Schock über verlängerte Sperrung der Rheinbrücke
"Man lässt Speyer im Regen stehen"
Speyer. Empörung und Schock in Speyer angesichts der Nachricht von der um mindestens ein Jahr längeren Sperrung der Salierbrücke. "Das ist eine sehr bittere Pille für Speyer!", sagt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Ihre Befürchtung: Einzelhandel und Unternehmen werden weitere Einbußen hinnehmen müssen.
"Die Ankündigung über die Sanierung und vollständige Sperrung der Salierbrücke im Juni 2018 hat mich bestürzt, die gestrige Nachricht über die um ein Jahr verlängerte Sperrung der Salierbrücke bis zum Frühjahr 2022 hat mich regelrecht geschockt," sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wagner. Und ergänzt: "Ich hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht."
Ein weiteres Jahr lang bedeute dies für die Pendlerströme, die täglich nach Speyer einfließen, längere Anfahrtswege und auch deutlich längere Anfahrtszeiten, so die OB. Selbst kleinere Unfälle auf den Umgehungstrecken A 61 und B9 führten regelmäßig zu Staus und chaotischen Verkehrssituationen in und rund um Speyer.
Für die Stadt selbst bedeute die Sperrung: sinkende Besucherzahlen, weniger Kunden für Einzelhandel und Gastronomie, verbunden mit jährlichen Einnahmeverlusten im siebenstelligen Bereich. Alleine bei den Parkgebühren seien die Einnahmen seit der Schließung der Brücke um einen sechsstelligen Betrag zurückgegangen. Darin sieht sie einen eindrücklichen Beweis für den Besucherrückgang in ihrer Stadt. Zu den Einnahmeverlusten kommen die zusätzlichen Kosten, die bei zwölf weiteren Monaten Sperrung für die Wochenendfahrdienste im Shuttle-Service über die Brücke auflaufen. "Wenn wir diesen in der bisherigen Form aufrechterhalten wollen", ergänzt die OB.
Schon vor Wochen habe sie das Regierungspräsidium Karlsruhe aufgefordert, in Speyer eine Informationsveranstaltung zum Stand der Sanierungsarbeiten für Handel, Unternehmen und Bürgerschaft anzubieten. Seiler: "Es kann nicht sein, dass man Speyer in dieser Form im Regen stehen lässt."
"Langfristig werden wir zwischen Ludwigshafen und Speyer eine weitere Rheinquerung benötigen", sagt Wagner. Es sei dringend darauf hinzuarbeiten, "dass die entsprechenden Planfeststellungsverfahren in einem überschaubaren Zeitpunkt abgeschlossen werden können," so Wagner abschließend.
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