Rund 580 Schüler aus 19 Schulen erlebten Kirche aus der Nähe
Schülertage des Bistums Speyers beendet

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellte sich den Fragen der Jugendlichen. | Foto:  Klaus Landry
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  • Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann stellte sich den Fragen der Jugendlichen.
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Speyer. Mit dem heutigen Tag endeten die Schülertage 2019 im Bistum Speyer. Rund 580 Jugendliche von 19 Schulen nahmen mit ihren Religionslehrern das Angebot wahr, ihre Diözese näher kennen zu lernen. 77 Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums und des Wilhelm-von Humboldt-Gymnasiums in Ludwigshafen, der Integrierten Gesamtschule Am Nanstein in Landstuhl und des Burggymnasiums Kaiserslautern waren am letzten der insgesamt sieben Schülertage in Speyer zu Gast.„Bei den Schülerinnen und Schülern kommen vor allem die verschiedenen Workshopangebote und das Gespräch mit der Bistumsleitung sehr gut an. Viele haben sich gefreut, dass sie in diesem Jahr mit dem neuen Generalvikar Andreas Sturm sprechen konnten. Auch die neuen Workshopangebote wurden gut angenommen. Das höchste Interesse haben dabei die Themen sexueller Missbrauch und Seelsorge für homosexuelle Menschen gefunden“, zieht die Initiatorin und Organisatorin Dr. Irina Kreusch von der Bischöflichen Schulabteilung in Speyer ein erstes Fazit.

Vielfältiges Informations- und Workshop-Angebot

Das Programm begann an allen sieben Tagen mit Führungen durch den Dom, auch in Bereiche, die sonst Besuchern verschlossen sind. Nach einer Gesprächsrunde mit Informationen über das Bistum allgemein und die Arbeit der Caritas konnten die Schüler jeweils zwei Workshops aus einem breitgefächerten Themenspektrum auswählen. Das Angebot reichte von einem Escape-Room im Bistumsarchiv über Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst bis zu einem Einblick in die Redaktion der Kirchenzeitung „Der Pilger“. Beten mit dem Smartphone hieß ein anderes Angebot, in dem es um die Netzgemeinde „da_zwischen“ im Bistum ging. Vorgestellt wurde außerdem das Engagement des Caritasverbandes in der Flüchtlingsunterkunft in der Engelsgasse in Speyer. Auch die Begegnung mit einem Gefängnisseelsorger, Workshops zu den Themen „Kirchen, Sekten, Konfessionen“, „sexueller Missbrauch“ und die pastoralen Angebote für homosexuelle Menschen sowie Informationen zur kirchlichen Eheschließung waren Teil des Programms.„Wir haben in den Workshops interessante Gespräche mit den Jugendlichen geführt. Wir haben Meinungen ausgetauscht und gemerkt, dass die Jugendlichen auch sehr interessiert an der Position der Kirche zum Thema Homosexualität sind“, erklärt Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge und Seelsorge für homosexuelle Menschen im Bistum Speyer. Workshop-Leiterin Kathi Nissen vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sagt: „Die Schülertage sind hilfreich um zu schauen, welchen Bedarf die Schülerinnen und Schüler vor Ort haben - und in gewissermaßen auch Werbung für unsere eigene Zukunft. Deswegen sind wir dabei.“

Offener Dialog mit Vertretern der Bistumsleitung

Den Abschluss der Schülertage bildete jeweils ein Gespräch mit der Bistumsleitung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens, Generalvikar Andreas Sturm und Domkapitular Dr. Christoph Kohl stellten sich den Fragen der Jugendlichen. „Es beeindruckt mich immer wieder, welche tiefgehenden Fragen die Jugendlichen angesprochen haben. Das ging von persönlichen Glaubensfragen bis hin zu Themen der medizinischen Ethik. Oft gestellt wurde die Frage nach der Modernität der katholischen Kirche und was der Bischof und das Bistum dazu unternehmen. Auch die Frage nach der kirchlichen Haltung zur Homosexualität und zum Amt der Frau der Kirche wurden von den Schülern, ähnlich wie in den vergangenen Jahren, erneut eingebracht“, berichtet Irina Kreusch.

„Beeindruckende und schülernahe Themenwahl“

Sven Riedler, Lehrer am Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen, ist von den Schülertagen begeistert: „Die Organisation ist ganz toll. Die Themenauswahl finde ich beeindruckend und schülernah. Ich finde es schön, unseren Schülern das Bistum aus dieser Perspektive näherzubringen. In der Schule können wir immer nur der Schule entsprechend unterrichten und hier hingegen direkt mit Experten des Bistums zusammensitzen - das ist sehr wertvoll für uns.“ Und auch Martin Loreth, Lehrer an der IGS Am Nanstein in Landstuhl, bewertet die Veranstaltung positiv: „Ich finde die Schülertage sind eine hervorragende Gelegenheit, damit unsere Schüler das Bistum als lebendige Gemeinschaft erleben und dadurch die Möglichkeit haben, Kirche auf eine andere Art und Weise zu entdecken.“ „Super spannend, informativ, tolle Idee, gute und offene Diskussionsrunden“ – so einige Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern. „Man lernt hier ziemlich viel. Vor allem wenn man keine Ahnung hat, was man nach der Schule machen soll. Von daher bekommt man durch die Schülertage eine kleine Orientierungshilfe“, sagt Adrian aus Ludwigshafen. Und auch Jens aus Landstuhl lobt die Veranstaltung: „Mir haben die Schülertage ganz gut gefallen. Es war interessant zu erfahren, welche Angebote das Bistum macht. Einige Dinge wusste ich schon vorher. Insgesamt bin ich positiv überrascht.“
In diesem Jahr hatten 15 Gymnasien, drei Integrierte Gesamtschulen und eine Berufsbildende Schule ihre Teilnahme angemeldet. Einige Schulen – wie die Berufsbildende Schule (BBS) in Landstuhl, die Integrierte Gesamtschule (IGS) Landau und das Nikolaus-von Weis-Gymnasium Speyer – waren erstmals dabei, andere Schulen haben mit verschiedenen Klassen schon mehrere Male teilgenommen. Die Maria Ward Schule Landau nahm allein mit 74 Teilnehmerinnen am gestrigen Montag an den Schülertagen teil. Begleitet wurden die Jugendlichen von 30 Lehrern. Den weitesten Weg zu den Schülertagen, die zum siebten Mal stattfanden, hatten in diesem Jahr die Schüler aus Landstuhl. ps

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