Ausstellung verlängert
"Inspiration und Hommage" bis 4. März 2024
Die Entdeckungsreise geht aufgrund des großen Interesses weiter: Die Ausstellung „Inspiration und Hommage“ mit historischen und modernen Einbänden vom 15. bis 21. Jahrhundert wird noch bis Montag, 4. März 2024 im Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek in Speyer zu sehen sein.
In der Ausstellung stehen 15 historische Einbände aus dem Bestand des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz 15 modernen Einbänden der Londoner Kunstbuchbinderin Jeanette Koch gegenüber. Zwischen 1482 und 1741 sind die Drucke erschienen, die durch die hier gezeigten historischen Einbände geschützt werden. Sie gehen zurück auf die Bibliotheken der Stiftung Staatliches Görres-Gymnasium in Koblenz sowie des Gymnasiums am Kaiserdom in Speyer. Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren, von 1994 bis 2023, teils in direkter Vorbereitung dieser Ausstellung, sind die kontrastierenden modernen Einbände von Jeanette Koch entstanden. Die 15 Einbandpaare zeigen, wie die heutige Kunstbuchbinderei von historischen Formen inspiriert wird und diese in Form einer Hommage in vielfältiger Weise erweitert und ergänzt.
Die historischen Einbände schlagen einen Bogen vom schweren Holzdeckeleinband des 15. Jahrhunderts über Renaissanceeinbände des 16. Jahrhunderts bis hin zu Pappbänden mit Papierbezügen aus dem 18. Jahrhundert. Großen Raum nimmt das 16. Jahrhundert ein, wo neben den etwas leichteren Holzdeckeleinbänden mit Einzelstempeln, Rollen und Platten ganz unterschiedliche Einbandformen zu finden sind.
Die Vielfalt der historischen Einbände bildet die Inspiration für moderne künstlerische Arbeiten. Zu nennen sind als Elemente die für die Deckel verwendeten Materialien, in erster Linie Holz und Pappe, die Bezüge, überwiegend Schweins- oder Kalbleder, aber auch Pergament und Papier. Dazu kommen Bindetechniken, bei denen die Heftung der Lagen des Buchblocks auf Bünde dominiert. Hinzu kommen Schließen, Buckel, Titelschilder, die Buchschnitte und andere Elemente mehr.
Auf dieser historischen Grundlage schuf Jeanette Koch als Hommage eine Vielfalt von Einbänden, die die traditionellen Bindetechniken erweiterten und völlig neue Materialien integrierten. Trotzdem weisen die hier gezeigten modernen Einbände, die meist bibliophile Drucke schützen, allesamt Anklänge an die historischen Vorbilder auf, auch wenn diese teils bewusst verfremdet wurden.
Die Ausstellung selbst wie auch der dazu erschienene Katalog laden durch den direkten Vergleich der einzelnen Exponate zu persönlichen Entdeckungsreisen ein.
Autor:Ute Bahrs aus Speyer |
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