BriMel unterwegs
Speyerer Tierheim braucht dringend Unterstützung
Speyer: Am 29. November besuchte ich das Tierheim in Speyer in der Mäuseweg nachdem bekannt wurde, dass das Tierheim kurz vor dem AUS steht. In der Böhl-Iggelheimer Facebook-Gruppe fanden sich sofort nach Bekanntwerden etliche Menschen bereit zu helfen und brachten einiges hin, was Tier so braucht und auch Spenden. Danke an die Gruppe!
Ich sprach mit Tim Hauptmeier, einem der fest angestellten Tierpfleger, der hauptsächlich für Hunde im Einsatz ist. So fallen aber auch Aufgaben wie Füttern, Gassi gehen und Vermittlung in sein Ressort. Es gibt immer etwas zu tun! Denn Hunde, Katzen und Kleintiere sind hier untergebracht und sitzen jetzt unter kuscheligen Wärmelampen.
Gerade jetzt ist wieder eine Weihnachtsaktion gestartet. Und so gibt es eine Amazon-Wunschliste, die auf der Homepage www.tierheim-speyer.de immer aktualisiert wird. Beim Fressnapf und Speyer und Hockenheim hängen am Weihnachtsbaum wieder Wunschkarten. Wenn jemand andere Dinge vorbeibringt, die gerade nicht benötigt werden, schickt man sie weiter an andere Organisationen, denn man hat genug Connections, wem es zu gute kommen sollte. Beim Fressnapf in Germersheim, Speyer, Hockenheim und Schwetzingen gibt es außerdem momentan Armbänder zu kaufen, deren Erlös dann an das Tierheim zurückfließt. Die Stadt Speyer spendet den Erlös aus dem Kalenderverkauf der Foto-Mitmachaktion der Stadtverwaltung und legt zusätzlich einen Kalender mit Fotos der Tierheimtiere auf.
Die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Patrycja Schwarz berichtete, dass es Corona bedingt keine Einnahmen gebe und unter anderem der Katzenpensionsbetrieb 2020 komplett ausgefallen sei. Es kommen steigende Kosten für Personalkosten hinzu. Der Mindestlohn war höher und es wurden immer mehr Tiere gebracht. Man hofft, dass es tierliebe Menschen gibt, die einmal ein Tier von hier abholen würden. Aber wenn man zum Beispiel einen Hund möchte, muss man erstmal mindestens vier Wochen das Tier kennenlernen, denn es muss einfach passen. Man möchte vermeiden, dass das Tier dann nach zwei Wochen wieder hierher zurückkommt. Das „Tierheim Speyer“ sei ein mittelständiges Unternehmen das vom „Tierschutzverein Speyer und Umgebung e.V.“ betrieben wird. Der Verein hat das Problem den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Tierarztkosten belaufen sich auf weit über 50.000 Euro im Jahr und wenn eine spezielle Behandlung bei einem Tierarzt notwendig ist würde das nochmal zusätzliche Kosten verursachen. Dazu belaufen sich die Betriebskosten für Auto, Versicherung, Sprit, Mitarbeiter, Wasser und Strom nochmal auf ca. 20.000 Euro pro Monat. Das ist eine Menge Geld, das der Verein momentan nicht hat. Mit insgesamt 6 Angestellten, ca. 30 Katzen, 4 Hunden, 27 Kaninchen und 2 Rennmäusen kommt da einiges zusammen. Der Fressnapf in Hockenheim hat in Kooperation mit dem Tierheim Speyer eine Adoptierstube, in der momentan eine Rattengruppe, 4 Meerschweinchen und ein Hamster zuhause sind.
Als ich vor Ort war, fuhr gerade ein großer Wagen für die Grubenentleerung in den Hof, denn das Tierheim ist nicht an die Kanalisation angeschlossen. Wir zogen es in Anbetracht des gewöhnungsbedürftigen Geruchs vor, ein bisschen spazieren zu gehen und trafen auf Peter Strantz, einem ehrenamtlichen Helfer, der gerade einen riesigen Kangal-Hirtenhund namens „Balou“ Gassi führte. Der Kangal-Hirtenhund ist eine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte türkische Hunderasse.
Hier die Überweisungsdaten:
Tierschutzverein Speyer u.U.e.V.
IBAN: DE02 5479 0000 0000 1177 22 bei der Volksbank Speyer
Das Tierheim bedankt sich schon jetzt sehr herzlich und könnte eventuell getrost in die Weihnachtszeit blicken. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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