Ausstellung im Alten Rathaus Schifferstadt
Jüdische Köpfe

Egon Friedell, gemalt von Lene Schneider-Kainer in den 1920er Jahren | Foto: Bentz
3Bilder
  • Egon Friedell, gemalt von Lene Schneider-Kainer in den 1920er Jahren
  • Foto: Bentz
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Schifferstadt. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahr 1933 endeten Jahrzehnte blühenden kulturellen Lebens in Deutschland vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik, in denen jüdische Kulturschaffende eine exponierte Rolle gespielt hatten.

Waren sie als Schriftsteller, Bildende Künstler, Theater- und Musikschaffende, Philosophen oder auch als Mäzene und Sammler tragende Säulen des Kulturbetriebs gewesen, wurden sie von den Nazis jetzt entrechtet, verfolgt, vertrieben und ermordet.
Dieser Kulturbruch, der das Land seiner fähigsten Köpfe beraubte, wurde in den Nachkriegsjahrzehnten lange verdrängt, ehe sich eine neue Generation daran machte, den Verlust zu thematisieren und die vertriebenen oder ermordeten jüdischen Protagonistinnen und Progaonisten des kulturellen Lebens in unserem Land in Erinnerung zu rufen. Dennoch gibt es auf diesem Gebiet noch sehr viel aufzuarbeiten.

Max Liebermann, Selbstbildnis, Holzschnitt, 1920 | Foto: Bentz
  • Max Liebermann, Selbstbildnis, Holzschnitt, 1920
  • Foto: Bentz
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Einen Beitrag dazu will die Ausstellung "Jüdische Köpfe - Porträts von jüdischen Kulturschaffenden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts", die von 3. bis 21 November im Alten Rathaus Schifferstadt gezeigt wird, leisten: In malerischen und plastischen Porträts von jüdischen Kulturschaffenden ruft sie eine Welt in Erinnerung, die es einst in Deutschland gab, die aber in den Jahren der Barbarei von 1933 bis 1945 unwiederbringlich vernichtet wurde.

Ludwig Meidner, Plastik von Thomas Duttenhoefer aus dem Jahr 2000 | Foto: Bentz
  • Ludwig Meidner, Plastik von Thomas Duttenhoefer aus dem Jahr 2000
  • Foto: Bentz
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Aus privaten Sammlungen in Deutschland und Österreich werden Kunstwerke zusammengeführt, die an jüdische Künstler und Künstlerinnen erinnern, sei es als Schöpfer dieser Kunstwerke, sei es durch die Tatsache, dass sie Thema dieser Kunstwerke sind. Aber nicht nur hervorstechende jüdische Persönlichkeiten der damaligen Zeit wie Max Liebermann, Ludwig Meidner, Hermann Struck, Max Oppenheimer, Emil Orlik und viele andere heute dem Gedächtnis entfallene Maler und Plastiker von damals wie Bil Spira, Lene Schneider-Kainer oder Ludwig Haas werden mit Kunstwerken oder durch ihre Darstellungen im Porträt vertreten sein – auch Kunstschaffende von heute, die in ihrem Porträtschaffen jüdische Kulturrepräsentanten wieder ins Gedächtnis rufen, wie etwa Alfred Hrdlicka, Georg Eisler, Thomas Duttenhoefer, Jürgen Schlotter oder Dieter Zurnieden sind in der Schau als Repräsentanten einer Kultur der aktiven Erinnerung mit ihren Arbeiten vertreten.

Egon Friedell, gemalt von Lene Schneider-Kainer in den 1920er Jahren | Foto: Bentz
  • Egon Friedell, gemalt von Lene Schneider-Kainer in den 1920er Jahren
  • Foto: Bentz
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

So entsteht in dieser Ausstellung, für die der Rhein-Pfalz-Kreis mit dem Alten Rathaus in Schifferstadt eines seiner Ausstellungshäuser zur Verfügung stellt, ein Panorama des einstmals von Juden an vorderster Stelle mitgeprägten Kulturlebens in Deutschland. Als Porträtierende und Porträtierte aus der jüdischen Welt werden in der Schau unter anderem vertreten sein: Tilla Durieux, Else und Ludwig Meidner, Bil Spira, Alfons Silbermann, Franz Kafka, Ernst Deutsch, Max Reinhardt, Elias Canetti, Joseph Roth, Charlotte Berend-Corinth, Leo Maillet, Kurt Harald Isenstein, George Tabori, Felix Albrecht Harta, Benedikt Fred Dolbin, Georg Ehrlich, Arthur Koestler, Hermann Bahr, Hermann Struck, Max Oppenheimer, Martin Bloch, Nelly Sachs, Stefan Zweig, Alfred Döblin, Emil Orlik und Karl Kraus. Die Ausstellung ist jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Kurator ist Dr. Oliver Bentz.

