Halte.Punkt.Maria im Dom
Musikalische Maiandachten am frühen Samstagabend
Speyer. Der Mai gilt als „Marienmonat“ und ist in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter gewidmet. Im Dom finden aus diesem Anlass jeden Samstag um 18 Uhr Maiandachten unter dem Titel „Halte.Punkt.Maria“ statt. Die etwa halbstündigen Wortgottesdienste, die alle in besonderer Form von der Dommusik gestaltet werden, sollen Anlass für ein kurzes, hoffnungsvolles Innehalten bieten. Damit wird die bestehende „Halte.Punkt“-Reihe fortgesetzt, die im Advent gestartet ist und seither Woche für Woche Menschen in den Dom zieht. Informationen und die Möglichkeit zur Voranmeldung finden Interessierte auf der Homepage des Doms.
Die Marienandachten beginnen am 1. Mai mit Vertonungen des Magnifikats. Dieser Lobgesang Mariens, benannt nach den lateinischen Eingangsworten „Magnificat anima mea Dominum“ („Meine Seele preist den Herrn“), geht auf einen Text im Lukas-Evangelium zurück. Maria dankt darin Gott dafür, dass er sich ihr und damit allen Geringen und Machtlosen zuwendet, um sie aufzurichten, dagegen die Mächtigen, Reichen und Hochmütigen von ihren Thronen stürzt. Das Magnifikat hat seinen festen Platz in der Liturgie und wurde auch von vielen protestantischen Komponisten vertont, darunter Hans Leo Hassler und Dieterich Buxtehude, deren Werke zum Auftakt der Maiandachten im Dom erklingen. Es musizieren Annemarie Pfahler (Sopran), Barbara Hefele und Pia Grutschus (beide Barockvioline), Robert Sagasser (Gambe), Markus Melchiori (Truhenorgel) und Christoph Keggenhoff (Orgel).
Am 8. Mai erklingen gregorianische Choräle zusammen mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach und Max Reger. Marianische Antiphonen sind an die Gottesmutter gerichtete Gesänge, die auf den lateinischen Bibeltexten basieren und schon seit sehr langer Zeit Teil der christlichen Liturgie sind. Unter der Leitung von Christine Pfeifer singt die Schola Vox Puellarum. Die Stücke an der Orgel werden gespielt von Adrian Brech.
Musik der Komponisten Josef Gabriel Rheinberger und Marcel Duprè erklingt bei der Andacht am 15. Mai. Es singt der Barriton Michael Marz. Domkantor Joachim Weller spielt an der Orgel Magnifikat Versetten, das sind kurze Orgelstücke, welche zwischen den gesungenen Sätzen erklingen.
Die Frauenschola Musica in Spira gestaltet, unter der Leitung von Monica Keggenhoff, die Andacht am 22. Mai. Musik quer durch die Jahrhunderte, von Hildegard von Bingen bis zu Antonín Dvořák und traditionelle marianische Gesänge bilden den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes. Die Orgel spielt der zweite Domorganist Christoph Keggenhoff.
Den Abschluss der Reihe „Halte.Punkt.Maria“ bildet die Andacht am 29. Mai. Es erklingen Venezianische Marienmotetten für Alt und Basso continuo von Claudio Monteverdi, Giovanni Rovetta, Bartolomeo Barbarino, Alessandro Grandi. Altus Matthias Lucht und Domorganist Markus Eichenlaub musizieren gemeinsam.
Marienmonat Mai
Schon im frühen Christentum wurde der Mutter Jesu eine besondere Verehrung zuteil, weil sie im Besonderen die menschliche Seite des Glaubens verkörperte. Etwa seit dem 17. Jahrhundert wird in der katholischen Kirche den ganzen Mai über Maria täglich besonders verehrt. Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings verstanden. Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem Aufblühen der Natur in dieser Zeit. Maria gilt in der katholischen Spiritualität als „die erste und schönste Blüte der Erlösung“, weshalb sie häufig mit zahlreichen Blumen dargestellt ist.
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