Kiwanis Club Speyer tut Gutes
Finanzielle Hilfe für das Frauenhaus
Speyer. Mit dem Verkauf eines Adventskalenders unterstützt der Kiwanis Club Speyer jedes Jahr soziale Einrichtungen in der Region. Auch die Erlöse aus 2019 - insgesamt 7.000 Euro - konnten nun, aufgrund der Corona-Pandemie leider etwas verspätet - an die glücklichen Empfänger übergeben werden.
3.500 Euro der Spende gehen an das Spielhaus Sara Lehmann in Speyer. Das ist die städtische Spiel- und Lernstube im Wohngebiet "Zum Schlangenwühl" in Speyer-Ost. Hier leben von Obdachlosigkeit bedrohte Familien sowie Asylbewerber unterschiedlicher Nationalität, Kultur und Religion, hier ist das Haus eine Anlaufstelle für die Kinder- und Jugendlichen aus dem Stadtteil - sei es zur Freizeitgestaltung oder für Hilfe bei schulischen und familiären Problemen.
Das Frauenhaus in Speyer platzt aus allen Nähten
Weitere 3.500 Euro gehen an das Frauenhaus Speyer, diese Spende nahm Silvia Bürger, die Leiterin der Einrichtung am Dienstag, 8. September, dankend entgegen. "Wir können das Geld wirklich gut gebrauchen", sagt sie. "Denn es fehlt an allen Ecken und Enden." Vieles in ihrer Arbeit sei durch Corona schwieriger geworden und natürlich hätten nach dem Lockdown und der verordneten häuslichen Isolation auch die Hilfsanfragen zugenommen. "Die Frauen konnten während der Isolation ja nicht handeln, standen quasi unter Dauerbewachung und es war erstmal keine Hilfe möglich", berichtet sie. "Nun ist es einfach so, dass sich viele Frauen ob dieser anhaltenden Ausnahmesituation akut in Not befinden. Und wir helfen, wo wir können", so Bürger weiter. Tatsache sei aber auch, dass das Speyerer Frauenhaus mit seinen fünf Zimmern viel zu klein und quasi dauerbelegt sei - und das nicht erst seit Corona. "Derzeit haben wir dort fünf Frauen und acht Kinder - im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren - aufgenommen, die alle Schlimmes erlebt haben. Man kann sich vorstellen, dass die Situation im Haus da nicht immer einfach ist, wenn es keinerlei Rückzugsorte gibt und man mit seinen Kindern zusammen auf 14 Quadratmetern lebt."
Es komme leider auch immer wieder vor, dass Frauen aus Speyer wegziehen müssen, weil man ihnen hier keine Perspektive bieten könne, das sei dann besonders für die Kinder immer schwer, die traumatisiert ob des Erlebten, dann auch noch Schule oder Kita wechseln müssen und ihren Freundeskreis verlieren.
Spende soll helfen, wenn es am Nötigsten fehlt
Probleme gebe es wegen Corona aber auch in der ambulanten Beratung. Die sei zwar mittlerweile auch wieder persönlich möglich. "Aber viele Frauen trauen sich das noch nicht und dann müssen wir telefonisch helfen, was immer dann schwierig ist, wenn die Betroffenen kein oder nur wenig Deutsch können und eigentlich einen Dolmetscher benötigen", berichtet Silvia Bürger.
Die Spende soll da eingesetzt werden, wo schnelle Hilfe nötig ist. "Die Frauen und Kinder kommen ja ganz häufig mit Nichts zu uns. Da kann es schon mal sein, dass wir mit dem Nötigsten wie Windeln, Schulsachen oder auch Kleidung aushelfen müssen", berichtet Silvia Bürger. Auch für pädagogische Maßnahmen wie Nachhilfe und individuelle Fördermaßnahmen soll das Geld verwendet werden oder für die Freizeitgestaltung - etwa für einen Museumsbesuch.
Ursula Schwager-Mühleisen, die Präsidentin des Kiwanis Club Speyer, freut sich, dass der Verein mit Unterstützung der Bürger, die den Adventskalender jedes Jahr erwerben, so viel Gutes tun kann. "Wir haben unseren Fokus dabei auf Projekte in der Region und ganz besonders auf die Kinder und Jugendlichen in und um Speyer gelegt", betont sie.
Info:Frauen in Notsituationen finden hier schnelle Hilfe - Frauen-Notruf Speyer: 06232 28835
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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