In Dudenhofen aufgewachsener Journalist erhält das Bundesverdienstkreuz am Band
Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Hans -Joachim Lang
Dudenhofen. Für sein langjähriges Engagement zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus aus der Perspektive der Opfer erhält der im pfälzischen Dudenhofen aufgewachsene Journalist Prof. Dr. Hans-Joachim Lang die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung. Dies teilt unter anderem das Schwäbische TAGBLATT in einer Würdigung seines geschätzten, ehemaligen Kollegen aus der Tübinger TAGBLATT-Redaktion am 10.08.2019 mit. Das Bundesverdienstkreuz wird Hans-Joachim Lang am 24. September 2019 im Kleinen Senat in der Neuen Aula der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen überreicht werden.
Langs Verdienste erstrecken sich auf seine beharrlichen Recherchen zu den Verbrechen der NS-Medizin in Auschwitz und auch andernorts, etwa im Fall der geplanten Straßburger Skelettsammlung des NS-Anatomen August Hirt. Lang ist es in diesem speziellen Fall unter anderem gelungen die 86 jüdischen Mordopfer mit seinem Buch „Die Namen der Nummern“ wieder als Personen in bleibende Erinnerung zu rufen. Für diese biografisch-wissenschaftliche Meisterleistung wurde Lang bereits 2004 mit dem „Preis der Fondation Auschwitz“ bedacht.
Lang - der sich an der Universität Tübingen als Honorarprofessor den Schwerpunkten Jüdische Studien, Shoa, Erinnerungskultur und Demokratiegeschichte widmet - verfasste Bücher und zahlreiche Aufsätze über den Holocaust und über die jüdische Geschichte. Darunter auch Schilderungen über den grausamen Alltag in Block 10 des Stammlagers des KZ Auschwitz, wo an über 800 jüdischen Frauen Medizinversuche durch SS-Ärzte vorgenommen wurden.
Neben zahlreichen Vorträgen in europäischen Metropolen und den Vereinigten Staaten referierte der Kulturwissenschaftler unter anderem im Jahr 2014 und 2019 auch in seiner Heimatgemeinde beim Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V. zu diesen beiden langjährigen Forschungsarbeiten.(cke.)
Zur Person:
Prof. Dr. Hans-Joachim Lang ist 1951 in Speyer geboren, in Dudenhofen aufgewachsen und absolvierte nach dem Abitur in Speyer an der Universität Tübingen ein Studium der Germanistik, Kultur- sowie Politikwissenschaft. Bis 2016 war er Wissenschaftsredakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen. Lang verfasste Bücher und zahlreiche Aufsätze über den Holocaust und über die jüdische Geschichte.
Er erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
Autor:Clemens Keller aus Römerberg-Dudenhofen |
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