Keine Chance für Fake Shops: Wie man den Betrug im Internet erkennt
Ratgeber. Online-Shopping erfreut sich großer Beliebtheit, besonders bei Aktionen wie dem Black Friday oder dem anstehenden Weihnachtseinkauf. Doch auch Betrüger nutzen die Möglichkeiten des Internets und stellen so genannte Fake Shops online, um Nutzern Geld und persönliche Daten zu stehlen. Diese gefälschten Verkaufsplattformen locken mit vermeintlichen Schnäppchen, doch oft bleibt die bestellte Ware aus, oder es wird minderwertige Ware geliefert.
Wie kann man Fake Shops entlarven?
Um solche Fake Shops zu erkennen, gibt es einige Warnsignale. Bewertungsportale sind ein guter erster Schritt, um die Seriosität eines Shops zu überprüfen. Aber Achtung: auffällig viele makellose Bewertungen können gefälscht sein und müssen nicht der Wahrheit entsprechen. Bewertungen sollte man sich genau durchlesen - keinesfalls nur auf vergebene Sterne oder Punkte achten. Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt raten, genau hinzuschauen und auf kleinste Details zu achten.
Zunächst lohnt es sich auch, die URL genau zu prüfen: Häufig verwenden Betrüger Domains, die bekannten Seiten ähneln, aber in kleinen Details abweichen, wie etwa durch eine andere Endung. Fehlt eine SSL-Verschlüsselung, erkennbar an einem „https“ zu Beginn und einem Schloss-Symbol, ist ebenfalls Vorsicht geboten – insbesondere bei der Eingabe persönlicher oder Zahlungsdaten.
Zunehmend wird auch in sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instagram und Co sowie in Shopping-Apps geworben. Über Werbeanzeigen leiten die Betreiber dieser Shops die Nutzer dann auf betrügerische Internet-Seiten. Werbung spricht nicht automatisch für die Seriosität eines Anbieters! Wirbt ein Online-Shop mit unschlagbar günstigen Angeboten gilt es, sich nicht blenden zu lassen, sondern skeptisch zu sein. Auffällig günstige Preise können ein Hinweis auf einen Fakeshop oder Fake-Produkte sein, besonders bei Marken- und Elektronikartikeln ist Vorsicht geboten. Gern wird mit zeitlich begrenzten Angeboten gelockt, um Käufer unter Druck zu setzten.
Ein weiteres Indiz kann der Aufbau der Website sein. Wirkt sie unübersichtlich und enthält viele Rechtschreibfehler, ist das ein Hinweis auf mögliche Täuschungsabsichten. Auch fehlen oft wichtige Angaben wie ein vollständiges Impressum oder AGBs. Bei fehlenden Angaben zu Adresse oder Verantwortlichen, ist Skepsis ratsam. Preise, die deutlich unter dem üblichen Niveau liegen, sind ein weiteres Alarmsignal, so verlockend sie auch sein mögen.
Ist in einem Online-Shop kein Impressum angegeben, sollte auf gar keinen Fall dort bestellt werden. Aber auch Seiten mit einem Impressum darf nicht mehr blind vertraut werden. Meist lässt sich durch eine Internetrecherche herausfinden, dass mit der angegebenen Adresse etwas nicht stimmen kann, weil es entweder die Adresse gar nicht gibt oder ein anderes Unternehmen an dieser Adresse seinen Geschäftssitz hat. Die Betrüger haben im letzteren Fall das Impressum einfach von einer seriösen Firma übernommen.
Besonders sicher beim Einkauf gelten Zahlungsmethoden wie der Kauf auf Rechnung, da Kunden erst nach Erhalt der Ware zahlen müssen. Auch Direktzahlanbieter mit Käuferschutz sind meist vertrauenswürdig. Allerdings listen Fake Shops oft auch diese Zahlungsmethoden in ihren Optionen, doch im Bestellprozess steht dann häufig nur Vorkasse zur Verfügung. In solchen Fällen ist es ratsam, den Kauf abzubrechen. Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale kann außerdem helfen, die Seriosität eines Anbieters zu überprüfen.
Sollte die Ware nach Wochen immer noch nicht eintreffen, können Betroffene versuchen, ihr Geld zurückzufordern – entweder direkt beim Händler oder durch Kontakt mit der Bank, um die Zahlung rückgängig zu machen. Auch die Polizei und Verbraucherschutzorganisationen sollten informiert werden. Belege wie Bestellbestätigungen, Kaufverträge und E-Mails sollten sorgfältig dokumentiert werden, um den Fall anzuzeigen. Eine Anzeige trägt dazu bei, dass der Fake-Shop eventuell vom Netz genommen wird, wodurch weitere Käufer geschützt werden.
Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentrale nutzen:
Wer sich trotzdem nicht sicher ist, ob ein Shop seriös ist, findet bei der Verbraucherzentrale den Fake-Shop-Finder: https://www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder-71560. Dieser prüft beliebige Internetseiten auf Auffälligkeiten und listet positive und negative Aspekte übersichtlich auf. So bekommt man direkt eine Einschätzung darüber, ob eine Seite vertrauenswürdig ist oder man besser doch woanders kaufen sollte.
Was tun, wenn man einem Fake-Shop aufgesessen ist?
Wer schon Geld überwiesen hat, sollte seine Bank so schnell wie möglich kontaktieren, um die Zahlung zu stoppen. Bei Zahlungsarten wie dem Lastschriftverfahren kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden. Alle Belege für die Online-Bestellung sollten gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots. Rechtlich handelt es sich bei einer solchen Vorgehensweise um Betrug. Betroffene sollten Strafanzeige bei der Polizei stellen. Das geht auch online: https://www.polizei.rlp.de/onlinewache
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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