ADAC Luftrettung: "Christoph 66" gehört zu den Hubschraubern mit den meisten Einsätzen

Windentraining mit Christoph 66
 | Foto: ADAC Luftrettung/MdI RLP/Stephan Dinges
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Ludwigshafen | Imsweiler. Das Einsatzgeschehen der ADAC Luftrettung bewegt sich weiter auf höchstem Niveau: Wie aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz 2023 hervorgeht, rückten die ADAC Rettungshubschrauber im vergangenen Jahr zu 51.347 Notfällen aus. Das entspricht pro Tag im Durchschnitt mehr als 140 Alarmierungen. Nur in Bayern (12.998) wurden mehr Einsätze geflogen als in Rheinland-Pfalz, das 8.761 (Vorjahr 9.313) Einsätze und damit einen Rückgang von 5,9 Prozent verzeichnete.

Die fünf rheinland-pfälzischen Rettungshubschrauber trugen mit ihren die Landesgrenzen übergreifenden 8.887 (9.433) Einsätzen maßgeblich zum hohen Einsatzvolumen bei. Auch „Christoph 66“ , der von Imsweiler aus fliegt, gehört mit 1.788 Einsätzen (1.885) zu den zehn Hubschraubern mit den meisten Einsätzen, davon 83 Windeneinsätze.

Einsätze mit Rettungswinde nehmen zu

Die Bedeutung von Spezialeinsätzen mit Rettungswinde hat 2023 weiter zugenommen. Die sechs Windenstationen verzeichneten mit 546 Windeneinsätzen ein Plus von 45 Prozent. Die Zunahme resultiert unter anderem aus den erweiterten Einsatzmöglichkeiten an schwer erreichbaren Einsatzorten in ländlichen Regionen wie in der Westpfalz.

Die Winde mit 90 Metern Länge und einer Traglast von rund 250 Kilogramm ermöglicht eine erheblich schnellere Versorgung und Rettung von Patienten. Die Windenhubschrauber stehen zudem in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen in Notsituationen zur Verfügung.

Christoph 5 an der BG Klinik Ludwigshafen | Foto: ADAC Luftrettung
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Christoph 5, der in Ludwigshafen stationiert ist, kam auf 1.522 Einsätze (1.462 bzw. plus 4,1 Prozent) und gehört mit Christoph 15 (Straubing, plus 4,4 Prozent) und Christoph 1 (München, plus 1,1 Prozent) zu den bundesweit drei Stationen, die mehr Einsätze flogen als im Vorjahr.

„Die schnelle Hilfe aus der Luft hat auch 2023 oft über Leben und Tod entschieden. Die Hubschraubercrews haben wieder außergewöhnliche Leistungen erbracht“, betonte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung bei der Vorlage der Bilanz. „Das hohe Einsatzvolumen über so viele Jahre hinweg ist nur durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Leitstellen, Kliniken, Rettungsdiensten, den Aufgabenträgern im Land und den Kommunen sowie der Polizei und Feuerwehr möglich“, sagte er.

Bruder befürwortet, dass sich die jüngsten Ausschreibungen für den Bau und Betrieb von Luftrettungsstationen über 20 Jahre, wie jetzt in Schleswig-Holstein, und 25 Jahre, wie kürzlich in der Westpfalz, erstrecken. „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel geben solche langfristigen Vergaben allen Beteiligten Stabilität und Planungssicherheit, allen voran den Crews und ihren Familien.“

Häufigster Einsatzgrund sind Unfälle

Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 30 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei acht Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche. Die durchschnittliche Flugzeit betrug rund 30 Minuten.

Weiter stabil auf hohem Niveau liegen mit 3.122 Einsätzen (Vorjahr 3.276) auch Rettungsflüge in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Darunter waren auch hochanspruchs-volle Notfalleinsätze in der Nacht mit Landung auf unbeleuchteten Plätzen. Möglich sind diese unter anderem durch spezielle Nachtsichtbrillen als Teil eines hochmodernen „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS genannt. Solche Einsätze fliegt beispielsweise auch die Crew aus Mainz.

Insgesamt Rückgang bei Einsätzen

Mit ihrer hohen Einsatzdichte überschritten die fliegenden Gelben Engel zum zehnten Mal in Folge die 50.000er-Marke. Die Gesamtzahl der Rettungsflüge nahm dennoch erstmals seit vielen Jahren deutlich ab – um Minus 7,8 Prozent oder 4.328 Notfälle gegenüber der Rekordbilanz 2022.

Als Gründe für den starken Rückgang der Einsätze im vergangenen Jahr sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen auch erste Auswirkungen der Mitte 2022 erweiterten Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärzten. Beides wirke sich positiv auf regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie den weit verbreiteten Notarztmangel aus. Die Zahl der Fälle, in denen der Rettungshubschrauber bei einem Notfall das noch einzig verfügbare Rettungsmittel ist, nehme so ab.

Windentraining mit Christoph 66
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Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit mehr als 1.350 Menschen – darunter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus.

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Christoph 5 an der BG Klinik Ludwigshafen | Foto: ADAC Luftrettung
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Cornelia Bauer aus Speyer

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