Aktionswoche
Speyer sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder
Speyer. Ob zu Hause oder bei der Arbeit, ob im öffentlichen Raum oder im Netz: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Kinder sind davon häufig mitbetroffen. Mit der zweiten Aktionswoche vom 20. bis zum 27. April will der Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ auf die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufmerksam machen, informieren und präventive Angebote schaffen.
„Dass Anfragen nach Beratungsangeboten und nach Präventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche in Speyer in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben, zeigt einerseits, dass es dringend mehr und besser ausgestattete Hilfsangebote braucht, und andererseits, dass wir Gewalt gegen Frauen und Kinder als ein gesamtgesellschaftliches Problem begreifen müssen“, bekräftigt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. „Mit der Unterzeichnung der Istanbul-Konvention hat sich Deutschland bereits im Jahr 2018 verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu verhindern, zu verfolgen und zu beseitigen. Obwohl ein bundesweites Gesamtkonzept bedauerlicherweise immer noch fehlt, setzt sich Speyer dafür ein, die Umsetzung der Istanbul-Konvention auf kommunaler Ebene weiter voranzutreiben.“
Mit einer groß angelegten Fahnenaktion, etwa auf der Maximilianstraße, positionieren sich die Stadt Speyer und viele weitere Institutionen mit einem deutlichen „Nein“ gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler wird die Aktionswoche am Samstag, 20. April, 11 Uhr, auf dem Geschirrplätzel offiziell eröffnen. Bis 14 Uhr werden dort Infostände der Speyerer Beratungsstellen und ein buntes Begleitprogramm angeboten. Der Soroptimist Club Speyer-Germersheim sorgt mit Kuchen und Kaffee für das leibliche Wohl.
An den darauffolgenden Tagen finden Vorträge, Workshops und eine Lesung statt, die sich mit den verschiedenen Facetten von Gewalt auseinandersetzen. Die kostenfreien Angebote richten sich an Fachpersonen und an interessierte Bürger*innen.
Am Dienstag, 23. April, 10 bis 13 Uhr, bietet die Beratungsstelle Nidro Speyer einen Fachvortrag zu Drogenkonsum und Gewalterfahrung an. Der Frauennotruf Speyer lädt für Mittwoch, 24. April, 19 bis 20.30 Uhr, zu einem Onlinevortrag unter dem Titel „Sexualisierte Gewalt im Netz“ ein. Eine Anmeldung per E-Mail an frauennotruf-speyer@t-online.de ist erwünscht.
Das Caritas-Zentrum Speyer veranstaltet am Donnerstag, 25. April, 16 bis 17.30 Uhr, einen Vortrag zur Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg. Eine Anmeldung bis zum 18. April per E-Mail an alina.wacker@caritas-speyer.de ist erforderlich. Am Freitag, 26. April, 18 bis 20 Uhr, liest Christina Clemm in der Villa Ecarius aus ihrem aktuellen Buch „Gegen Frauenhass“. Die Autorin und Juristin zeigt darin auf, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Frauen ist, und was wir verändern müssen – politisch wie privat. Die Lesung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Speyerer Frauenhauses, der Gleichstellungsstelle, der Volkshochschule und der Stadtbibliothek Speyer. Eine Anmeldung unter www.speyer.de/lesung-clemm ist erforderlich.
Die Aktionswoche endet am Samstag, 27. April, 10 bis 14 Uhr, mit einem Selbstbehauptungskurs für Frauen und Mädchen ab 14 Jahren in der Villa Ecarius, den der Frauennotruf Speyer durchführt. Interessierte können sich per E-Mail an frauennotruf-speyer@t-online.de anmelden.
Begleitet wird die Woche durch Präventionsprogramme an Schulen und Kindertagesstätten. So wird das Jufömobil am Dienstag, 23. April, ab 13 Uhr in der Ruhhecke in Speyer-Nord mit verschiedenen Angeboten vertreten sein und am Donnerstag, 25. April, ab 13 Uhr im Woogbachtal in Speyer-West.
„Miteinander leben ohne Gewalt“ heißt ein Präventionsangebot mit dem inhaltlichen Schwerpunkt auf häuslicher Gewalt für die 3. und 4. Klassen an Grundschulen. Es wird an zwei Tagen in Speyerer Grundschulen gemeinsam vom Caritas-Kinderschutzdienst und dem Frauenhaus Speyer durchgeführt.
Auch in diesem Jahr werden alle weiterführenden Speyerer Schulen in den 8. Klassen mit dem Arbeitsheft „Schule gegen Sexismus“ ausgestattet. Die Puppenbühne der Polizei führt in vier verschiedenen Kindertagesstätten ein präventives Theaterstück auf. Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten sind bei den jeweiligen Veranstalter*innen und bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Speyer erhältlich. Online ist das Programm unter www.speyer.de/antigewaltwoche abrufbar.
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