9 Betreuer und 30 Jugendliche im Einsatz
24h-Tag der Jugendfeuerwehr Rheinstetten
Rheinstetten. Am Morgen des 12.05.2018 war es endlich wieder so weit. Der über mehrere Monate geplante 24h Feuerwehrtag der Jugendfeuerwehr der Abteilung Rheinstetten stand auf dem Programm. Pünktlich um 10 Uhr versammelten sich alle Jugendlichen und Betreuer zum Dienstantritt in der Fahrzeughalle. Jugendgruppenleiter Michael Barth verlas den Tagesablauf und die Mannschaftseinteilung und wünschte allen Kindern und den Betreuern viel Spaß bei den anstehenden Aufgaben.
Nachdem die Jugendlichen ihre Feldbetten aufgebaut und ihre Uniformen an die Fahrzeuge gebracht hatten, begannen die Fahrzeugmannschaften mit der Fahrzeugübergabe. Die Kinder machten sich mit den Fahrzeugen vertraut und prüften, ob die Geräte alle ordnungsgemäß funktionierten. Doch allzu viel Zeit hatten die Jugendlichen nicht, denn eine starke Gewitterfront zog über das Einsatzgebiet. Aufgrund der Vielzahl von Anrufen wurde für alle Fahrzeuge Alarm ausgelöst und die Einsatzbereitschaft hergestellt. Parallel wurde im Stabsraum unter der Leitung eines Zugführers von mehreren Jugendlichen der Führungshausbetrieb aufgebaut. Dieser soll im Ernstfall die Leitstelle entlasten und die reibungslose Abarbeitung der Einsätze garantieren.
Als alle Einsätze gesichtet waren, begann für die Kinder die Arbeit. Mehrere Bäume, die Straßen und Fahrradwege blockierten, mussten entfernt, eine Person unter umgefallenen Stahlträgern befreit und Keller, die voll Wasser gelaufen waren, mussten ausgepumpt werden. Über das gesamte Stadtgebiet waren über zwei Stunden lang bis zu vier Fahrzeuge parallel im Einsatz, um die Verwüstung des Unwetters zu beseitigen. Nach der Abarbeitung aller Einsätze gab das Führungshaus bekannt, dass die Fahrzeuge wieder zum Feuerwehrhaus zurückkehren konnten.
Zurück im Feuerwehrhaus wurden die benutzten Geräte gesäubert, die Uniformen wieder aufgehängt und es hieß für alle Essen fassen. Zum Glück blieb es während des Essens ruhig und die Jugendlichen und ihre Betreuer konnten ohne Unterbrechung ihr wohlverdientes Mittagessen zu sich nehmen.
Nach dem Mittagessen stand dann der Ausbildungsblock Erste Hilfe auf dem Programm. Hierfür hatte man Maik Olpp vom DRK Forchheim als Referenten gewinnen können. In praxisnahen Übungen erklärte er den Kindern, wie man verschiedene Verbände anlegt, eine Schocklage und die stabile Seitenlage durchführt.
Noch während des Erste Hilfe Unterrichts wurde das Tanklöschfahrzeug zu einem Mülleimerbrand alarmiert. Eine glimmende Zigarette war wohl Ursache des Feuers. Mit einem Rohr wurde das Feuer bekämpft und die jungen Brandschützer konnten nach kurzer Zeit wieder den Rückweg antreten.
Viel Zeit blieb jedoch nicht, um sich zu entspannen. Der Gong ertönte und alle Fahrzeuge wurden zu einem Brandmeldealarm im Edeka Fleischwerk gerufen. Vor Ort angekommen, ging es zur Brandmeldezentrale, um den Grund für die Auslösung zu ergründen. Zum Glück stellte sich jedoch heraus, dass es sich hierbei um eine gewollte Auslösung handelte. Denn den Jugendlichen sollte das Vorgehen bei der Auslösung eines Brandmelders näher gebracht werden. Gemeinsam wurde der Weg zum ausgelösten Melder abgelaufen und vor Ort wurde das Meldersystem von einem Edeka Mitarbeiter erklärt. Nach der Rückmeldung, dass keine Auslöseursache festgestellt werden konnte, ging es für alle wieder zurück.
