Wechsel bei den Solisten
Matthäus-Passion an Palmsonntag in der Dreifaltigkeitskirche
Update von Freitag, 22. März: Aus Krankheitsgründen mussten Daniel Schmid und Leonhard Geiger, beide aus Stuttgart, ihre Mitwirkung bei Bachs Matthäus Passion am Sonntag in der Dreifaltigkeitskirche absagen. Die Evangelisten-Partie singt nun der englische Tenor Christopher Diffey, derzeit am Nationaltheather Mannheim tätig; der in Speyer bestens bekannte Bariton Thomas Herberich aus Neustadt übernimmt die Bass-Arien.
Speyer. Wenn Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger am Palmsonntag, 24. März, um 17 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche zur Aufführung der Matthäus Passion den Taktstock hebt, so ist das für den erfahrenen Kirchenmusiker quasi eine Premiere. Unter seiner Stabführung jedenfalls wird das Opus Magnum der Kirchenmusik erstmals in Speyer erklingen. Ausführende sind neben der Speyerer Kantorei sowie Kurrende die Solisten Angelika Lenter, Sopran, Simone Pepping, Alt, der Tenor Daniel Schmid, der sowohl den Evangelisten-Part als auch die Arien gestaltet, und Christian Dahm, zuständig für die Worte Jesus Jesu und Leonhard Geiger für die Bass-Arien und die kleinen Nebenrollen. Instrumentaler Partner ist das Collegium Musicum Speyer.
Die Matthäus Passion ist mit zwei Chören nebst zwei Orchestern, zusätzlich einem Kinderchor für den großen Eingangssatz schon besetzungstechnisch eine Herausforderung. In der Speyerer Kantorei hatte Kantor Sattelberger bereits nach der Sommerpause 2023 mit der „Verankerung begonnen“, immer mal kurze Probeeinheiten zwischen das laufende Programm geschoben. Sehr viel Registerproben sorgten für sattelfesten Notentext, und immer war auch der exegetische Hintergrund Gegenstand im Probenverlauf. „Schließlich ist das eine Kirchenoper von höchster Dramatik, da passiert Ungeheuerliches und Bach hat es musikalisch inszeniert wie einen gehaltvollen, an Schichten reichen Krimi.“
„Zahlensymbolik, das handelnde Personal, die emotionale Ebene, die Nähe am Menschen, die Macht der Massen – das alles drängt gerade in der Matthäus-Passion so unmittelbar ins Licht – dem habe ich versucht, Präsenz zu verschaffen während des Singens; das soll ja schließlich als Botschaft transportiert, möglichst unmittelbar vermittelt werden.“ Der permanente Rollentausch, den gerade der Chor zu bewältigen hat - mal aufgepeitschte Volksmasse, mal Kriegsknechte, Jünger, Hohepriester und Älteste, dann schließlich der emotionale Gegenentwurf, die kommentierenden, kontemplativen Choräle -, das brauche besondere Pflege. „Sonst wird das nicht glaubwürdig.“ Tickets gibt es beim Capella Verlag sowie bei Reservix.
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