie, mein Freund und mein Freundeskreis unterstützen mich hier aber glücklicherweise und haben viel Verständnis. Das trifft auch auf die Grundschule in Ramstein zu, in der ich arbeite. Meine Schüler haben sich jedenfalls richtig mit mir gefreut und vielleicht bin ich ja an Fasching auch mal als Prinzessin in der Schule.

???: Die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation ist nicht gerade einfach. Hat da der närrische Frohsinn überhaupt noch einen Platz?

Annika I.: Das ist nicht einfach zu beantworten, aber ich finde, dass der Fasching eine Zeit der Freude und der Leichtigkeit ist. Unser Verein sorgt dafür, dass die Menschen für eine kurze Weile abschalten und einfach eine gute Zeit mit ihren Freuden verbringen können. Diese Freude sollte man sich nicht ganz nehmen lassen, auch wenn man die aktuelle Situation natürlich nicht vergessen darf.

???: Sie pflegen natürlich mit Ihrer Arbeit auch eine langjährige Tradition.

Annika I.: Genau und mir liegt das Brauchtum auch besonders am Herzen, und dass diese Tradition nicht verloren geht. Während Corona ist so viel kaputtgegangen, da ist es schön zu sehen, dass unsere Veranstaltungen so gut besucht werden und man einen Teil zu diesem Brauchtum beitragen kann.

???: Wie haben Sie Ihre Kampagne bisher erlebt und wie geht es in Zukunft für Sie weiter?

Annika I.: Es macht super viel Spaß und es war bisher richtig schön, mit dem Verein unterwegs zu sein. Ich bin sehr dankbar für diese Chance und die große Ehre und werde natürlich nach meiner Kampagne weiter im Verein tanzen und als Trainerin aktiv sein. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf das kommende Jahr und die vielen tollen Termine!

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Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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