Ausgehen & Genießen
Alles neu: Der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen überrascht mit neuer Weihnachtspyramide und neuem Riesenrad | Foto: Lukom / Martina Wörz
36 Bilder

Volle City: Die schönsten Fotos vom Weihnachtsmarkt Ludwigshafen

Ludwigshafen. Dass der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen bei den Stadtbewohnern und Menschen aus dem Umland gut ankommt, war schon am ersten Samstagabend zu erleben: Um 18 Uhr füllte sich das Adventsdorf langsam, um 19 Uhr kamen die großen Besucherströme. Und ab 20 Uhr gab es den bisherigen Höchstwert mit rund 4000 Gästen im Jahr 2024, der bis 21.30 Uhr anhielt. Egal, wen man an diesem Abend fragte, von Ausstellern und Publikum erhielt man immer die dieselbe Antwort. Die Besucher zählen den...

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

Cornelia Bauer auf Facebook
Cornelia Bauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

79 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Frühstück Speyer: Das moderne GuestHouse in Speyer bietet seinen Hotelgästen ein reichhaltiges Frühstücksangebot für jeden kulinarischen Geschmack. Auch Gäste von außerhalb sind herzlich willkommen.  | Foto: GuestHouse Speyer
3 Bilder

Frühstück Speyer: Reichhaltiges Büffet im GuestHouse für den perfekten Start in den Tag

Frühstück Speyer. Kann man einen Tag in Speyer entspannter beginnen als mit einem gemütlichen Frühstück? Das moderne GuestHouse bietet seinen Hotelgästen ein reichhaltiges Frühstücksangebot für jeden kulinarischen Geschmack. Auch Gäste von außerhalb sind herzlich willkommen.  Sie alle dürfen sich freuen auf qualitativ hochwertige Produkte von regionalen Partnern und Kleinbetrieben. Ideal, um in der historischen Domstadt Speyer hervorragend in einen wunderbaren Tag zu starten. Ist das Frühstück...

RatgeberAnzeige
Dieses Studio eignet sich bestens für ein Wohnen auf Zeit in Speyer oder als Ferienwohnung | Foto: GuestHouse Speyer
5 Bilder

Ferienwohnungen Speyer: Nahe der Altstadt komfortabel für Tage oder Wochen leben

Ferienwohnungen Speyer. Speyer ist eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und daher nicht nur für den kurzen Besuch attraktiv. Das GuestHouse bietet Unterkünfte nahe dem historischen Zentrum und der Altstadt. Im Studio lebt man wie in einer Ferienwohnung - für ein paar Tage oder Wochen, gerne aber auch für einen längeren Zeitraum. Wohnung in Speyer auf Zeit mieten - im komfortablen GuestHouse Langzeitaufenthalte, auf Neudeutsch Longstay, ermöglichen ein Wohnen auf Zeit und werden gerne...

RatgeberAnzeige
Eine Wohnung in Speyer zu finden ist schwierig. Die Studios des GuestHouse können eine Alternative sein. Sie sind mit einer Küchenzeile bestens ausgestattet. | Foto: GuestHouse Speyer
4 Bilder

Wohnung in Speyer auf Zeit mieten - im komfortablen GuestHouse

Wohnung in Speyer. Eine Wohnung zu mieten, ist beim derzeitigen Immobilien Markt schwierig. Mietwohnungen sind rar gesät, das Passende zu finden ist aus großer räumlicher Distanz nicht unbedingt einfach. Unser Tipp: im GuestHouse ein Appartement auf Zeit beziehen und vor Ort auf Wohnungssuche gehen. Eine Alternative zum schwierigen WohnungsmarktSpeyer ist eine Wohlfühl-Stadt mit kurzen Wegen, historischen Gebäuden, guten Einkaufsmöglichkeiten und netten Menschen. Wer hier wohnt, kann sich...

Online-Prospekte in Speyer und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.