Mitgliederversammlung des Speyerer Dombauvereins
Miteinander für den Dom
Speyer. Am Samstag kam der Dombauverein Speyer zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung in der Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums zusammen. Der Bedarf an Information und Austausch war offensichtlich groß, so dass noch zusätzlich Stühle gestellt werden mussten. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Rechenschaftsbericht des Vorstandes sowie ein aktueller Blick auf die Arbeit des Vereins. Vor allem das positive finanzielle Ergebnis, das zweitbeste der vergangenen zehn Jahre, gab Anlass zur Freude. Aber auch die Trauer um den im Januar verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Hissnauer hatte ihren Platz.
Begrüßt wurden die Mitglieder des Dombauvereins von dessen Vorsitzendem Prof. Dr. Gottfried Jung. Er würdige die gute Teamarbeit im Vorstand und freute sich über die hohe Wertschätzung, die der Dombauverein in der Öffentlichkeit erfahre. Grußworte entboten Weihbischof und Dompropst Otto Georgens, Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und der Vorsitzende des Vorstands der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer, Prof. Dr. Alfried Wieczorek. Alle Grußredner betonten das gute Miteinander aller Akteure zum Wohle des Doms und alle waren sich einig, dass der Dom dieses Engagement auf Grund seiner herausragenden Bedeutung als Kirche, als Ort europäische Geschichte und als architektonisches Meisterwerk mehr als verdiene.
Weihbischof Georgens nannte hier neben dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung das Domkapitel und die Dompfarrei, die sich gemeinsam darum kümmerten, "das Nötige für den Dom zu tun". Oberbürgermeisterin Seiler würdigte die „Erfolgsbilanz“ des Vereins, „der Menschen aus der Speyerer Stadtgesellschaft und darüber hinaus“ in ihrem Engagement verbinde und der darüber hinaus auch das Veranstaltungsangebot der Stadt bereichere. Als ihren Favorit in der Produktpalette des Vereins nannte sie den Plätzchenausstecher in Domform, der beim Schulbacken der Tochter das „Hightlight“ gewesen sei. Professor Wieczorek war zum ersten Mal in seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstands der Europäischen Stiftung bei der Mitgliederversammlung Dombauvereins dabei und nahm dies spontan zum Anlass, um selbst Mitglied des Dombauvereins zu werden. Er nutze die Gelegenheit, um auf die vorbereitenden Aktivitäten der Stiftung im Zusammenhang mit dem 1000-jährigen Jubiläum der Domgründung im Jahr 2030 hinzuweisen.
Die traditionelle Rückschau auf die Arbeit des Vereins begann der Vorsitzende Prof. Dr. Gottfried Jung mit einer Würdigung seines Vorgängers, des am 16. Januar verstorbenen Dr. Wolfgang Hissnauer. Dieser hatte den Verein mit einer Unterbrechung 15 Jahre lang geleitet. Jung betonte, dass der jetzige Vorstand versuche, das weiter zu führen, „was unter der Ägide Wolfgang Hissnauers aufgebaut wurde“. Der Dombauverein sei Hissnauer zu großer Dankbarkeit verpflichtet und werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Aktuell verzeichnet der Verein 2504 Mitglieder. Über die Homepage, den Newsletter und den einmal im Jahr erscheinenden „Domkurier“ wird regelmäßig mit diesen kommuniziert. Zu den beliebten und etablierten Angeboten des Vereins gehören die Wissenschaftlichen Foren, Studienfahrten und der Tag der Mitglieder. Das erfolgreiche Konzertformat „Baden schaut über den Rhein“ könne 2023 erstmals nach der Corona-Zwangspause wieder stattfinden, informierte Jung. Als neue Elemente seien 2022 eine Autorenlesung mit dem Speyerer Krimiautor Uwe Ittensohn und ein Vortragsabend mit Pater Anselm Grün hinzugekommen. Zu den finanziell erfolgreichsten Aktionen gehöre mittlerweile der Kunstmarkt im Advent.
Schatzmeister Winfried Szkutnik zeigte sich mit dem Ergebnis des vergangenen Jahres hochzufrieden. Rund 138.000 Euro Überschuss konnte der Dombauverein 2022 erzielen. Zuletzt war 2010 mehr Geld in die Kassen des Dombauvereins geflossen. Neben Mitgliedsbeiträgen waren die Produkte des Vereins, die sogenannten Dombausteine, eine wichtige Einnahmequelle. Zu den erfolgreichsten gehörten weiterhin Wein und Sekt sowie die Buchpublikationen des Vereins. Der Verkaufsschlager der vergangenen Jahre waren die Plätzchenausstecher in Domform und in Form der Salierkrone.
Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer, die keine Beanstandungen hatte, wurde der Vorstand durch die Mitgliederversammlung entlastet. Quasi als Zwischenspiel fand die Ehrung einiger langjähriger Mitglieder statt. Den Abschluss bildete der Bericht von Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl zu den Baumaßnahmen am Dom. Dieser Bericht, so betonte der Vorsitzende Jung, sei wichtig, um die Mitglieder zu informieren, was mit ihrem Geld geschehe. In der Vergangenheit waren etwa die Zimmererarbeiten am Dachstuhl der Vierung, die Notsicherung eines Bereichs an der Baunaht des Mittelschiffs oder Voruntersuchungen an den Fresken im Dom aus der Vereinskasse bezahlt worden. Der Ausblick auf kleinere Maßnahmen wie der Erneuerung der Läuteanlage aber auch des nächsten Großprojekts der Sanierung der Osttürme machte deutlich, dass die Arbeit des Dombauvereins auch in Zukunft dringend gebraucht wird.
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