Klangexperiment
MONOCHORDS & POLYTONES verzaubern die Brilliant Spaces
Ein Abend voller klanglicher Entdeckungen und musikalischer Begegnungen im Seminar- und Kulturhaus Brilliant Spaces in Speyer begeisterte am 23. März 2024 die Gäste. Isabel Eichenlaub und Bernhard Sperrfechter, beide bekannt für ihren experimentierfreudigen und innovativen Umgang mit Musik, entführten ihr Publikum in die Welt der "MONOCHORDS UND POLYTONES". Ein einzigartiges Konzert, das das Klangspektrum von Cello, Campanula, Monochords und Gitarre auf neue Weise erlebbar machte. In entspannter Club-Lounge-Atmosphäre, umrahmt von Getränken und Snacks, bot das Seminar- und Kulturhaus Brilliant Spaces Haus Trinitatis den idealen Rahmen für diesen jazzig freien, lebendigen Dialog der Instrumente: Von der Erkundung archaischer Klänge bis zu modernen Interpretationen, von tiefgründigen Soloperformances bis zu dynamischen Ensemblestücken - erhielt auch die Stille eine eigene Stimme.
Das Programm verband Impulse aus der Klassik mit Jazz, Blues, Gypsy Style und Bossa Nova. Von Django Reinhardts „Minor Swing“ als klassischem Gypsy-Jazz-Titel, der mit seiner Lebendigkeit und Improvisation einen energiegeladenen Auftakt bot, bis zu Louis Bonfas „Black Orpheus“: ein berühmtes Stück, das oft mit dem gleichnamigen Film in Verbindung gebracht wird. Es verkörpert die Melancholie und den Reichtum der brasilianischen Musik und bot den Musikern durch sein offenes Intro Raum für kreative Interpretationen. Bernhard Sperrfechter nahm das Publikum mit seiner Eigenkomposition „Traveling The Blues“ mit auf eine Reise durch die Geschichte des Blues, von seinen Wurzeln bis hin zu modernen Interpretationen, und zeigte dabei seine virtuose Gitarrenarbeit. Auch Isabell Eichenlaub begeisterte mit ihrer musikalischen Erzählung am Solo-Cello. „Sintflut“: Dieses Stück lässt intensive Emotionen ausdrucksstark auf dem Cello erklingen. Mit „Blue in Green“ von Miles Davis lassen die beiden Musiker dann gemeinsam ein Meisterwerk aus dem legendären Album „Kind of Blue“ erklingen, das die Tiefe und Zerbrechlichkeit des Jazz auslotet - besonders durch die lyrische Langsamkeit und emotionale Tiefe der Interpretation. Bei „Die Königin erwacht“ von Isabel Eichenlaub zieht das groovige Ostinato das Publikum unwiderstehlich in seinen Bann. Es zeigt ein starkes rhythmisches Fundament und eine eingängige Melodieführung. Es folgt der „Regentanz“ von Isabel Eichenlaub: Lebendig und wild versprach dieses Stück eine energetische und mitreißende Darbietung, die die Zuhörer auf eine musikalische Reise mitnimmt. Am Abend selbst entsteht mit „Der Atem der Zeit“ eine spontane Komposition, die mit zwei Monochords, Campanula und Gitarre faszinierende Klangräume erkundet - ein einzigartiges Klangerlebnis. „Wave“, ein Klassiker des Bossa Nova, der dank Antônio Carlos Jobim die südamerikanische Leichtigkeit und melodische Schönheit einfängt, zeigt, wie das Duo die subtilen Nuancen und die rhythmische Eleganz des Stücks perfekt zum Schwingen bringt. Der Abend endet mit „Guten Abend, Gute Nacht“ - innovativ interpretiert, überrascht und berührt durch seine unerwartete Ausführung.
Das Programm zeigte eine beachtliche Bandbreite von tiefgründigen Solostücken bis hin zu komplexen Arrangements und bot eine reiche Palette an Klangerlebnissen. So gingen die Gäste erfüllt von klingenden Erinnerungen, dankbar diesen außergewöhnlichen musikalischen Dialog live erlebt zu haben, und mit Vorfreude auf das nächste Jazzkonzert in den Brilliant Spaces Haus Trinitatis am 27.04.2024 um 20:00 Uhr.
Autor:Maike Beth aus Speyer |
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