Die Kirchen und das Erbe der NS-Zeit
Sorge für die Täter – Sorge für die Opfer
Speyer. Der ehemalige pfälzische Kirchenpräsident Hans Stempel betreute im Ausland inhaftierte und verurteilte NS-Täter und setzte sich auch politisch für sie ein. Ergebnisse erster Forschungen an der Evangelischen Akademie werden in dem Band „Die Kirche und die Täter nach 1945“ am Dienstag, 18. Oktober, um 19 Uhr im Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek in Speyer vorgestellt.
Die Veranstaltung wird mit einem Grußwort der Kirchenpräsidentin der Pfalz, Dorothee Wüst, eröffnet. Die Einführung in die Neuerscheinung übernimmt die Theologin und Historikerin Prof. Dr. Katharina von Kellenbach (Evangelische Akademie zu Berlin/St. Mary`s College of Maryland).
Über den Umgang der beiden großen Kirchen mit NS-Tätern nach 1945 wird kontrovers diskutiert. An der Evangelischen Akademie der Pfalz wird das Engagement Stempels untersucht und historisch eingeordnet. Der Band „Die Kirche und die Täter nach 1945“ bietet erste Ergebnisse – und wirft neue Fragen auf: Wo verlaufen die Grenzen zwischen Seelsorge, Parteinahme und Politik? Haben sich die Kirchen um die Täter gekümmert und die Opfer vernachlässigt? Welche Rolle spielten sie bei der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit? In welchem Verhältnis stehen Vergebung, Buße, Strafe und Resozialisierung?
Der Eintritt zur Buchvorstellung ist frei. Anmeldung bei der Evangelischen Akademie der Pfalz: info@eapfalz.de
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