Nach einer kurzen Verschnaufpause wurden die Fahrzeugmannschaften fast zeitgleich zu zwei Einsätzen gerufen. „Person verschüttet“ ertönte es bei der ersten Durchsage aus dem Lautsprecher. Kaum waren die disponierten Fahrzeuge besetzt, ertönte ein zweites Mal der Alarmgong. Für die verbliebenen Kräfte ging es zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. Die verschüttete Person war eine Puppe, welche ca. drei Meter in eine leere Wasserzisterne gestürzt war. Ein Trupp, mit Leinen gesichert, stieg in die Zisterne hinab, um die abgestürzte Person einzubinden. Korrekt gesichert, wurde die Puppe dann mit vereinten Kräften aus der Zisterne gezogen und bis der Rettungsdienst vor Ort war erstversorgt. Bei dem alarmierten PKW Unfall stellte sich die Lage als ebenso kompliziert dar. Dort war ein Fahrzeug gegen eine Wand gefahren und der Fahrer von einem Ast durchbohrt worden. Die Kinder sicherten das Fahrzeug gegen Bewegung und befreiten die Person, so schonend wie möglich, aus dem Fahrzeug.
Nachdem alle Fahrzeuge wieder im Feuerwehrhaus waren, traten um 17:30 Uhr wieder alle Jugendlichen und Betreuer in der Fahrzeughalle zum geplanten Schichtwechsel an. Die Positionen auf den Fahrzeugen wurden neu vergeben und die Gerätschaften erneut geprüft.
Nach dem Abendessen wurden drei Fahrzeuge zum Epplesee gerufen. Dort drohte, ein Boot auf dem See zu sinken. Das Boot wurde an Land gezogen, dort gesichert und mittels Tauchpumpe ausgepumpt.
Zum größten Einsatz des Tages wurden die Jugendlichen um 20 Uhr gerufen. Unklare Rauchentwicklung bei der Kompostieranlage Börsig hieß es in der Durchsage. Schon von weitem waren eine große Rauchsäule und Flammen sichtbar. Somit war allen klar, hier handelte es sich um ein richtiges Feuer. Schnell wurden Befehle erteilt, Schläuche ausgerollt und die Wasserversorgung hergestellt. Nachdem alle Rohre aufgebaut waren, konnte angefangen werden, das Feuer zu löschen. Eine große weiße Rauchsäule stand über dem Gelände, als das Feuer mit zwölf Rohren bekämpft wurde. Zu dieser Übung waren auch viele Eltern eingeladen. Diese konnten die Freude und das große Engagement ihrer Kinder miterleben. Nachdem das Feuer augenscheinlich aus war, rückten mehrere Jugendliche der Glut mit Dunghacken und Einreißhaken zu Leibe und zogen es auseinander um alle restlichen Glutnester abzulöschen.
Nach der Rückkehr ins Feuerwehrhaus hieß es dann für die „Kleinen“ bei einem Film entspannen. Für die „großen“ ging es jedoch nochmal raus. Am Bauhof war ein Rollerfahrer von einem PKW erfasst worden und unter ihm eingeklemmt worden. Mit Hilfe von technischem Gerät wurde der PKW stabilisiert, die Person unter dem PKW hervor gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Somit hieß es auch endlich für die „Großen“, dass sie ihre wohlverdiente Nachtruhe antreten konnten.
Ein letztes Mal wurden alle Jugendlichen am Sonntagmorgen um 6:45 Uhr zum Waldspielplatz nach Mörsch alarmiert. Dort sollte es laut Leitstelle eine unklare Rauchentwicklung geben. Noch auf der Anfahrt konnte eine große Rauchsäule über dem Gelände ausgemacht werden. Also wurden die Atemschutzgeräte angelegt, denn es war klar, dass es sich um ein bestätigtes Feuer handelte.
Nachdem das Feuer gelöscht und alle Schläuche aufgeräumt waren, wurde mit allen Jugendlichen und Betreuern noch ein Abschlussfoto geschossen und ein aufregender und spannender 24h Tag ging zu Ende. (ps)
Infos: Ein großer Dank geht an Mathias Börsig für das Übungsobjekt Wertstoffhof, die Firma Edeka für das Vesper und das Übungsobjekt BMA, Maik Olpp vom DRK Forchheim für die Ausbildung in Erster Hilfe, Thomas Nagel für das Übungsobjekt Zisterne, das Organisationsteam für die vielen Einsätze, Bernd Nagel für die Hilfe beim Aufbau und Betrieb des Führungshauses, dem Küchenteam Thomas und Günter für die Verpflegung und natürlich an Thomas Bogenschütz, der 24h Stunden lang die Stimme am Funk war und die „Leitstelle“ im Feuerwehrhaus besetzte und die Einsätze disponierte, www.rheinstetten.de
Autor:Jo Wagner |
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