Neu in Speyer
Jetzt kann man auch den Innenraum des Doms am Modell ertasten
Speyer. Es sind längst nicht nur Sehbehinderte, die bewundernd vorm Speyerer Dom am Tastmodell für Blinde stehen. Auch viele Sehende verschaffen sich am Modell einen Überblick über das monumentale Gebäude. Seit heute kann man in unmittelbarer Nachbarschaft zur Dom-Info auch den Innenraum des Doms am Modell erfahren. Das Bronzemodell im Maßstab 1:100 bildet einen Schnitt durch das Kirchengebäude in etwa zehn Metern Höhe ab.
Dabei sind nicht nur der Grundriss, sondern auch das aufsteigende Mauerwerk ertastbar. Wie schon das erste Modell hat auch dieses der Künstler Egbert Broerken entworfen und gefertigt. Die Kosten für das Modell belaufen sich inklusive Sockel auf 31.000 Euro.
Finanziert wurde das Blindentastmodell von der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer mit Mitteln aus dem Sonderprogramm „Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des „Deutschen Verbandes für Archäologie e.V."
Ministerpräsident a. D. Kurt Beck, Vorsitzender des Kuratoriums der europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, und Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Stiftung, übergaben das Modell an das Domkapitel. Die Europäische Stiftung engagiert sich seit langem bei Projekten, die den Speyerer Dom auch für Menschen mit Einschränkungen erfahrbar machen. Dazu gehört die Einrichtung eines barrierefreien Portals auf der Nordseite des Doms oder auch die Finanzierung einer Treppenraupe für Rollstuhlfahrer.
Kurt Beck begrüßte insbesondere die anwesenden seheingeschränkten und blinden Menschen und bezeichnete das Modell als „wichtigen Beitrag zur Inklusion am Dom“. „Ich freue mich, dass wir mit diesem Bronzemodell zugleich auch Sehenden einen neuen, erkenntnisreichen Einblick ermöglichen können“, ergänzte Prof. Dr. Wieczorek anlässlich der Einweihung des Tastmodells.
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