Einsatz-Bilanz der Silvesternacht in Speyer
Feuerwehr Speyer. Wie der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann mitteilt, war die Silvesternacht eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht - ein Einsatz in den frühen Morgenstunden des 1. Januar hatte dennoch größere Herausforderungen.
In seinem Pressebericht informiert er, dass kurz nach 21 Uhr ein Müllbrand auf dem Berliner Platz gemeldet wurde. Reste von Feuerwerk hatten dort auf einer Parkbank gebrannt. Durch uns musste nur noch nachkontrolliert werden.
Zwischen 00:30 Uhr und 02:00 Uhr wurde die Feuerwehr viermal angefordert. Abgesehen von einem gemeldeten Vegetationsbrand an der Spaldinger Straße, der weder von der Feuerwehr noch der Polizei aufgefunden werden konnte, handelte es sich stets um brennende Reste von Feuerwerksbatterien. Weitere kleine Müllbrände entlang der Straßen, an denen die Löschfahrzeuge zufällig vorbei kamen, wurden ebenfalls gelöscht. Bemerkenswert war nur, dass Unbekannte Reste von Feuerwerk auf dem Domplatz zu einem größeren Haufen zusammengetragen hatten, der ebenfalls brannte. Aber auch dieses „Lagerfeuer“ konnte schnell abgelöscht werden.
Kurz nach fünf Uhr morgens wurden Feuerwehr und Schnelleinsatzgruppen jedoch noch zu einem Dachstuhlbrand eines Doppelhauses in die Heimstättenstraße alarmiert. Zum Zeitpunkt des Notrufs befand sich eine vierköpfige Familie in dem Objekt. Diese waren kurz zuvor durch einen Rauchmelder im Dachgeschoss geweckt worden. Dieser Rauchmelder hat ganze Arbeitet geleistet und vielleicht sogar Leben gerettet!
Bei einem ersten Selbstlöschversuch wurde der Familienvater leicht verletzt und durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Die übrige Familie konnte sich unverletzt in Sicherheit bringen und kam bei Nachbarn unter, was auch für die Bewohnerin der anderen Doppelhaushälfte galt.
Der gemeldete Dachstuhlbrand entpuppte sich unterdessen als Vollbrand einer holzverkleideten Dachterrasse, der drohte auf das Dach überzugreifen. Flammen hatten bereits die Terrassentür und ein Fenster zum Zerbersten gebracht. Der dadurch eindringende Rauch hatte dann wie bereits zuvor beschrieben den Melder im Haus ausgelöst. Das Feuer wurde von Atemschutztrupps über den Treppenraum des Gebäudes, sowie über zwei Drehleitern bekämpft. Die Feuerwehr löschte aber nicht nur den Brand, sondern kümmerte sich auch um die Vermeidung von Löschwasserschäden im angrenzenden Wohnbereich. Außerdem wurde zur Sicherstellung der Einsatzstellenhygiene ein beheiztes Zelt aufgestellt, in dem sich mit Brandruß kontaminierte Atemschutztrupps umziehen konnten. Außerdem wurden Eisflächen auf der Straße, die durch Löschwasser entstanden waren, mit Salz abgestreut.
Die Schnelleinsatzgruppen betreuten die betroffenen Bewohner, stellten mit einem Rettungswagen die medizinische Absicherung der Einsatzkräfte sicher und unterstützten bei der Logistik. Dazu gehörte unter anderem auch das Verpflegen der Helfenden mit heißem Kaffee, was bei den eisigen Minustemperaturen besonders wichtig war.
Insgesamt war der Brand- und Katastrophenschutz Speyer mit 43 Kräften und 16 Fahrzeugen rund sieben Stunden im Einsatz.
Das THW Speyer wurde ebenfalls mit hinzugezogen. Unterstützt durch eine Drehleiter kümmerten sich die Helferinnen und Helfer nach den Löscharbeiten um das Verschließen offener Dachflächen und Fassaden, sowie die Eigentumssicherung.
Vor Ort befanden sich außerdem die Stadtwerke Speyer, die aber nicht nennenswert eingreifen mussten. Zur Brandursachenermittlung wurde durch die Polizeiinspektion Speyer auch die Kriminalpolizei angefordert, die noch am heutigen Tag ihre Untersuchung durchführen möchte. [gib/red]
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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