Kinder helfen bei der Inventur im Sea Life Speyer
"Fische zählen ist gar nicht so einfach, da schwimmt und wuselt alles durcheinander"
Speyer. Nicht nur Baumärkte und Lebensmittelgeschäfte müssen regelmäßig eine Inventur durchführen, auch das Sea Life in Speyer zählt regelmäßig seine "Bewohner". "Wie viele es ganz genau sind, kann man eigentlich gar nicht sagen", weiß Arndt Hadamek, Displays Curator im Sea Life. Obwohl wir regelmäßig - täglich, monatlich und eben einmal zum Jahresanfang bei der großen Inventur - durchzählen, haben wir bei vielen Arten nur Schätz- und Mittelwerte", sagt der Experte und verrät die Tricks der Profis: "Bei den Schwarmtieren wird mit Fotos gearbeitet, sonst wäre das Zählen schlichtweg unmöglich."
Am Mittwoch wurde das Team des Sea Life Speyer bei der alljährlichen Fischinventur tatkräftig von 40 Kindern aus dem Wiesbadener Ferienprogramm „wi&you- Schöne Ferien“ und der „Aquarium-AG“ der Carl-Zuckmayer-Realschule Plus und Fachoberschule Nierstein unterstützt. Aber auch viele andere Besucher erklärten sich spontan zur Mitarbeit bereit und bekamen an der Kasse Stift und Zählzettel in die Hand gedrückt. Noch bis das endgültige schwimmende Ergebnis der Inventur Ende des Monats bekannt gegeben wird, können alle Besucher fleißig mitzählen.
Denn - auch das ein Trick der Profis: Je mehr Ergebnisse, desto besser. "Dann bekommt man einen ziemlich akkuraten Mittelwert", weiß Arndt Hadamek.
Was einfach klingt, stellt häufig eine große Herausforderung dar, denn Fische halten nicht still und sind häufig nicht auseinander zu halten. Bei den Emys, den Europäischen Sumpfschildkröten, ist das Zählen noch relativ einfach. Sie tragen nämlich eine Nummer auf dem Rücken. "Weil sie später ausgewildert werden sollen, wird ihr Wachstum besonders überwacht. Zur Kontrolle, damit wir sie besser unterscheiden können, haben sie die Nummern auf dem Panzer", berichtet Camilla Hartmann, Pressesprecherin im Sea Life Speyer. "Cool, wir müssen einfach nur die höchste Nummer suchen. das geht ja schnell", freut sich Benjamin, ein Schüler aus Nierstein.
Bei den Katzenhaien wird das zählen schon schwieriger, obwohl die eigentlich die meiste Zeit "faul in der Ecke liegen". Aber da wuselt ganz schön durcheinander. Waren das jetzt 16 oder 17? Justin hat nur 15 gezählt und so ganz einig sind sich die Kinder am Ende nicht - so gibt es die ersten Unterschiede auf den Zählzetteln.
In der bunten Korallen-Welt geht es besonders turbulent zu. Was für die Besucher ein Highlight ist, ist für die Zählkinder eine echte Herausforderung. "Wie soll man da nur zählen", fragt sich Justin und geht ungläubig um das riesige Aquarium herum. "Die verstecken sich ja alle. Und die Blauen sehen alle gleich aus", verzweifelt er ein bisschen an seiner Aufgabe. "Ja, das wuselt es ganz schön und die schwimmen alle durcheinander", findet auch Lana.
Einfacher ist die Aufgabe am Ozean-Panoramafenster: Die Meeresschildkröten sind schnell gezählt. Es gibt nämlich nur eine - und "Marty", so der Name, ist ein echter Star im Sea Life Speyer.
Bis die genauen Zahlen der Inventur feststehen, dauert es noch eine Weile. Ende Januar sollen sie vorliegen. "Es sind rund 2.600 Tiere und 214 Arten", weiß Arndt Hadamek aus seinen Unterlagen. "Ein paar mehr oder weniger dürfen es schon sein, aber wenn es jetzt 10.000 wären, wäre irgendetwas schief gelaufen", schmunzelt er. Die Zahlen seien wichtig, so Hadamek. Zum einen als Kontrolle für die eigene Zucht und als Rückversicherung, das mit den Haltungsbedingungen alles stimmt. Und auch das Veterinärsamt interessiert sich für die Zahlen, denn das vergibt regelmäßig die Lizenz, ohne die das Sea Life nicht betrieben werden dürfte.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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