Bundesprogramm Sprach-Kitas endet
Sprache als Schlüssel zur Welt
Speyer. Je intensiver die sprachliche Kompetenz von klein auf gefördert wird, desto besser stehen die Chancen von Kindern auf einen erfolgreichen weiteren Bildungsweg und den späteren Einstieg in Berufsleben. Um Kinder darin zu stärken, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2016 das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ gestartet.
Das Diakonische Werk Pfalz hat sich von Anfang an tatkräftig an dessen Umsetzung beteiligt. Als Trägerschaft von zwei Fachberatungen mit jeweils halben Stellenanteilen hat es die beiden trägerübergreifenden Sprach-Kita-Verbünde Pirmasens-Vorderpfalz und Donnersbergkreis-Kreis Kaiserslautern-Kreis Kusel mit jeweils bis zu 14 Kitas bei dem Prozess begleitet. Nach fünfjährigem Engagement beendet das Diakonische Werk nun zum Ende des Jahres die Trägerschaft der Fachberatungen.
„Zum Abschluss haben wir der Leitung und zusätzlichen Sprach-Kita-Fachkraft jeder teilnehmenden Kita eine Teilnahmebescheinigung an dem Bundesprogramm übergeben, um ihren Einsatz und Mut, neue Wege zu gehen, gebührend zu würdigen“, sagt Sabine Jung, Vorständin des Bereichs Soziales, KiTa und Freiwilligendienste. „Das sollte eigentlich in einer Veranstaltung geschehen. Doch Corona bedingt war das leider nicht möglich. Deshalb mussten wir auf eine virtuelle Abschlussrunde ausweichen, bei der die Kitas ihre Erfahrungen im Rahmen des Bundesprogramms vorgestellt haben.“
In einem positiven Fazit habe sich gezeigt, dass sich die Einbettung sprachlicher Bildung als festes Element in der Kinderbetreuung günstig auswirkt. Und zudem ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit sei, von dem besonders fremdsprachige Kinder und Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien profitieren. „Das Bundesprogramm zielt darauf ab, die Kinder sprachlich in alltäglichen, anregungsreichen Situationen zu begleiten. Dabei liegt der Fokus nicht auf den Defiziten, sondern auf den individuellen Kompetenzen der Kinder“, so Silke Wissel vom Referat Kindertagesstätten im Diakonischen Werk. Im Sinne inklusiver Pädagogik seien auch die Zusammenarbeit mit den Eltern, die Einbeziehung der Familienkultur und die Anerkennung von Vielfalt wichtige Faktoren.
Bei der Umsetzung des Bundesprogramms werden die Sprach-Kitas durch geschulte zusätzliche Fachkräfte für sprachliche Bildung unterstützt. Sie bekleiden eine halbe Stelle, sind direkt in der Kita tätig und qualifizieren wiederum die Kita-Teams. Diese werden angeleitet, Hintergründe sprachlicher Entwicklungsverläufe zu erkennen und sprachfördernde Strategien gezielt einzusetzen. Gleichzeitig lernen sie, den eigenen Kommunikationsstil zu reflektieren.
Zusätzlich werden die teilnehmenden Sprach-Kitas von einer Fachberatung des Diakonischen Werks begleitet. „In dieser Funktion habe auch ich regelmäßig die Kitas vor Ort besucht, um ihnen beratend zur Seite zu stehen und die konzeptionelle Weiterentwicklung zu begleiten“, berichtet Silke Wissel. „Die beiden Verbünde, die wir begleitet haben, sind mit jeweils 14 Sprach-Kitas gestartet. Davon sind insgesamt 19 bis jetzt dabeigeblieben. Manche mussten bedauerlicherweise aussteigen, da die Stellen der zusätzlichen Fachkräfte nicht ausfinanziert sind und die Träger ihren Anteil nicht mehr aufbringen konnten.“
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