362 Tage im Weltall
„Astro-Alex“ hält einen Vortrag im Technik Museum
Speyer. Für die jüngere Generation ist er der deutsche Astronaut schlechthin. Die Kooperation mit dem Kinderprogramm „Die Sendung mit der Maus“ katapultierte den smarten Raumfahrer schnell in die Herzen der kleinen Fans. Aber auch Jugendliche und Erwachsene konnten sich dem Hype um Alexander Gerst nicht entziehen. Nie zuvor gab es für „Erdlinge“ solch tagesaktuelle Einblicke in das Leben und Arbeiten im Weltall. Dank Twitter und Co. konnten die Follower den Tagesablauf von „Astro-Alex“ begleiten. Kein Wunder also, dass die Social-Media-Kanäle von Alexander Gerst in kürzester Zeit hunderttausende Fans verzeichneten. Zu seinen Highlights-Posts zählen bis heute die Fotos mit Blick aus der Cupola.
Am Freitag, 4. November, besucht Alexander Gerst das Technik Museum Speyer und hält von 15.45 bis 16.45 Uhr einen Vortrag. Dabei berichtet der Astronaut über seine Missionen „blue dot“ und „horizons“, die er 2014 und 2018 auf der Internationalen Raumstation absolvierte. Der Vortrag findet im Forum Kino des Museums statt. Die Plätze sind auf 300 Tickets begrenzt. Eintrittskarten für den Vortag (inklusive Museumsbesuch) gibt es unter www.technik-museum.de/gerst
Alexander Gerst verbrachte während beider Missionen insgesamt 362 Tage, eine Stunde und 51 Minuten im Weltraum. Er ist der elfte Deutsche im All und der dritte deutsche Astronaut an Bord der ISS. Das Technik Museum Speyer widmet dem Künzelsauer einen eigenen Ausstellungsbereich mit 65 Ausstellungsstücken. Die meisten davon waren auf der ISS dabei und sind nun Teil der Ausstellung „Apollo and Beyond“ in der Raumfahrthalle des Museums.
Alexander Gerst startete als Flugingenieur am 28. Mai 2014 mit dem Raumschiff Sojus TMA-13M vom Kosmodrom in Baikonur zu seiner Langzeitmission zur ISS. Nach nur rund sechsstündigem Alleinflug koppelte das Sojus TMA-13M Raumschiff am 29. Mai 2014 an die ISS an. Im Mittelpunkt der Expedition 40 und 41 standen mehr als 100 wissenschaftliche Forschungen und Experimente auf den Gebieten der Astronomie, Atmosphärenforschung, Biologie, Erderkundung, Medizin, Physik und Technik. Alexander Gerst hat am 7. Oktober 2014 während der Expedition 41 einen Außenbordeinsatz (EVA) mit einer Dauer von sechs Stunden und 13 Minuten durchgeführt. Alexander Gerst kehrte mit Maxim Surajew und Reid Wiseman am 10. November 2014 an Bord des Sojus TMA-13M Raumschiffs zur Erde zurück und landete 94 Kilometer nordöstlich von Arkalyk in Kasachstan. Bei dieser Mission verbrachte Gerst 165 Tage, acht Stunden und eine Minute im Weltraum bei 2.566 Erdorbits.
Zu seiner zweiten Langzeitmission „horizons“ startete Alexander Gerst als Flugingenieur am 6. Juni 2018 mit Sojus MS-09 vom Kosmodrom in Baikonur zur ISS. Nach zweitägigem Alleinflug koppelte Sojus MS-09 am 8. Juni 2018 an die ISS an. Im Mittelpunkt der Expedition 56 und 57 standen etwa 300 Experimente und davon 65 europäische Forschungen auf den Gebieten der Astronomie, Atmosphärenforschung, Biologie, Erderkundung, Medizin, Physik und Technik. Am 4. Oktober 2018 endete die Zeit für die Expedition 56 Besatzung, und Kommandant Andrew Feustel übergab das Kommando an Alexander Gerst. Die Expedition 57 endete am 19. Dezember 2018 und Alexander Gerst übergab das Kommando an Oleg Kononenko. Alexander Gerst kehrte mit Sergej Prokopjew und Serena Auñón-Chancellor am 20. Dezember 2018 an Bord von Sojus MS-09 zur Erde zurück und landete 147 Kilometer südöstlich von Dsheskasgan in Kasachstan. Gerst verbrachte bei dieser Mission 196 Tage, 17 Stunden und 49 Minuten im Weltraum bei 3.152 Erdorbits.
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