Verleihung des Ruländer- und Grauburgunder-Preises
Der Grauburgunder ist ein Ruländer ist ein Speyerer
Speyer. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler, und der Präsident der Ruländer Akademie, Helmut Peter Koch, verleihen am Montag, 19. August, um 16 Uhr im Historischen Ratssaal den Ruländer- und Grauburgunder-Preis.
Die Ruländer Akademie veranstaltet jährlich einen Ruländer Wettbewerb, der pfälzischen Weinen der Ruländerrebe gewidmet ist und mit der Vergabe von zwei Preisen endet. Beim 29. Wettbewerb wurden im Juni Weine des Jahrgangs 2018 blind verkostet, und zwar lieblich bis süß ausgebaute „Ruländer“, sowie trocken ausgebaute Weine der Ruländerrebe, die mit den Bezeichnungen „Grauburgunder“ oder „Grauer Burgunder“ vermarktet werden.
Rund 25 Weingüter aus der Pfalz nahmen am Wettbewerb teil, sie stellten an: 26 trocken ausgebaute Weine, vermarktet als „Grauburgunder“ oder „Grauer Burgunder“ sowie sieben lieblich bis süß ausgebaute „Ruländer“. In einer verdeckten, zweiteiligen Weinprobe wählten die Teilnehmer die Weine aus, die ihnen am besten mundeten.
Die Auswertung der abgegebenen Stimmen führte zu folgenden Preisträgern: Der Ruländer-Preis 2019 geht ans Weingut Joachim Becker in Schweigen-Rechtenbach für seine 2018er Ruländer Spätlese. Der Grauburgunder-Preis 2019 wird dem Weingut Muffang in Venningen verliehen - und zwar für den 2018er Grauburgunder, QbA, Pfalz.
Speyer ist die Heimat der Ruländerrebe und des Ruländerweines ist Speyer. Der einst hier wohnende Kaufmann Johann Seeger Ruland entdeckte vor über 300 Jahren in seinem 1709 neu erworbenen Garten zwei Stöcke einer ihm unbekannten Rebsorte. Der aus ihren Trauben gewonnene Wein mundete ihm und anderen Zeitgenossen so sehr, dass er mit der zunächst „Speyerer“ und später nach ihm benannten Rebe („Ruländer“) einen schwunghaften Handel treiben konnte. Von Speyer aus „wanderte“ die Ruländerrebe in nahezu alle deutsche Weinbaugebiete.
Diese Beziehung zwischen Ruland und Speyer war der Anlass für die Gründung der Ruländer Akademie 1982 e. V. Die Akademie bedauert, dass viele Winzer den Namen „Ruländer“ markttaktischen Erwägungen opfern und den Wein zunehmend als „Grauburgunder“ bzw. „Grauer Burgunder“ vermarkten. Die Akademie wirbt für den Namen „Ruländer“. Da sie sich jedoch den Gesetzen des Marktes nicht verschließen kann, akzeptiert sie die vorgenannten Bezeichnungen, die auf ein heimisches Produkt der Ruländerrebe hinweisen.
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