Diakonissen Speyer: Ehemalige Oberin Elfriede Brassat gestorben
Speyer. Nur wenige Wochen nach der Lob- und Dankandacht anlässlich ihres 91. Geburtstages ist Oberin i. R. Diakonisse Elfriede Brassat am 27. Juli im Speyerer Mutterhaus gestorben. Am Donnerstag, 1. August, um 8.30 Uhr laden die Diakonissen Speyer zur Trauerfeier in die Mutterhauskapelle ein. Die Beisetzung findet anschließend um 10 Uhr auf dem Friedhof in Speyer statt.
Sr. Elfriede, die zeitlebens „die hohe Kultur des Helfens gelebt hat“, so Vorstandsvorsitzende Oberin Sr. Isa-belle Wien, wurde 1965 als Diakonisse eingesegnet. Von 1997 bis 2004 war sie als Oberin im Vorstand der Diakonissen Speyer wesentlich an der Entwicklung des diakonischen Unternehmens beteiligt. „Sr. Elfriede war eine pragmatische und zupackende Oberin“, charakterisiert Wien ihre Vorgängerin im Amt.
Als Oberin begleitete sie die Zusammenführung der beiden Mutterhäuser der Diakonissen in Speyer und in Mannheim. In ihre Amtszeit fielen unter anderem die Übernahme des städtischen Seniorenzentrums Bürgerhospital durch die Diakonissen Speyer sowie die Fusion des Diakonissen- mit dem Stiftungskrankenhaus. Beides unterstützte sie tatkräftig. Eine besondere Entwicklung trieb Sr. Elfriede im Hauptausschuss des Diakonischen Werkes der Pfalz wesentlich voran: Die Gründung der Service Gesellschaft der Diakonissen Speyer und deren Etablierung im Gesamtwerk war entscheidend ihr Verdienst. „Klar, bodenständig und in keiner Weise bereit, sich verbiegen zu lassen, packte Sr. Elfriede stets neue Herausforderungen an“, betont Wien.
Der Transformationsprozess der Diakonischen Gemeinschaft 2017 hin zu einem Amt der Diakonissen neuer Form war ihr ein Herzensanliegen. Mit ihrem Stimmrecht im Rat der Diakonischen Gemeinschaft hat sie diesen Prozess entscheidend unterstützt und begleitet.
Geboren 1933 in Tilsit in Ostpreußen, floh die damals Elfjährige mit ihrer Mutter und zwei Schwestern zunächst nach Schleswig-Holstein, bevor sie 1951 in die Pfalz kam. Im Konfirmationsunterricht bereits auf das Diakonissenwesen aufmerksam geworden, absolvierte Sr. Elfriede zunächst in Speyer ihre Ausbildung als Krankenschwester, danach besuchte sie die Schwesternhochschule in Berlin. 1965 wurde sie, die zunächst als Diakonische Schwester eingetreten war, als Diakonisse eingesegnet.
In den nächsten Jahren war Sr. Elfriede vor allem als Internats- und Lehrkraft tätig, zunächst in der Pflegevorschule in Bad Bergzabern, ab 1971 unterrichtete sie an der Pflegeschule in Speyer. 1972 wurde Sr. Elfriede Pflegedienstleiterin im Speyerer Diakonissenkrankenhaus. In der Schule wie in der Klinik wurde sie als streng, aber gerecht wahrgenommen und wertgeschätzt.
Als sie 1997 die Nachfolge von Sr. Ilse Wendel als Oberin antrat, gehörten der Umbau des Mutterhauses und die Unterbringung einer zunehmenden Zahl an Schwestern im Feierabend zu ihren ersten Aufgaben. Es galt Übergänge zu schaffen für 21 Schwestern, die aus dem Mannheimer in das Speyerer Mutterhaus übersiedeln sollten. Neben den genannten Übernahmen und Fusionen war Sr. Elfriede als Oberin an der Gründung neuer Einrichtungen wie zum Beispiel der Maudacher Werkstatt beteiligt.
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