Tag des offenen Denkmals am Dom zu Speyer
Der Ölberg steht im Fokus
Speyer. Der Dombauverein Speyer, der traditionell den Denkmaltag am Dom zu Speyer ausrichtet, bietet auch in diesem Jahr ein besonderes Programm vor Ort an, um den Besucherinnen und Besuchern neue und womöglich noch unbekannte Seiten des Doms zu zeigen. Dieses Mal steht der Ölberg im südlichen Domgarten im Mittelpunkt.
Am Sonntag, 12. September, um 13, 14 und 15 Uhr wird der Kunsthistoriker Dr. Hanns Hubach in einem Vortrag dieses Bauwerk und die von ihm in seiner ursprünglich künstlerischen und liturgischen Inszenierung ausgehenden „performativ-theatralischen“ Reizen vorstellen. Tickets für eine Teilnahme und den Besuch der Ölberg-Kapelle sind vor Ort über den Informationsstand des Dombauvereins erhältlich. Von 13 bis 16 Uhr informiert der Verein zudem über seine Arbeit. Aus Anlass des Denkmaltages wird von der lokalen Biermanufaktur Black Stork das „Kaiser Konrad“ Bier in einer besonderen Edition angeboten. Der Speyerer Künstler Johannes Doerr hat hierfür eigens kleine Aquarelle gestaltet. Mit dem Verkaufserlös wird der Erhalt des Doms unterstützt.
Der Ölberg
Im südlichen Domgarten liegt der Ölberg, eine steinerne Figurengruppe, die das biblische Geschehen in der Nacht der Festnahme Jesu darstellt. Ursprünglich war der Ölberg im Zentrum des Kreuzgangs durch Nikolaus Elser und Hans Seyfer in den Jahren 1505 bis 1512 errichtet worden. 1689 und 1793 bis 1794 haben die französischen Soldaten und die französischen Revolutionäre den Ölberg schwer beschädigt.
Die alten Figuren sind ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch Arbeiten von Gottfried Renn ersetzt worden. Vor seiner Zerstörung wurde der Ölberg viel bewundert; auch Martin Luther erwähnte ihn anerkennend. Kaum jemand weiß, dass sich im Innern des Ölbergergs eine kleine Kapelle verbirgt. Diese ist sehr schlicht und ohne Ausstattung. Durch unverglaste Gitteröffnungen werden Blätter und Staub hinein geweht. Der sechseckige Raum ist von einem einfachen gotischen Kreuzgratgewölbe überwölbt. Geweiht ist die Kapelle dem heiligen Michael.
Der Tag des offenen Denkmals
Der Tag des offenen Denkmals findet alljährlich am zweiten Sonntag im September statt und ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals in der Bundesrepublik Deutschland. Um einen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu leisten und eine Gefährdung der Besucher auszuschließen, ruft die Stiftung in diesem Jahr dazu auf, die Denkmäler digital zu präsentieren. Das Motto des Denkmaltages 2021 lautet „Schein & Sein – in Geschichte“.
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