Historisches Museum der Pfalz
225.000 Euro für coronabedingte Investitionen
Speyer. Das Historische Museum der Pfalz erhält eine Unterstützung von rund 225.000 Euro aus dem Programmteil „Neustart“ der rheinland-pfälzischen Landesregierung für die Umsetzung der durch dieCorona-Pandemie nötigen Hygiene- und Schutzauflagen.
Staatssekretär Denis Alt überbrachte diepositive Nachricht persönlich und traf Museumsdirektor Alexander Schubert und den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung des Historischen Museums der Pfalz, Oberbürgermeister a.D. Werner Schineller, in Speyer. Fast ein halbes Jahr hatte das Haus aufgrund der Pandemie geschlossen und wird am Samstag, 5. September, nach umfangreichen Umstrukturierungen wieder eröffnen.
Museumsdirektor Alexander Schubert zeigte sich dankbar für die umfassende Förderung seitens desLandes: „Für unser Museum bedeuteten die letzten sechs Monate eine große Härteprüfung. Wir mussten im März das Haus mit den beiden extrem erfolgreichen Sonderausstellungen ‚Medicus‘ und ‚Der Grüffelo‘ schließen und auf Grund fehlender Einnahmen Kurzarbeit anmelden. Dank der finanziellen Unterstützung durch das Kulturministerium ist nun die Wiedereröffnung möglichgeworden“.
„Das Historische Museum der Pfalz steht für interessante Themen, die mit hervorragendenAusstellungskonzepten umgesetzt werden. Dem Museum und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt es immer wieder, Menschen für Museen zu begeistern. Hier werden Geschichte und Geschichten für Jung und Alt mitreißend vermittelt. Aufgrund der coronabedingten Schließung waren Besuchermagneten wie etwa die ‚Medicus‘- und die ‚Grüffelo‘-Ausstellung seit März nicht mehr für das Publikum zugänglich. Umso mehr freut es mich, dass wir mit unserem Landesprogramm, zu dem auch ‚Neustart‘ gehört, genau an diesem Punkt ansetzen und Museen bei der Wiederaufnahme ihres Ausstellungsbetriebes unterstützen. Die Förderung von rund 225.000 Euro ermöglicht einen
sicheren Museumsbesuch unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Es freut mich, dass nach vielen Monaten des Stillstands im Museum wieder Leben eingekehrt ist und Kultur wieder erlebbar wird“, so Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur.
Mit dem Programmteil „Neustart“ des Landesprogramms „Im Fokus – 6 Punkte für die Kultur“ sollenKultureinrichtungen bei der Wiederaufnahme ihres Betriebs in der Corona-Pandemie unterstützt werden. Die Maßnahme richtet sich an Einrichtungen sowie Projektpartnerinnen und Projektpartner, die 2020 bereits eine Landesförderung beantragt oder erhalten haben.
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung des Historischen Museums der Pfalz, Oberbürgermeister a.D.Werner Schineller hob die langjährige Erfolgsgeschichte des Museums seit Gründung der Stiftung im Jahr 1985 hervor: „‚Medicus‘ ist Ausstellung Nummer 132 und ‚Grüffelo‘ Ausstellung Nummer 133. Ich bin froh, dass diese bemerkenswerte Entwicklung nicht zuletzt dank der Unterstützung des Mitstifters, des Landes Rheinland-Pfalz, nun weitergeführt werden kann und wir hoffentlich bald auch bei Ausstellung Nummer 134 ‚Rendezvous. Frankreichs Militär in der Pfalz. 1945-1999‘ wieder viele Besucher begrüßen können.“
Bis die große kulturhistorische Schau „Medicus – Die Macht des Wissens“ wieder zu sehen ist, wirdhinter den Kulissen ein umfangreiches Sicherheitskonzept umgesetzt, das sowohl Besucher wie Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen soll. Gleichzeitig erweitert das Kuratorenteam die Ausstellung um elf Stationen, die einen Bogen zwischen der Historie und dem aktuellen Zeitgeschehen schlagen.
Die Museumsbesucher werden künftig mithilfe einer neu geschaffenen Wegeleitung durch das Hausgeführt. Sie funktioniert nach dem Einbahnstraßenprinzip mit einem getrenntem Museumseingang und -ausgang, einer EDV-gestützten Besucherzählung, Abstandshaltern vor Kassen, Aufzügen und Sanitätsräumen. Gleichzeitig gilt eine Einlass- und Personenbegrenzung, die sich nach den aktuellsten Verordnungen richtet. Die Besucher müssen sich darauf einstellen, während ihres Museumsbesuchs bis auf weiteres einen Mund- und Nasenschutz zu tragen und den Mindestabstand zu anderen Besuchern einzuhalten.
Damit die Besucher das Museum möglichst kontaktlos durchlaufen können,werden der Audioguide und die Medienanwendungen in der Ausstellung über WLAN mit dem eigenen Smartphone und dem eigenen mitgebrachten Kopfhörer abrufbar gemacht. Auch beim Kauf der Eintrittskarten empfiehlt das Museum die kontaktlose Variante über den Museumsonlineshop unter www.tickets.museum.speyer.de. Gleichzeitig können so Warteschlagen an der Museumskasse vermieden oder verkürzt werden. Da sich die gültigen Einlass- und Hygieneregeln kurzfristig ändernkönnen, verweist das Haus auf seine Homepage als aktuelle Informationsquelle vor dem Ausstellungsbesuch.
„Die Medicus-Ausstellung thematisierte bereits vor ihrer Corona-Zwangspause, dassAtemschutzmasken, Luftreinigung, Abstandsgebote und Quarantäneregeln keine Erfindungen der Neuzeit sind – sondern schon vor hunderten von Jahren Ansteckungen vorbeugen sollten – jetzt lag es nahe, diese Querbezüge zur aktuellen Situation für die Wiedereröffnung der Ausstellung auszubauen“, erklärte Museumsdirektor Schubert und führte aus: „Während der Sommermonate haben wir den Rundgang um ‚Corona-Stationen‘ erweitert, die sich auf unterschiedlichsten Ebenendem Thema ‚Pandemie‘ nähern.“
Gezeigt werden Exponate aus der jüngsten Vergangenheit, darunter der Mundschutz von Noah Gordon, dem Autor des in der Ausstellung zitierten Bestsellerromans „Der Medicus“.Aktuelle Informationen zur Wiedereröffnung des Historischen Museums der Pfalz finden sich auf der Museumshomepage unter www.museum.speyer.de
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